Machtlos (Breitenbach am Herzberg)
Machtlos ist der kleinste Ortsteil von Breitenbach am Herzberg im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Machtlos Gemeinde Breitenbach am Herzberg | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 48′ N, 9° 29′ O |
Höhe: | 347 m ü. NHN |
Fläche: | 6,25 km²[1] |
Einwohner: | 136 ca.[2] |
Bevölkerungsdichte: | 22 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. August 1972 |
Postleitzahl: | 36287 |
Vorwahl: | 06675 |
Geographische Lage
Machtlos liegt im Südteil des Knüllgebirges rund 1,8 km nordöstlich des Rimberggipfels. Durchflossen wird es vom kleinen Ibra-Zufluss Machtloser Wasser. Durch das Dorf führt die Landesstraße 3294 (Ibra–Machtlos–Breitenbach), die etwa 800 m südöstlich in einem Waldgebiet von der dort zum Rimberg verlaufenden Bundesautobahn 5 überbrückt ist.
Geschichte
Soweit bekannt erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Jahre 1372 mit dem Ortsnamen Machtulffis, ab 1585 wird der Ort Machtloss genannt, bis der Name sich zum heutigen Machtlos wandelte. Der Ort gehörte zum Gericht Breitenbach. Die Kirche wurde 1772 bis 1780 wieder aufgebaut. Die Wüstungen Barterode, Tongrube (dann Bergwerk) und Ziegelhütte lagen in der Gemarkung.
Zum 1. August 1972 wurde die im Landkreis Ziegenhain gelegene die bis dahin selbständige Gemeinde Machtlos im Zuge der Gebietsreform in Hessen durch Landesgesetz in die Gemeinde Breitenbach am Herzberg eingegliedert.[3][4] Für die nach Breitenbach eingegliedertern Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Machtlos 126 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 66 zwischen 18 und 49, 24 zwischen 50 und 64 und 24 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 45 Haushalten. Davon waren 9 Singlehaushalte, 6 Paare ohne Kinder und 24 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 27 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1585: | 35 Hausgesesse |
• 1639: | keine Angaben |
• 1681: | 9 Hausgesesse, ein Ausschuss |
• 1781: | 24 Wohnhäuser mit 126 Einwohnern |
Machtlos: Einwohnerzahlen von 1781 bis 2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1781 | 126 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 214 | |||
1840 | 214 | |||
1846 | 205 | |||
1852 | 197 | |||
1858 | 210 | |||
1864 | 204 | |||
1871 | 203 | |||
1875 | 189 | |||
1885 | 201 | |||
1895 | 183 | |||
1905 | 192 | |||
1910 | 187 | |||
1925 | 182 | |||
1939 | 180 | |||
1946 | 258 | |||
1950 | 250 | |||
1956 | 198 | |||
1961 | 182 | |||
1967 | 166 | |||
1970 | 178 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 126 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1861: | 216 evangelisch-reformierte Einwohner |
• 1885: | 201 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 179 evangelische (= 98,35 %), 3 katholische (= 1,65 %) Einwohner |
Historische Erwerbstätigkeit
• 1781: | 9 Ackerleute, 4 Leineweber, zwei Wagner, drei Leineweber, ein Schmied, dei Tagelöhner, ein Ziegelbrenner, zwei Weibspersonen, die tagelohnen und spinnen |
• 1838 | Familien: 14 Ackerbau, 18 Gewerbe, 12 Tagelöhner |
• 1961 | Erwerbspersonen: 64 Land- und Forstwirtschaft, 27 produzierendes Gewerbe, 3 Handel und Verkehr, 6 Dienstleistungen und Sonstiges |
Politik
Für Machtlos besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Machtlos) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus drei Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Machtlos 72,55 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Machtlos“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Karlheinz Müller-Stender zum Ortsvorsteher.[8]
Einzelnachweise
- Machtlos (Breitenbach), Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 18. März 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Ortsteil Machtlos. In: Webauftrittauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2016; abgerufen im Februar 2016.
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 16 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412.
- Hauptsatzung. (PDF; 44 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, abgerufen im März 2023.
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 72, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- Ortsbeiratswahl Machtlos. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- Ortsbeirat Machtlos. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, abgerufen im März 2023.
Weblinks
- Ortsteil Machtlos im Internetauftritt der Gemeinde Breitenbach am Herzberg.
- Machtlos (Breitenbach), Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Machtlos nach Register In: Hessische Bibliographie