Margaret Leiteritz

Margaret Camilla Leiteritz (* 19. April 1907 in Dresden; † 29. März 1976 in Karlsruhe) war eine deutsche Bibliothekarin und Malerin.

Leben

Leiteritz war eine Tochter von Kamilla und Woldemar Leiteritz (1878–1915) in Dresden-Striesen, Niederwaldstraße 16, wo ihr Vater als Kunstmaler und Schüler von Richard Müller auch Salon- und Wohnzimmeröfen entwarf.[1] Ihre Mutter, die um 1904 Lithografien fertigte, war beim sächsischen Schriftstellerverband angestellt.

Margaret besuchte die Höhere Mädchenschule und absolvierte 1924 bis 1926 eine Ausbildung zur Bibliothekarin in Dresden und Leipzig. 1927–1928 arbeitete sie in der Stadtbibliothek Dresden.

Von 1928 bis 1931 studierte sie am Bauhaus in Dessau. Bei einem 1929 von Hannes Meyer ausgeschriebene Wettbewerb für Musterentwürfe für die Tapetenfabrik Gebrüder Rasch gewann Leiteritz ein Drittel der ausgelobten Preise, die anderen gingen an den befreundeten Hans Fischli, der das Bauhaus im gleichen Jahr verließ. 1929/30 legte sie ein Praktikum als Bühnenbildnerin am Staatstheater Kassel ab.

Nach ihrem Bauhausdiplom zunächst arbeitslos, arbeitete sie, anfangs unentgeltlich, als Bibliothekarin am Dresdner Kunstgewerbemuseum. Befreundet war sie hier mit dem Maler Wilhelm Dodel (1907–1944), der sie um 1936 in Possendorf als „Junge Frau im roten Kleid“ porträtierte.[2]

Ihr bisheriges künstlerisches Werk ging bei der Bombardierung Dresdens, Evakuierung nach Schlesien und Vertreibung zum Großteil verloren; erhalten blieben einige Fotos ihrer Werke. 1946 bis 1949 arbeitete sie als Entwerferin beim Malermeister R. Goebel in Gebhardshagen.

Nach dem Tod ihrer Mutter zog sie 1950 nach Wuppertal, wo sie in der Lackfabrik von Kurt Herberts als Bibliothekarin und Leiterin der Malstoffkundlichen Sammlungen arbeitete und das Archiv zu rekonstruieren hatte. Hier begann sie wieder zu malen, darunter die Bilder „Spiegelungen“ und „Ungestörtem“.

An der Karlsruher Technischen Hochschule stellte sie 1952 der Verwaltungsleiter des Instituts für Gastechnik,[3] Paul Heinrich Mühlmann als Bibliothekarin und Leiterin der Literaturstelle ein. Die Diagramme der naturwissenschaftlichen Publikationen, die sie dort fand, inspirierten sie wiederum für ihre Bilderserie „Gemalte Diagramme“, die auf dem 50-jährigen Bauhaus-Jubiläum ausgestellt war. 1973 ging sie in den Ruhestand. Nachdem sie einer schweren Krankheit erlegen war, ging ihr Nachlass in den Besitz der befreundeten Familie Mühlmann über.

Literatur

  • Klaus E. R. Lindemann: Die Bauhauskünstlerin Margaret Leiteritz. Gemalte Diagramme. Karlsruhe 1987
  • Bibliothek und Information. Band 55 (2003), S. 665
  • Heinrich P. Mühlmann, Andrea Krieg: Margaret Camilla Leiteritz: Bibliothekarin und Malerin. (Online)
  • Margaret Leiteritz. In: Patrick Rössler, Elizabeth Otto: Frauen am Bauhaus. Wegweisende Künstlerinnen der Moderne. Knesebeck, München 2019. ISBN 978-3-95728-230-9. S. 127–129.
  • Ursula Merkel: Margaret Camilla Leiteritz. „Ich konnte warten und mich an die Jahre im Bauhaus erinnern“. In: Stefanie Patruno (Hrsg.): So viel Anfang! KünstlerInnen der Moderne und ihr Werk nach 1945. Wienand, Köln 2023, ISBN 978-3-86832-761-8, S. 129–142.

Einzelnachweise

  1. Preisgekrönte Ofenentwürfe129–142.. In: Keramische Rundschau. 18. Jahrgang, S. 578–581, hier S. 580–581 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Archivierte Kopie (Memento vom 17. März 2016 im Internet Archive)
  3. heute: Engler-Bunte-Institut
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