Marco Sieber

Marco Sieber wuchs in Kirchberg, Kanton Bern, auf.[1]

Er schloss 2007 das Gymnasium in Burgdorf ab. Im Jahr 2009 trat er in die Fallschirmjägerausbildung beim Kommando Spezialkräfte der Schweizer Armee ein, wo er den militärischen Rang eines Feldweibels erreichte. Bald assistierte er in Anatomie- und Physiologiekursen an der medizinischen Fakultät der Universität Bern. Gleichzeitig war er auch Fallschirmsprunglehrer für vormilitärische Fallschirmjägerkurse.

Im Jahr 2015 erlangte er an der Universität Bern den Titel eines Doktors der Medizin. In seiner Doktorarbeit, für die er die Bestnote erreichte, befasste er sich mit robotergestützter Chirurgie.[2][3] Im Jahr 2021 erwarb er den von der FMH anerkannten Fähigkeitsausweis der Schweizerischen Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR). Von 2015 bis 2017 war er Assistenzarzt in der Allgemeinchirurgie/Traumatologie sowie auf der Intensivstation in Interlaken. Nachdem er 2018 als Chefarzt der Swisscoy (Schweizer Truppen) im Rahmen der multinationalen Friedenstruppen im Kosovo KFOR Dienst geleistet hatte, arbeitete er bis 2019 als Assistenzarzt für Notfallmedizin am Universitätsspital Bern. Von 2019 bis 2021 war er Assistenzarzt für Anästhesie in Interlaken. Ab 2020 arbeitete Marco Sieber als Notarzt in der Hubschrauberrettung und stiess ein Jahr später als Assistenzarzt zum Team der Urologie in Biel. Marco Sieber verfügt über eine Privatpilotenlizenz. Er betreibt Outdoor- und Abenteuersportarten wie Fallschirmspringen, Gleitschirmfliegen, Tauchen, Skitouren und Kitesurfen.

Nebst seinen Muttersprachen Schweizer Mundart und Hochdeutsch spricht Marco Sieber fliessend Englisch und Französisch.

Im November 2022 wurde Marco Sieber nach einem sechsstufigen Selektionsverfahren, das aus umfangreichen Tests und in den Schlussrunden aus Interviews bestand, aus über 22'500 gültigen Bewerbungen als ESA-Astronaut für die Klasse 2022 ausgewählt.[4][5][6] Diese Klasse besteht aus 8 Kandidatinnen und 9 Kandidaten. Fünf davon sind als Berufsastronauten gewählt, darunter Marco Sieber. Die übrigen Kandidaten bilden einen Reservepool, den die ESA zum ersten Mal geschaffen hat, um bei Bedarf auf einzelne Kandidaten zurückzugreifen und so die Ausbildung ohne langwierige Selektionsverfahren sofort starten zu können.[7]

Seit April 2023 ist Marco Sieber in der Ausbildung am Europäischen Astronautenzentrum in Köln.[8]

Commons: Marco Sieber – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Biografie auf der Website der ESA
• Interview mit dem ESA-Astronaut der Klasse 2022 – Marco Sieber (englisch)
• Marco Sieber ist der neue ESA-Astronaut Sendung der SRF vom 23. November 2022 (Schweizer Dialekt mit deutschen Untertiteln)
• Der Schweizer Raumfahrer Marco Sieber fliegt dereinst zur ISS, SRF-Sendung vom 4. Mai 2023