Mangaia
Mangaia, einst AʻUaʻU genannt,[1] was so viel wie „terrassenförmig“ bedeutet, ist die südlichste und mit einer Fläche von knapp 52 km² die zweitgrößte der südpazifischen Cookinseln.[2] Die Insel liegt etwa 200 km südöstlich von Rarotonga, der Hauptinsel der Inselgruppe.
Mangaia | ||
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Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Inselgruppe | Cookinseln | |
Geographische Lage | 21° 55′ 17″ S, 157° 55′ 23″ W | |
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Länge | 9,2 km | |
Breite | 6,6 km | |
Fläche | 51,8 km² | |
Höchste Erhebung | Rangi-motia 169 m | |
Einwohner | 493 (2016) 9,5 Einw./km² | |
Hauptort | Oneroa | |
Geographie
Mangaia ist, wie auch Atiu und Mitiaro, ein gehobenes Atoll vulkanischen Ursprungs und gilt als eine der ältesten Inseln im Pazifik. Geologische Untersuchungen datieren das Alter der Insel, die aus einem 4750 m vom Meeresgrund aufsteigenden erloschenen Vulkan besteht, auf etwa 18 Millionen Jahre. Die Insel selbst ragt an ihrer höchsten Stelle, dem Vulkankegel Rangimotia, 169 m über die Wasseroberfläche hinaus und ist von einem bis zu 60 m hohen, ringförmigen Korallenriff umschlossen.[1]
Auf der Insel leben 493 Einwohner (Stand 2016).[3] Wie die meisten der abgelegenen Cookinseln leidet Mangaia unter einem durch Abwanderung bedingten starken Bevölkerungsschwund. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts lebten bis zu 2000 Menschen auf der Insel, zur Volkszählung 1996 hatte Mangaia noch 1108 Bewohner.[4]
Geschichte
Die Insel wurde am 29. März 1777 von dem englischen Seefahrer James Cook entdeckt, nach welchem der gesamte Archipel benannt ist. Da Cook von der einheimischen Bevölkerung Mangaias nicht freundlich empfangen wurde, geriet sie für Jahre in Vergessenheit.
Im Juni 1823 wurde Mangaia von dem englischen Missionar John Williams, bei der Suche nach der Insel Rarotonga, zufällig wiederentdeckt, welchen die Insulaner – im Gegensatz zu Cook – diesmal freundlich aufnahmen.
Die Insel wurde mit den anderen Cookinseln 1888 von England „unter Schutz gestellt“ (Protektorat) und 1900 annektiert. Heute stehen die Inseln als Teil der Cookinseln in einer freien Assoziierung mit Neuseeland.
Gliederung
Mangaia wird in sechs Distrikte (puna) untergliedert,[5] und diese weiter in 38 Subdistrikte (tapere).[6] In der Verfassung der Cook Islands jedoch werden die sechs Distrikte als tapere bezeichnet.[7] Diese sind in der nachstehenden Übersicht in der Reihenfolge des Uhrzeigersinns wiedergegeben, beginnend im Nordwesten der Insel:
Tava'enga District | Karanga District | Ivirua District | Tamarua District | Veitatei District | Kei'a District |
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Hauptort der Insel ist Oneroa im Distrikt Kei'a. Oneroa besteht eigentlich aus drei zusammenhängenden Dörfern: Tavaʻenga, Kaumata und Temakatea.[8] Neben den drei Dörfern, die den Hauptort Oneroa bilden, gibt es noch drei weitere Dörfer auf Mangaia: Tamarua im Süden, sowie Ivirua und Karanga im Nordosten.
Sonstiges
Auf Mangaia, das vor allem wegen seiner Höhlen ein beliebtes Urlaubsziel ist, gibt es einige kleinere Hotels. Die Insel ist über eine Landebahn im Norden per Flugzeug mit Air Rarotonga von der Hauptinsel aus erreichbar.
2006 hatte Mangaia etwa 650 Einwohner.
Literatur
- William Wyatt Gill: From darkness to light in Polynesia. With illustrated clan songs. London 1894. (archive.org); auch: Suva/Fidschi 1994: University of the South Pacific.
- Michael Patrick Joseph Reilly: Reading into the past. A historiography of Mangaia in the Cook Islands. (PDF, A thesis submitted for the degree of Doctor of Philosophy of The Australian National University, Januar 1991)
- Judith Schalansky: Verzeichnis einiger Verluste. Kapitel: Tuanaki auch Tuanahe, Suhrkamp Verlag Berlin, 1. Auflage 2018.
Weblinks
- Mangaia in the Cook Islands Southern Group. In: www.ck. 30. November 2003 (englisch).
- John Roberts: Mangaia – oldest of the Cook Islands. In: cookislands.org.uk. (englisch).
Einzelnachweise
- Mangaia in the Cook Islands Southern Group. In: www.ck. 30. November 2003, abgerufen am 20. Dezember 2022 (englisch).
- Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Section 1: General Information – 2. Setting: Tabelle Cook Islands-Distances in Nautical Miles Island to Island, S. 11 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 7. Dezember 2022]).
- Taggy Tangimetua (Hrsg.): Cook Islands Population Census 2016. Government of the Cook-Islands – Cook Islands Statistics Office, 2018, Table 1.04: Resident Population by Usual Residence and Male to Female Ratio (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 4,9 MB; abgerufen am 7. Dezember 2022]).
- Natalie Cooke (Hrsg.): Island Profile: Mangaia. Government of the Cook-Islands – Ministry of Finance and Economic Management, 2019 (englisch, mfem.gov.ck [PDF; 320 kB; abgerufen am 20. Dezember 2022]).
- Rod Dixon: I uta i tai — a preliminary account of ra’ui on Mangaia, Cook Islands (PDF).
- Districts and Subdistricts. Victoria University of Wellington (abgerufen am 27. Januar 2013).
- Constitution Amendment (No 11) Act 1982.
- Bryant James Allen: The Development of Commercial Agriculture on Mangaia: Social and Economic Change in a Polynesian Community. Masters Thesis, Massey University, 1969, page 53 and 54