Manyoni (Distrikt)

Manyoni ist ein Distrikt der tansanischen Region Singida mit dem Verwaltungszentrum in der Stadt Manyoni. Der Distrikt grenzt im Norden an den Distrikt Ikungi, im Osten an die Region Dodoma, im Süden an die Region Iringa und im Westen an den Distrikt Itigi.

Distrikt Manyoni

Lage des Distrikts Manyoni in der Region Singida
Basisdaten
Staat Tansania
Region Singida
Fläche 14.118 km²
Einwohner 279.069 (2022)
Dichte 20 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 TZ-23

Geographie

Manyoni hat eine Fläche von 14.118 Quadratkilometern,[1] bei der Volkszählung 2022 hatte er 279.069 Einwohner.[2]

Manyoni liegt auf dem zentralen Plateau von Tansania in einer Höhe von größtenteils über 1000 Meter über dem Meer. Die größten Flüsse sind der Kisigo und sein rechter Nebenfluss der Myombe, die beide in Manyoni entspringen und über den Ruaha und Rufiji in den Indischen Ozean entwässern.[3]

Das Klima in Manyoni ist ein lokales Steppenklima, BSh nach der effektiven Klimaklassifikation. Die Niederschläge sind gering, knapp über 100 Millimeter regnet es in den Monaten Dezember, Januar, Februar und März. Die Trockenzeit dauert von Ende Mai bis Anfang Oktober, in den Monaten Juli, August und September regnet es meist gar nicht. Der wärmste Monat ist der November mit 23,3 Grad Celsius, am kühlsten ist es im Juli mit 18,7 Grad Celsius.[4]

Geschichte

Der Distrikt wurde im Jahr 1958 als erster Distrikt in Tansania eingerichtet.[5] Im Jahr 2015 wurde Manyoni geteilt und der westliche Teil zum neuen Distrikt Itigi[6]

Die Distriktleiter waren:[7]

  • 1960–1961 N. Mwakangata
  • 1962–1963 Samweili Msindai
  • 1964–1964 Dora Othman
  • 1964–1972 Agostino Madaha
  • 1972–1975 Grace Chibanika
  • 1976–1980 Zephania Mwanja
  • 1981–1983 J.B.Mhagama
  • 1983–1989 E. Nyagawa
  • 1989–1993 J. Mapembe
  • 1993–1995 I. Langiboli
  • 1995–1999 Timoth Z. Kingu
  • 1999–2006 Ernest D. Masima
  • 2006–2009 Paschal K. Mabiti
  • 2009–? Ally N. Rufunga
  • Fatma H. Taufiq
  • Geoffrey I. Mwambe
  • seit 2018 Rahabu Mwagisa

Verwaltungsgliederung

Manyoni besteht aus 19 Gemeinden (Wards):[2]

Gogo Frauen in ihrer nationalen Tracht.

Bevölkerung

Die Einwohnerzahl im Distrikt Manyoni stieg von 135.390 im Jahr 1988 auf 204.482 im Jahr 2002 und auf 296.763 im Jahr 2012 (vor der Abspaltung von Itigi). Das bedeutet, dass das jährliche Wachstum von 2,9 auf 3,7 Prozent gestiegen ist, was einer Verdopplung alle 18,6 Jahren entspricht.[8] Im Jahr 2012 sprach fast die Hälfte der über Fünfjährigen Swahili und sechs Prozent sprachen Englisch und Swahili, 44 Prozent waren Analphabeten.[9] Bei der Volkszählung 2022 lebten 279.069 Menschen in 61.059 Haushalten.[2]

  • Chikola
  • Chikuyu
  • Heka
  • Isseke
  • Kintinku
  • Majiri
  • Makanda
  • Makutupora
  • Makuru
  • Manyoni
  • Maweni
  • Mkwese
  • Muhalala
  • Nkonko
  • Sanza
  • Saranda
  • Sasajila
  • Sasilo
  • Solya

Einrichtungen und Dienstleistungen

  • Bildung: Für die Bildung der Jugend stehen 69 Grundschulen und 19 weiterführende Schulen zur Verfügung.[10]
  • Gesundheit: Im Distrikt gibt es ein Krankenhaus, zwei Gesundheitszentren und 29 Apotheken.[10]

Wirtschaft und Infrastruktur

  • Landwirtschaft: Die Hauptanbauprodukte sind Hirse, Reis und Bohnen. Für den Verkauf werden auch Tabak, Sonnenblumen und Nüsse angebaut.[11] Fast die Hälfte der Haushalte besitzt auch Nutztiere. Im Jahr 2012 wurden 350.000 Rinder, 275.000 Hühner und 180.000 Ziegen gehalten.[12]
  • Gewerbe und Industrie: Im Distrikt gibt es kleine Unternehmungen, die hauptsächlich landwirtschaftliche Produkte verarbeiten, wie die Herstellung von Sonnenblumenöl.[13]
  • Bodenschätze: Schon seit den 1950er Jahren sind Uranvorkommen im Distrikt bekannt und Probebohrungen wurden durchgeführt. Als nach 2011 der Uranpreis sank konzentrierte sich die Bergbaufirma URANEX auf die Graphitvorkommen in der Nähe.[14][15]
  • Eisenbahn: Die Distrikthauptstadt Manyoni hat einen Bahnhof der Tanganjikabahn, die von Daressalam über Dodoma bis zum Tanganjikasee führt. Seit 2017 wird die Strecke in Daressalam beginnend modernisiert und auf Normalspur umgebaut.[16]
  • Straßen: Durch den Norden des Distriktes verläuft die Nationalstraße T3, die Dodoma mit der Regionshauptstadt Singida verbindet und weiter bis Ruanda führt. In Manyoni zweigt von ihr die Nationalstraße T18 ab. Diese trifft in Itigi auf die T22, eine wichtige tansanische Nord-Südverbindung von Mbeya bis Arusha.
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Sehenswürdigkeiten

  • Kizigo-Wildreservat: Das Kizigo-Wildreservat ist 4000 Quadratkilometer groß und wurde 1982 eingerichtet. Es bietet Tierbeobachtungen und Jagden in einer abwechslungsreichen Landschaft mit Dickichten, Miombo Wäldern und Flusstälern.[17][18]

Religion

  • Katholiken: Manyoni gehört zur Diözese Singida. Im Jahr 2016 gab es im Distrikt 10.227 Katholiken, die von drei Priestern betreut wurden.[19]

Einzelnachweise

  1. Singida Socio-Economic Profile 2015. (PDF) The United Republic of Tanzania, Juli 2017, S. 45, abgerufen am 5. März 2022.
  2. Administrative Units, Population Distribution Report. (PDF) The United Republic of Tanzania, Dezember 2022, S. 132, 135, abgerufen am 18. September 2023.
  3. Maps of the World. Russian Army Maps, S. Map 500k--xb36-2, Map 500k--xb36-4, abgerufen am 8. April 2020 (russisch).
  4. Manyoni climate: Average Temperature, weather by month, Manyoni weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 8. April 2020.
  5. Historia Yetu | Manyoni District Council. Abgerufen am 28. August 2020.
  6. Itigi District Council | History. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 5. März 2022.
  7. Historia Yetu (unsere Geschichte). Abgerufen am 24. Mai 2022.
  8. Tanzania Regional Profiles, 13 Singida Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 8. April 2020.
  9. Tanzania Regional Profiles, 13 Singida Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 73, abgerufen am 8. April 2020.
  10. Takwimu | Statistics. Abgerufen am 8. April 2020 (englisch).
  11. Kilimo | Landwirtschaft. Abgerufen am 8. April 2020 (Suaheli).
  12. Tanzania Regional Profiles, 13 Singida Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 132, 135, abgerufen am 8. April 2020.
  13. Viwanda. Abgerufen am 8. April 2020 (Suaheli).
  14. Uranium Mining. (PDF) Rosa Luxemburg Stiftung, April 2014, S. 8, abgerufen am 9. April 2020.
  15. Greg Roberts: Uranex dumps uranium for graphite. 13. Mai 2014, abgerufen am 9. April 2020 (englisch).
  16. First test completed on Tanzania standard gauge line. In: International Railway Journal. 8. Juli 2019, abgerufen am 8. April 2020 (englisch).
  17. Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 9, abgerufen am 8. April 2020.
  18. Tracks4Africa. Abgerufen am 8. April 2020 (englisch).
  19. Catholic Diocese of Singida, Strategic Plan 2017-2021. (PDF) S. 60, abgerufen am 9. April 2020.
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