Maina (Chakassien)

Maina (russisch Майна) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Republik Chakassien (Russland) mit 5062 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Siedlung städtischen Typs
Maina
Майна
Föderationskreis Sibirien
Republik Chakassien
Stadtkreis Sajanogorsk
Gegründet 1946
Siedlung städtischen Typs seit 1957
Bevölkerung 5062 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums 350 m
Zeitzone UTC+7
Telefonvorwahl (+7) 39042
Postleitzahl 655614
Kfz-Kennzeichen 19
OKATO 95 408 555
Geographische Lage
Koordinaten 53° 0′ N, 91° 29′ O
Maina (Chakassien) (Russland)
Maina (Chakassien) (Russland)
Lage in Russland
Maina (Chakassien) (Republik Chakassien)
Maina (Chakassien) (Republik Chakassien)
Lage in Chakassien

Geographie

Die Siedlung liegt im Durchbruchstal des Jenissei durch den Westsajan, etwa 80 Kilometer (Luftlinie) südlich der Republikhauptstadt Abakan am linken Ufer des Flusses, der hier die Grenze zur Region Krasnojarsk darstellt. Südlich der Siedlung ist der Jenissei zum kleinen Maina-Stausee aufgestaut, dem gut 20 Kilometer flussaufwärts der Sajano-Schuschensker Stausee vorausgeht. Südöstlich der Siedlung erheben sich die Berge im Borus-Kamm mit dem Berg Poilowa bis auf 2318 m Höhe.

Maina gehört zum Stadtkreis des gut 10 Kilometer flussabwärts, bei der Öffnung des engen Tals zum weiten Minussinsker Becken, gelegenen Sajanogorsk.

Geschichte

1732 oder 1736 entstand in den Bergen westlich der heutigen Siedlung ein Kupfererzbergwerk und in diesem Zusammenhang eine erste Ansiedlung in diesem Teil des Jenisseitals. Benannt wurden Bergwerk (Mainski rudnik) und Ort nach den Maina-Stromschnellen, die der Fluss hier im Bereich seines Durchbruchs durch die Sajankämme ausgebildet hat.[2] Bereits 1750 wurde das Bergwerk wegen Unrentabilität wieder geschlossen.

Mit der Wiederaufnahme des Bergbaus und der geplanten weiteren Industrialisierung des Gebietes entstand der Ort 1946 als Arbeitersiedlung neu und erhielt 1957 den Status einer Siedlung städtischen Typs.

Das neue Kupferbergwerk Maina mit unweit errichteter Anreicherungsfabrik war von 1950 bis 1963 in Betrieb, als die reichsten Erze bereits abgebaut waren.[3] Mit der bereits in den 1930er Jahren erstmals geplanten und in den 1960er Jahren in Angriff genommenen Errichtung des Sajano-Schuschensker Wasserkraftwerkes und eines Aluminiumwerkes beim heutigen Sajanogorsk entstanden in der Nähe der Baustellen weitere Arbeitersiedlungen, die zunächst zu Maina gehörten. Dessen Einwohnerzahl wuchs daher auf über 10.000. 1974 wurde die beim Wasserkraftwerke gelegene Siedlung unter dem Namen Tscherjomuschki selbständig. 1975 erhielt die beim Aluminiumwerk aus dem Dorf Osnatschennoje entstandene Siedlung als Sajanogorsk das Stadtrecht, und Maina sowie Tscherjomuschki wurden dem mittlerweile bedeutend größeren Sajanogorsk administrativ unterstellt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
19594.569
197013.656
19798.547
19896.328
20025.365
20105.062
20154.966
20204.737

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Hauptsehenswürdigkeit ist die Natur des umgebenden Sajangebirges. Das Gebiet östlich des Jenissei ist Teil des Nationalparks Schuschenski bor.

Im Bereich der Staumauer des Maina-Stausees befinden sich am rechten Flussufer Überreste der alten chakassischen Wallburg Lubsanow wal. Am linken Ufer wurde bei Ausgrabungen im Rahmen des Staudammbaus eine jungpaläolithische Lagerstätte mit einer etwa 20.000 Jahre alten gebrannten Tonfigur entdeckt, der ältesten bisher in Russland gefundenen Keramik, die sich heute in der Sankt Petersburger Eremitage befindet.[4]

Wirtschaft und Infrastruktur

Wichtigstes Unternehmen ist das heute von RusHydro betriebene, zwischen 1979 und 1987 zur Regulierung des Abflusses des Sajano-Schuschensker Stausees und zur zusätzlichen Elektroenergieerzeugung errichtete kleinere Maina-Wasserkraftwerk.

Südlich des Ortes ist hoch über dem linken Jenisseiufer seit 1973 auf der bereits seit dem 18. Jahrhundert bekannten und Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals genauer beschriebenen Marmorlagerstätte Kibik-Kordon (Kibik-Kordonskoje) ein Steinbruch in Betrieb. Seit einigen Jahren wird von MKK-Sajanmramor auch Untertagebau betrieben. Kibik-Kordon-Marmor wurde beispielsweise bei der Ausgestaltung der in den 1980er bis 2000er Jahren eröffneten Moskauer Metrostationen Krylatskoje, Domodedowskaja und Bulwar Dmitrija Donskogo verwendet.[5]

Durch die Siedlung führt die Regionalstraße R411, die ausgehend von Abakan an der Fernstraße M54 KrasnojarskKysylmongolische Grenze dem Jenissei über Sajanogorsk bis Tscherjomuschki folgt.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Republik Chakassien (Memento des Originals vom 2. April 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/orel3.rsl.ru aus der Reihe Panorama des kulturellen Lebens der Regionen Russlands im Internet der Russischen Staatsbibliothek, 2003 (russisch)
  3. Geschichte der industriellen Entwicklung im Webportal von Sajanogorsk (russisch)
  4. Tonfigur aus Maina (Memento des Originals vom 1. Januar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hermitagemuseum.org auf der Webseite der Eremitage (englisch, Foto)
  5. Wjatscheslaw Swerew: Schmuckgestein in Architektur und Bau in Promyschlennyje Wedomosti vom 10. Oktober 2005 (russisch)

Literatur

  • Kirill Skorobogatʹko (Hrsg.): Chakasija. 2. Auflage. Petit Futé, Avangard, Moskau 2006, ISBN 5-86394-202-9, S. 31, 171–172 (russisch).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.