Maria Anna Moser

Maria Anna Moser (* 5. August 1758[1] in Schwaz; † 19. Februar 1838 ebenda) war eine österreichische Malerin am Übergang vom Barock zum Klassizismus.

Leben und Werk

Vermählung Mariens, 1822
Porträt Victoria Gräfin Tannenberg, 1819

Maria Anna Moser wurde als Tochter des Malers Bartholomäus (nach anderen Angaben: Balthasar) Moser in Schwaz geboren. Sie wurde von ihrem Vater ausgebildet und schon bald als bedeutender als er angesehen. Möglicherweise wurde sie auch von Josef Schöpf beeinflusst. Sie soll am Tiroler Volksaufstand 1809 beteiligt gewesen sein und dabei mehrere Anführer porträtiert haben. Im Zuge der Kämpfe verlor sie durch Brand und Raub ihren Besitz und war im Alter auf Unterstützung der Armenkommission ihres Heimatorts angewiesen.

Zu Mosers Werk zählen einerseits religiöse Bilder wie Altarbilder, Kreuzwegstationen und Andachtsbilder, andererseits Porträts. Zu ihren religiösen Werken gehören unter anderem ein Altarbild hl. Franz Xaver in der Pfarrkirche Steinberg am Rofan (1790)[2], ein Gemälde Anbetung der Könige sowie die Fastenbilder Schmerzensmann und Schmerzensmutter in der Pfarrkirche Reith im Alpbachtal (1807)[3], der Kreuzweg und das Altarbild Verspottung Christi in der Schwazer Spitalskirche (1822) sowie das Bild Vermählung Mariens in der Sakristei der Stadtpfarrkirche Schwaz (1822)[4].

An Porträts schuf sie zahlreiche Auftragsarbeiten, unter anderem für die Familie Tannenberg, Äbte des Stiftes St. Georgenberg-Fiecht und Würdenträger aus Schwaz. Eines ihrer bekanntesten Werke ist ein Bildnis Andreas Hofers „nach der Natur“, das als authentisch gilt und als Stich vervielfältigt weit verbreitet wurde. Während die religiösen Bilder in der barocken Tradition stehen, weisen die Porträts einen klassizistischen Einfluss auf. In ihrem Spätwerk zeigen sich Einflüsse des Naturalismus des Biedermeier.

Es sind mehr als 100 Werke Mosers bekannt, die sich meist in Kirchen, Klöstern oder in Privatbesitz befinden. 2002 widmete sich eine Ausstellung im Schwazer Rabalderhaus der Künstlerin.[4] Eine Gasse in Schwaz trägt ihren Namen.

Literatur

  • E. Egg: Moser, Maria Anna. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 389 f. (Direktlinks auf S. 389, S. 390).
  • Constantin von Wurzbach: Moser, Maria Anna. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 19. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1868, S. 154 (Digitalisat).
  • Leopold Pirkl: Maria Anna Moser. Ein Beitrag zur tirolischen Kunstgeschichte. In: Veröffentlichungen des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum. Band 3/54 (1910), S. 366–372 (zobodat.at [PDF; 2,6 MB]).
  • Inge Praxmarer: „Als ob sie uns Ruhm der Überlegenheit nehmen wollten.“ Bildende Künstlerinnen in Tirol. In: Amt der Tiroler Landesregierung (Hrsg.): Panoptica. frauen.kultur.tirol. Innsbruck 2013, S. 46–47 (PDF; 16 MB).
  • Sybille-Karin Moser: Tiroler Bilder und Ihre Darstellung in den Schönen Künsten: Malerei in Tirol 1830–1900. In: Paul Naredi-Rainer, Lukas Madersbacher (Hrsg.): Kunst in Tirol. Band 2: Vom Barock bis in die Gegenwart (= Kunstgeschichtliche Studien – Innsbruck. NF Bd. 4). Tyrolia u. a., Innsbruck u. a. 2007, ISBN 978-3-7022-2775-3, S. 519–560 (PDF; 1,1 MB).
Commons: Maria Anna Moser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. nach anderen Angaben (ÖBL): 24. Dezember 1756
  2. Inge Praxmarer: Maria Anna Moser (1758–1838). Ergänzungen zum Werkverzeichnis. In: Heimatblätter – Schwazer Kulturzeitschrift Nr. 53 (2004), S. 28–29 (PDF; 2,4 MB).
  3. Schmerzensmann und Schmerzensmutter - Fastenbilder von Maria Anna Moser (1807) kulturraumtirol.at
  4. Otto Larcher: Zur Ausstellung Maria Anna Moser. Bilder der Schwazer Malerin Maria Anna Moser in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt und in der Spitalskirche. In: Heimatblätter – Schwazer Kulturzeitschrift, Nr. 48 (2002), S. 18 (PDF; 3,1 MB).
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