Mansa (Herrschertitel)
Mansa (pl. Mansolu)[1] ist ein Herrschertitel aus dem mittelalterlichen Afrika. Er bedeutet in der Sprache Mandinka König der Könige. Der Titel wurde von den Königen des islamischen Königreichs Mali, das Westafrika vom 13. bis ins frühe 15. Jahrhundert dominierte, geführt.
Der erste Träger des Titels war der legendäre Gründer des Reiches Sundiata Keïta. Die Daten sind allerdings nicht absolut, da in der Fachwissenschaft unterschiedliche Auffassungen vorherrschen. Die in der folgenden Liste genannten Regentschaftszeiten gehen auf den französischen Orientalisten Maurice Delafosse zurück, der die Daten vor einhundert Jahren errechnete und teilweise sehr willkürlich vorging. Seine Berechnungen, die auf den Angaben des nordafrikanischen Historikers Ibn Chaldūn basieren, sind von jüngeren Historikern kritisiert und auch korrigiert worden.[2]
Herrscherliste des Mali-Reiches
- Sundiata Keïta (1245–1260)
- Mansa Wali Keïta (1260–1270)
- Ouati Keïta (1270–1274)
- Khalifa Keïta (1274–1275)
- Abu Bakr (1275–1285)
- Sakura (1285–1300)
- Qū (1300–1305) – fälschlich oft „Gao“ geschrieben[3]
- Mohammed ibn Qu (1305–1310 o. 1312)
- Abubakari (Abu Bakr) II. (1310–1312) – vermutlich eine fiktive Person
- Mansa Musa (Kankan Musa I.) (1312–1337)
- Maghan (1337–1341)
- Suleyman (1341–1360)
- Kassa (1360)
- Mari Diata II. (1360–1374)
- Musa II. (1374–1387)
- Magha II. (1387–1389)
- Sandaki (1389–1390)
- Mahmud (1390–1400)
Anmerkungen
- Arnold Hughes, David Perfect: Historical dictionary of The Gambia (Historical Dictionaries of Africa; Bd. 109). 4. Auflage. Scarecrow Press, Lanham, Md. 2008, ISBN 978-0-8108-5825-1.
- Nehemia Levtzion, „The Thirteenth and Fourteenth-Century Kings of Mali (Memento des vom 7. April 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. “, Journal of African History 4 (1963), 341–353.
- Gao ist eine Stadt am Niger, und sie ist traditionell das Zentrum der Songhai. Deren Sprache ist aber nicht verwandt mit dem Mande. Ich folge hier der korrekten Schreibung, wie sie in Werken zur westafrikanischen Geschichte üblich ist, z. B. Nehemia Levtzion, Ancient Ghana and Mali. London – New York 1973.