Machtwort
Ein Machtwort [ˈmaxtˌvɔʁt] ist die endgültige Entscheidung eines Entscheidungsträgers am Ende einer erfolglosen Diskussion. Es handelt sich um den Spezialfall eines unipersonalen Entscheidungsverfahrens, bei dem der Entscheider allein verantwortlich die Entscheidung trifft.[1][2]
Begriffsgeschichte
Erstmals wurde das Wort "Machtwort" im 16. Jahrhundert verwendet, als eine „befehlende, eine Entscheidung herbeiführende Rede“.[3]
Der Duden versteht ein Machtwort als eine unanfechtbare Aufforderung oder Entscheidung, die aufgrund bestehender Machtverhältnisse durchgesetzt werden kann, ohne zwingend auf das Ende einer erfolglosen Diskussion beschränkt zu sein.[4] Die Redewendung „ein Machtwort sprechen“ bedeutet, dass eine Person in einer leitenden Position durchgreift und disziplinarische Maßnahmen ergreift, um eine Situation zu klären oder eine Entscheidung herbeizuführen.
Im Gegensatz zu Konsensentscheidungen, Kompromissen oder Mehrheitsentscheidungen ist eine Entscheidung per Machtwort nur dort möglich, wo klar definierte Kompetenzen oder Machtstrukturen bestehen. So ist die Möglichkeit des Papstes, Machtworte zu sprechen („Roma Locuta – Causa finita“), sprichwörtlich; der deutsche Bundeskanzler verfügt hingegen nur über eine Richtlinienkompetenz. Die Technik des Machtwortes in der deutschen Politik ist eher unüblich.
Weblinks
Einzelnachweise
- Machtwort: Bedeutung, Herkunft. In: fremdwort.de. Abgerufen am 13. August 2023.
- Machtwort: Bedeutung, Definition. In: wortbedeutung.info. Abgerufen am 13. August 2023.
- Machtwort, das [DWDS]. In: dwds.de. Abgerufen am 13. August 2023.
- Machtwort, das [Duden]. In: duden.de. Abgerufen am 13. August 2023.