Margaritone d’Arezzo
Margaritone d’Arezzo (* ca. 1240–1290) (eigentlich Margarito) war ein italienischer Maler, Bildhauer und Architekt des Dugento, vielleicht der bedeutendste der Aretiner Kunst in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es ist nur ein kleiner Teil seiner Werke überliefert.
Biografie
Es gibt nur drei Quellen für seine Existenz: Ein Dokument von 1262, das Kapitel Margaritone d’Arezzo in den Vite von Giorgio Vasari, und seine Werke, die er im Gegensatz zu den Gepflogenheiten seiner Zeit immer signierte.
Nach einer Hypothese von Roberto Longhi hat er schon in der ersten Hälfte des Jahrhunderts gearbeitet. Vasari schreibt dagegen in den Vite, er sei erst nach 1260 nachweisbar, jedenfalls ein geschätzter Künstler im Umkreis von Arezzo gewesen.
Werke
In Ancona wirkte Margaritone als Bildhauer und Architekt. Schon Vasari schreibt ihm den Palazzo degli Anziani einschließlich der Basreliefs der Fassade zu.[1] Auch die Kuppel des Doms von Ancona wurde ihm zugeschrieben, aber die Hypothese wird heute in Zweifel gezogen.[2]
Die Madonna mit Kind aus der Kirche Santa Maria a Montelungo (1250?) ist eines seiner charakteristischen Bilder abseits des Mainstreams seiner Zeit, mit deutlich archaischen, byzantinischen Zügen. Am unteren Rand erkennt man die Signatur MARGARIT° DE ARITIO ME FEC[IT].
Bildergalerie
- Madonna col Bambino, National Gallery of Art, Washington
- Madonna col bambino und vier Episoden aus dem Leben der Jungfrau
- Madonna con bambino in trono National Gallery of Art, London
- Hl. Franziskus von Assisi, Musei Vaticani
- Kuppel (13. Jahrhundert) des Doms San Ciriaco (10.–12. Jahrhundert)
- Fassade des Palazzo degli Anziani (Ancona) , um 1270
Einzelnachweise
- Heute sind diese teilweise in die Pinacoteca Podesti transferiert; alle entstanden um 1270. s. Giorgio Vasari, Vite, 1550 und 1568
- Über die Zuschreibungsdiskussion siehe: Autori vari (Hrsg. Maria Luisa Polichetti): La cattedrale di Ancona. Federico Motta editore, 2003, ISBN 88-7179-353-6