Mariä Himmelfahrt (Sondernohe)
Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt steht in Sondernohe, einem Gemeindeteil des Marktes Flachslanden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Die Kirche ist unter der Denkmalnummer D-5-71-146-24 als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste eingetragen. Die Kirchengemeinde gehört zum Seelsorgebereich Ansbach Stadt und Land im Dekanat Ansbach des Erzbistums Bamberg.
Baugeschichte
Sondernohe wurde 1294 von Burggraf Konrad II. von Nürnberg, genannt der Fromme, an den Deutschen Orden übergeben. Seitdem hatte der Ritterorden das Patronatsrecht. Die damalige dem heiligen Vitus geweihte Kirche romanischen Baustils war ursprünglich eine Filiale von Obernzenn. 1408 wurde St. Vitus zur Pfarrei erhoben. 1777 wurde der Grundstein für eine neue Kirche in Sondernohe gelegt und diese wurde am 1. September 1781 unter dem Patrozinium des St. Ägidius eingeweiht. Die Kirche entstand im Übergang von Barockepoche zum Klassizismus.
Baubeschreibung
Die Innenausstattung weist sowohl barocke, wie auch klassizistische Elemente auf. Die Gestaltung der Kirche wurde in Verantwortung von Hofhandwerksmeistern der Ballei Franken in Ellingen durchgeführt. Der Bau war ein Prestigeobjekt für den Deutschen Orden und überdimensioniert für den kleinen Ort Sondernohe, welcher damals 170 Einwohner zählte. An der Ostseite des 45 Meter hohen Glockenturms sind die Wappen der Ordensoberen integriert. Ganz oben das des Hochmeisters Maximilian Franz von Österreich, in der Mitte das Wappen des Landkomturs Franz Sigismund Albert Freiherr von Lehrbach und schließlich das des Virnsberger Komturs Franz Ludwig Christoph Alexander von Eyb zu Neuendettelsau. Vier Glocken rufen seither die Gläubigen zum Gottesdienst oder zum Gebet.
Die Innenausstattung der Kirche, sowie die des Hochaltars und der Seitenaltäre wurde von den Deutschordenshofbaumeistern Andreas Binder aus Ellingen und Jakob Hallitschek aus Mergentheim, so wie den Hofschreiner Leonhard Kraus aus Ellingen gestaltet. Im Kirchenschiff steht eine zweistöckige Empore mit einer barocken Orgel. In der Mitte befindet sich ein Taufstein aus der Vorgängerkirche Sankt Vitus. Das Deckenfresko, sowie die Gemälde von Hoch- und Seitenaltären, wurden von Anton Wintergerst, Hofmaler des Grafen Wallerstein-Oettingen angefertigt. Die Madonna im Chorraum, barocken Ursprungs, stand ehemals in der Totenkapelle westlich des Friedhofs. Die gotische Madonna auf dem Podest neben den Hauptaltar, so wie die Heiligenfiguren im Altarraum sind auch gotischen Ursprungs. Die Kreuzwegbilder waren früher in der Schlosskapelle von Virnsberg. Im hinteren Bereich der Kirche befindet sich ein Kreuzigungsgemälde von 1666 aus Rothenburg. Des Weiteren ist daneben noch ein Bild der heiligen Helena. Dort befindet sich auch ein Grabstein der Gräfin Isabella von Seckendorff/Bielstein, welcher einmal im Friedhof aufgestellt war. Der Beichtstuhl wurde in den 1960er Jahren eingerichtet.
Mit der Änderung der katholischen Liturgie wurde Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts auch der Altarraum umgestaltet. Die Kommunionbänke wurden entfernt und ein zeitgenössischer Altar aufgestellt.
Literatur
- Tilmann Breuer u. a.: Franken: die Regierungsbezirke Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken (= Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Bayern I). 2., durchgesehene und ergänzte Auflage. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 1999, ISBN 3-422-03051-4, S. 984.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 140–143.