Mariä-Geburt-Kirche (Ostre Bardo)

Die Kirche der Geburt der Allerheiligsten Jungfrau Maria (polnisch Cerkiew Narodzenia Najświętszej Maryi Panny) ist die griechisch-katholische Pfarrkirche in Ostre Bardo (früher Klingenberg) im nordöstlichen Polen.

Dorfkirche Ostre Bardo

Geschichte

Die Kirche wurde wahrscheinlich im 16. Jahrhundert neu erbaut und war dann evangelisch-lutherische Dorfkirche. 1754/1755 gab es umfassende Umbauarbeiten.

Seit 1945 gehörte sie einer römisch-katholischen Gemeinde. 1957 wurde die Kirche der griechisch-katholischen Gemeinde zur Nutzung überlassen. Seit 1991 ist diese auch Eigentümerin des Gebäudes. 2003 wurde das Dach erneuert, 2005/2006 wurde eine neue Ikonostase eingebaut.

Architektur

Die Kirche ist ein spätgotischer Saalbau aus rotem Backstein, meist mit einigen Feldsteinen vermischt. Im Westen ist ein Holzturm (wahrscheinlich von 1755) angebaut. Davor gibt es ein steinernes Eingangstor als Rest der Kirchhofsmauer.

Im Inneren gibt es eine Ikonostase und Kirchenbänke. Im hinteren Teil sind die Holzemporen erhalten.

Strukturen

Bis 1945

Seit dem 16. Jahrhundert gab es eine evangelisch-lutherische Kirchengemeinde in Klingenberg, allerdings ohne einen eigenen Pfarrer. Sie gehörte zum Pfarramt Deutsch Wilten im Kirchenkreis Friedland in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union, ab 1927 zum Kirchenkreis Bartenstein.[1]

Zum Kirchspiel Klingenberg gehörten die Orte Amalienberg, Gostkow (jetzt Raskowo), Klingenberg, Korwlack (jetzt Rjabinino), Neu Klingenberg (Nowe Bardo) und Pohiebels

Die meisten erhaltenen Kirchenbücher werden heute im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin aufbewahrt[2]

  • Taufen: 1712–1934
  • Trauungen: 1717–1944
  • Beerdigungen: 1717–1944
  • Konfirmationen: 1838–1943
  • Abendmahlsteilnehmer: 1767–1811 und 1892–1944.

Im Archiv in Olsztyn (Allenstein) befinden sich

  • Konfirmationen 1797–1823

1945 bis 1957

Von 1945 bis 1957 gehörte sie zu einer römisch-katholischen Gemeinde.

Seit 1957

Seit 1957 wird die Kirche von der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde der Umgebung genutzt. Im Rahmen der „Aktion Weichsel“ war das Dorf Ostre Bardo (Klingenberg) vollständig ukrainischen Vertriebenen zugewiesen worden. In der Umgebung gab es in dieser Zeit etwa 200 dieser Familien. Der erste Priester kam 1957 aus einem Straflager aus Sibirien zurück. Sie gehört jetzt zur Erzeparchie Przemyśl-Warschau und umfasst mehrere Dörfer der Umgebung.

Literatur

  • Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen (= Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Band 2). 1898. S. 205
Commons: Kirche Ostre Bardo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ortsverzeichnis Kirchspiele Bartenstein (Memento des Originals vom 27. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hkg-bartenstein.de
  2. Christa Stache: Verzeichnis der Kirchenbücher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin, Teil 1: Die östlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreußischen Union, Berlin 1992³, Seite 33

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