MaK 650 D

Unter der Bezeichnung MaK 650 D baute die Firma MaK ab 1958 vierachsige Dieselloks mit Stangenantrieb. Bis 1963 wurden insgesamt 21 Exemplare gebaut. Bei der Mak 650 D handelt es sich um eine Weiterentwicklung der MaK 600 D. Dabei wurden von Anfang an die längeren Fahrgestelle der letzten Bauserie der 600 D verwendet. Die Führerhäuser wurden mit Sonnenschutzdächern versehen.

MaK 650 D
MaK 650 D als OHE 60022 der Dampflokfreunde Salzwedel im Historischen Lokschuppen Wittenberge
MaK 650 D als OHE 60022 der Dampflokfreunde Salzwedel im Historischen Lokschuppen Wittenberge
MaK 650 D als OHE 60022 der Dampflokfreunde Salzwedel im Historischen Lokschuppen Wittenberge
Anzahl: 21
Hersteller: MaK
Baujahr(e): 1958–1963
Achsformel: D
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 11.360 mm
Breite: 3100 mm
Gesamtradstand: 6300 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 50 m
Dienstmasse: 52–60 t
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h
Installierte Leistung: 479 kW (650 PS)
Treibraddurchmesser: 1250 mm
Motorentyp: MS301CK
Nenndrehzahl: 750/min
Leistungsübertragung: hydraulisch
Tankinhalt: 1500 l

Im deutschen Fahrzeugeinstellungsregister sind die MaK 650 D unter der Ordnungsnummer 3265.3 eingereiht.

Technik

Die eingebauten Motoren vom Typ MaK MS301CK leisten 650 PS (479 kW) bei 750/min. Die Lokomotiven erreichen je nach Getriebebauart Geschwindigkeiten bis 80 km/h bei einer Dienstmasse von 52 bis 60 t. Der Tankinhalt beträgt 1500 Liter.

Die Achsen waren mit Beugniot-Hebeln verschiebbar angeordnet, wodurch eine bessere Bogenläufigkeit erreicht wurde.

Einsatz

Østbanen M 10, 1981

Die erstgebauten acht Loks gingen an die Köln-Bonner Eisenbahnen. Drei Loks wurden an die Osthannoverschen Eisenbahnen geliefert. Weitere sieben Loks gingen an verschiedene Kunden in Deutschland, zwei nach Dänemark und eine in die Türkei. Fünf Lokomotiven fanden nach ihrem Einsatz in Deutschland über verschiedene Wege nach Italien. Vier Loks sind inzwischen verschrottet. Von drei weiteren ist der Verbleib unbekannt.

Die Lok mit der Fabriknummer 600157 ist seit 2012 im Historischen Lokschuppen Wittenberge zu sehen.

Liste der MaK 650 D
Fabriknummer Baujahr Erster Eigentümer Verbleib Fahrzeugregisternummer Anmerkungen
600144 1958 KBE „V 11“ Costruzioni Linee Ferroviarie (I) „DD FMT BO 0376 M“
600145 1958 KBE „V 12“ Cooperativa Lavori Ferroviari (I) „12“
600146 1958 KBE „V 13“ 1982 verschrottet
600147 1958 KBE „V 14“ Scala Virgilio & Figli S.p.A (I) „T 4047“ 1978: Preussische Elektrizitäts-AG „54“
600148 1958 KBE „V 15“ Hessencourrier „V 15“ 98 80 3265 301-2 D-HC 1984: HKB „V L4“; 98: MWB „V 651“
600149 1958 KBE „V 16“ unbekannt zuletzt: Cooperativa Lavori Ferroviari (I) „13“
600150 1958 KBE „V 17“ Rail-Service ApS (DK) 1978: Østbanen „M 10“
600151 1958 KBE „V 18“ 2006 verschrottet 1978: Preussische Elektrizitäts-AG „55“; ab 1983 verschiedene in Italien
600152 1959 Kleinbahn Neheim-Hüsten–Sundern „V 63“ Nassauische Touristik-Bahn „V 2“ 1978: RLE „D 63“; 1988: RVM „29“
600153 1959 Hjørring Privatbaner „13“ Dansk Jernbane-Klub (DK)
600154 1959 Tegernsee-Bahn „V 65-12“ BLV „V 65-12“[1] 98 80 3265 303-8 D-BLV 1999: ESG „ESG 1“; 2007: SVG „V 65-12“
600155 1959 OHE „60021“ VGH „21“ 98 80 3265 304-6 D-VGH
600156 1959 Solvay, Werk Rheinberg „1“ Verbleib unbekannt zuletzt: IPE Locomotori (I)
600157 1959 OHE „60022“ privat; Historischer Lokschuppen Wittenberge 98 80 3265 305-3 D-OHE
600158 1959 OHE „60023“ 2005 verschrottet
600348 1960 Hamburgische Electricitäts-Werke „Wedel 1“ unbekannt 1979: Midgard DSAG „1“, ab 1988 verschiedene in Italien
600350 1961 Solvay, Werk Rheinberg „2“ Costruzioni Linee Ferroviarie (I) „DD FMT BO 0254 C“ seit 1986 verschiedene in Italien
600412 1962 Hillerød-Frederiksværk-Hundested Jernbane „M 11“ 1993 verschrottet
600413 1963 VKS „36“ Impresa O. Bambini (I) „T 1802“
600414 1965 VWE „5“ BLV (Ersatzteilspender) 1977: BHE „281“, 1993: EVB „281“, 2016: SVG (Ersatzteilspender)
600415 1962 ILM „V 65-02“ Museumsbahn Bremerhaven-Bederkesa „V 65 02“ 98 80 3265 307-9 D-MBBB 1996: Eisenbahnfreunde Einbeck „02“, VBV, 2003: DRE „107 02“
600467 1963 Eregli Kömurleri Isletmesi (TR) „TK I“

Literatur

  • Roland Hertwig: Die Baureihe V 65. Die vierachsige Stangen-Diesellok der DB und das 1. MaK-Typenprogramm. EK Verlag, Freiburg 2011, ISBN 978-3-88255-121-1.

Siehe auch

Commons: MaK 650 D – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 31. Dezember 2022: Überführung der V65-12 mit Ersatzteilspender von Augsburg nach Landshut. In: Aktuelles. Bayerischer Localbahn Verein, archiviert vom Original am 9. Januar 2023; abgerufen am 9. Januar 2023.
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