Marcus Off

Marcus Off (* 29. Juni 1958 in Überlingen) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben und Karriere

Er wuchs in Lindau und Altensteig auf und machte in München sein Abitur. Er besuchte das Schauspielerausbildungsinstitut HB Studio in New York.

Er lieh seine Stimme unter anderem Joe Flanigan in Stargate Atlantis, Johnny Depp in Pirates of the Caribbean I–III, Simon Baker in The Mentalist, Karl Urban in Der Herr der Ringe sowie Steve Coogan in In 80 Tagen um die Welt und Das Alibi. Bekannt wurde er vor allem durch sein Erscheinen in diversen deutschsprachigen Seifenopern und Fernsehserien wie beispielsweise der Lindenstraße.

Nachdem Marcus Off für die ersten drei Teile der Pirates-of-the-Caribbean-Reihe die deutsche Stimme von Johnny Depp war, wurde er für den vierten Teil, Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten, nicht mehr eingesetzt, da es zu Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Honorars mit dem produzierenden Studio Disney kam. So lehnte Disney den Anspruch Offs auf weitere Beteiligung auf Grundlage des § 32a UrhG – „Bestsellerparagraf“ – ab. Off forderte für die Film-Synchronisation der ersten drei Teile des Millionenerfolgs mehr als die bisher bezahlten 9306,14 Euro.[1][2] Am 10. Mai 2012 erzielte Off vor dem Bundesgerichtshof einen Zwischenerfolg.[3] Am 1. Juni 2016 entschied das Kammergericht Berlin, dass Off das Zehnfache seiner ursprünglichen Gage zustehe, womit sein Nachvergütungsanspruch nach acht Jahren vorläufig bestätigt wurde.[4] Im April 2017 wurde das Urteil rechtskräftig.[5]

Filmografie (Auswahl)

Synchronisation (Auswahl)

Michael Sheen

Johnny Depp

Steve Coogan

Laurent Lafitte

Paddy Considine

Yvan Attal

Filme

Serien

Theater

  • 1984: „Einzeln“ (UA), Erika Prahl, Rolle: Der junge Künstler, Regie: Erika Prahl, Modernes Theater in München
  • 1985: „Der Streit“, Pierre Carlet de Marivaux, Rolle, Azor, Regie: Franz Kasperski, TIK Theater München
  • 1989: „Cymbelin“, William Shakespeare, Rolle: Jacimo, Regie: Andreas Seyferth
  • 1990: „La double Innconstance“, Pierre Carlet de Marivaux, Rolle: Arlequin, Regie: Andreas Seyferth
  • 1991: „Mit dem Feuer spielen“, August Strindberg, Rolle: Axel, Regie: Eos Schopohl
  • 1993: „Die Rassen“, Ferdinand Bruckner, Rolle: Karlaner, Regie: Eos Schopohl, Theater Fisch und Plastik München
  • 1994: „The Real Inspector Hound“, Rolle:, Regie: Andreas Günther, Prinzregententheater München
  • 1995: „Don Juan kommt aus dem Krieg“, Ödön von Horváth, Rolle: Don Juan, Regie: Eos Schopohl, Theater in der Reithalle München
  • 1995: „Himmelwärts“, Ödön von Horváth, Rolle: Der Teufel, Regie: Andreas Günther, Prinzregententheater München
  • 1999: „Fräulein Julie“, August Strindberg, Rolle: Jean, Regie: Urs Schaub, Theater Dortmund
  • 1999: „Betrogen“, Harold Pinter, Rolle: Robert, Regie: Heinz Kreidl, Theater Dortmund
  • 2000: „Zur schönen Aussicht“, Ödön von Horváth, Rolle: Strasser, Regie: Heinz Kreidl, Theater Dortmund
  • 2000: „Trommeln in der Nacht“, Bertolt Brecht, Rolle: Murk, Regie: Uwe Hergenröder, Theater Dortmund
  • 2000: „Nach dem Regen“, Sergi Belbel, Rolle: Verwaltungschef, Regie: Karin Bares, Theater Dortmund
  • 2000: „Arsen und Spitzenhäubchen“, Joseph Kesselring, Rolle: Mortimer, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2001: „Dinner Für Spinner“, Francis Veber, Rolle: Pierre Brochant, Regie: Harald Demmer, Theater Dortmund
  • 2001: „In einem Jahr mit dreizehn Monden“, Rainer Werner Fassbinder, Rolle: Christoph, Regie: Thomas Krupa, Theater Dortmund
  • 2002: „Käthchen von Heilbronn“, Heinrich von Kleist, Rolle: Graf Freiburg, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2002: „Nora“, Henrik Ibsen, Rolle: Kreogstad, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2002: „Dracula“, Hermann Schmidt-Rahmer, Rolle: Quincy Kurzweel, Regie: Hermann Schmidt-Rahmer, Theater Dortmund
  • 2002: „Die Physiker“, Friedrich Dürrenmatt, Rolle: Sir Isaak Newton, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2003: „Taking Sides“ (Der Fall Furtwängler), Rolle: Steve Arnold, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2003: „Beauty Queen von Leenane“, Martin McDonagh, Rolle: Pato, Regie: Philipp Preuß, Theater Dortmund
  • 2004: „Tabula Rasa“, Carl Sternheim, Rolle: Ständer, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2005: „Imago“, Ulrich Hub, Rolle: Er, Regie: Michael Gruner, Theater Dortmund
  • 2012: „Schachnovelle“, Stefan Zweig, Rolle: Bertram, Regie: Karin Bares, Kleines Theater Berlin
  • 2013: „Hamlet der Osterhase“, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Rolle: Jaruschnik, Regie: Susanne Lietzow, Schloß Damtschach
  • 2013: „Das fliehende Pferd“, Martin Walser, Rolle: Helmut, Regie: Karin Bares, Kleines Theater Berlin
  • 2014: „Der Sturm“, William Shakespeare, Rolle: Antonio, Stephano, Regie: Susanne Lietzow, Theater Phönix Linz
  • 2016: „Zur schönen Aussicht“, Ödön von Horváth, Rolle: Müller, Regie: Susanne Lietzow, Staatsschauspiel Dresden
  • 2022: „Monster und Margarete“, Thomas Arzt, Rolle: Karl, Regie: Susanne Lietzow, Tiroler Volksschauspiele, Telfs

Hörbuch

  • 2007: Piraten, Verlag DAV, 70 Min.
  • 2007: Piraten-Schrecken der Meere, Verlag DAV, 70Min.
  • 2012: Helmut Schmidt, Giovanni di Lorenzo: Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt, gesprochen von Hanns Zischler und Marcus Off. Der Audio Verlag, Berlin 2012. 3 CD, 225 min.
  • 2012: Helmut Schmidt, Giovanni di Lorenzo: Verstehen sie das Herr Schmidt, gesprochen von Hanns Zischler und Marcus Off. Der Audio Verlag,
  • 2013: Fluch der Karibik 1,Verlag Kiddinx
  • 2013: Fluch der Karibik 2,Verlag Kiddinx
  • 2014: Der Teufel von St.James, Chronicles 3
  • 2014: Der Werwolf, Sherlock Holmes Chronicles 4
  • 2014:Die Nacht der schwarzen Fledermaus
  • 2015: Minions, Verlag Karrussel, 1Stunde
  • 2015: Mandolas, Takimo
  • 2016 Symbolon, Takimo
  • 2017: Elementare, Takimo
  • 2019: The Cruise 1 und 2
  • 2020: Die geweihten des Totengottes, Das schwarze Auge 3, Verlag Highscore Music
  • 2020: Verschwörung am Hofe, Das schwarze Auge 4
  • 2020: Der Safe mit dem Rätselschloß, Edgar Wallace III
  • 2020: Kampf um die Macht, Verlag Winterzeit

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Simon Feldmer: Ein Mann kämpft für seine Stimme. In: sueddeutsche.de. 9. August 2011, abgerufen am 31. März 2020.
  2. Boris A. Plücken: KG Berlin: Synchronsprecher von Johnny Depp unterliegt im Streit um Nachvergütung nach § 32 a UrhG (Memento vom 8. Dezember 2011 im Internet Archive).
  3. BGH, Urteil vom 10. Mai 2012 – I ZR 145/11 – Fluch der Karibik. In: openjur.de. Abgerufen am 31. März 2020.
  4. Carsten Baumgardt: Recht bekommen: Marcus Off erhält nun für seine Synchronisation von Johnny Depp in den ersten drei „Fluch der Karibik“-Filmen doch viel mehr Geld. In: filmstarts.de. 23. Juni 2016, abgerufen am 31. März 2020.
  5. Gagennachzahlung für Captain Sparrows deutsche Stimme (Memento vom 8. April 2017 im Internet Archive).
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