Marc Lambron
Marc Lambron (* 4. Februar 1957 in Lyon) ist ein französischer Regierungsbeamter, Schriftsteller und Literaturkritiker, der 2014 Mitglied der Académie française wurde.
Leben
Studien und Regierungsbeamter
Marc Lambron begann nach dem Besuch des Lycée du Parc in Lyon sowie des renommierten Pariser Lycée Henri IV ein Studium an der École normale supérieure, das er 1977 mit einem Diplom abschloss. Ein darauf folgendes Studium an der Universität Paris IV, der heutigen Sorbonne, beendete er 1980 ebenfalls mit einem Diplom (Diplômé en lettres). Nach einem weiteren Studium am Institut d’études politiques de Paris (IEP de Paris), welches er 1981 ebenfalls mit einem Diplom abschloss, absolvierte er zwischen 1983 und 1985 als Mitglied des Jahrgangs „Leonardo da Vinci“ (promotion Léonard de Vinci) ein Studium an der École nationale d’administration (ENA), wo der spätere Vorstandsvorsitzende des Erdgaskonzerns Gaz de France (GDF), Jean-François Cirelli, zu seinen Kommilitonen gehörte.
Im Anschluss begann Lambron seine berufliche Laufbahn 1985 als Professor an der Wirtschaftsschule École supérieure de commerce (ESC) in Rouen, wechselte aber kurz darauf zum Staatsrat (Conseil d’État). Dort wurde er 1985 zunächst Auditor (Auditeur) sowie 1988 Vortragender Rat Maître des requêtes, ehe er 2006 zum Staatsrat (Conseiller d’État) berufen wurde. Er war zeitweise auch Lehrbeauftragter an der École normale supérieure.
Schriftsteller, Literaturkritiker und Mitglied der Académie française
Neben seiner Tätigkeit als Regierungsbeamter begann Marc Lambron Mitte der 1980er Jahre auch seine Arbeit als Schriftsteller und Literaturkritiker. 1986 wurde er Literaturkritiker des Wochenmagazins Le Point und veröffentlichte 1988 mit dem Roman L’Impromptu de Madrid sein erstes Buch, das 1989 mit dem Prix des Deux Magots ausgezeichnet wurde. 1990 wurde er zudem Chronist beim Modemagazin Madame Figaro, der Samstagsbeilage des Wochenmagazins Le Figaro Magazine der Tageszeitung Le Figaro. Sein 1990 erschienenes Werk La Nuit des masques erhielt 1991 den Prix Colette, während der 1993 veröffentlichte Roman L’Oeil du silence 1994 mit dem Prix Femina geehrt wurde. Für sein 2006 herausgegebenes Buch Une saison sur la terre erhielt er zudem den Prix Maurice-Genevoix.
Lambron, dessen Werke sowohl bei der Groupe Flammarion als auch beim Verlag Éditions Grasset & Fasquelle veröffentlicht werden, wurde mit dem Ritterkreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet und ist ferner Kommandeur des Ordre des Arts et des Lettres. Am 26. Juni 2014 wurde er zum Mitglied der Académie française gewählt, wo er als Nachfolger von François Jacob den Stuhl 38 (38e fauteuil) einnahm. Am 14. April 2016 hielt er die obligatorische Lobrede auf seinen verstorbenen Vorgänger François Jacob.[1]
Veröffentlichungen
- Bilan en France, Mitautor, 1986
- L’Impromptu de Madrid, 1988
- La Nuit des masques, 1990
- Carnet de bal, 1992
- L’Œil du silence, 1993
- 1941, 1997
- Étrangers dans la nuit, 2001
- Carnet de bal. Chroniques 2, 2002
- Les Menteurs, 2004
- Une saison sur la terre, 2006
- Mignonne, allons voir…, 2006
- Eh bien, dansez maintenant…, 2008
- Théorie du chiffon. Sotie, 2010
- Carnet de bal. Chroniques 3, 2011
- Nus vénitiens, 2012
- Trésors du quai d’Orsay. Un siècle d’archives photographiques, 2014
- Tu n’as pas tellement changé, 2014
- Quarante Ans – Journal 1997, 2017
- Discours de réception à l’Académie française et réponse d’Érik Orsenna, 2017
- Vie et mort de Michael Jackson, 2018
Weblinks
- Eintrag auf der Homepage der Académie française
- Literatur von und über Marc Lambron im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek