Małujowice

Małujowice (deutsch Mollwitz) ist ein Dorf in der Gemeinde Skarbimierz (Hermsdorf) in der Woiwodschaft Oppeln in Polen. Bekannt ist der Ort durch die Schlacht bei Mollwitz im Jahre 1741.

Małujowice
Mollwitz
?
MałujowiceMollwitz (Polen)
Małujowice
Mollwitz (Polen)
Małujowice
Mollwitz
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Brzeg
Gmina: Skarbimierz
Fläche: 9,85 km²
Geographische Lage: 50° 51′ N, 17° 23′ O
Höhe: 154 m n.p.m.
Einwohner: 444 (31. Dez. 2007[1])
Postleitzahl: 49-318
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 39 KępnoŁagiewniki
Eisenbahn: Bahnstrecke Brzeg–Łagiewniki Dzierżoniowskie
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie

Geographische Lage

Małujowice liegt in Niederschlesien. Das Dorf liegt rund drei Kilometer westlich vom Gemeindesitz Skarbimierz, ca. neun Kilometer westlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und etwa 57 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Ca. zwei Kilometer nördlich des Dorfes liegt die Grenze zur Woiwodschaft Niederschlesien.

liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Wrocławska (Breslauer Ebene). Der Bahnhof Małujowice, südöstlich des Dorfkerns gelegen, liegt an der Bahnstrecke Brzeg–Łagiewniki Dzierżoniowskie. Durch den Ort verläuft die Landesstraße Droga krajowa 39. Westlich des Dorfes fließt der Bach Psarski Potok.

Südöstlich von Małujowice liegt der ehemalige Fliegerhorst Brieg.

Nachbarorte

Nachbarorte von Małujowice sind im Nordwesten Psary (dt. Hünern), im Nordosten Zielęcice (Grüningen), im Osten die Siedlung Skarbimierz Osiedle und im Südwesten Łukowice Brzeskie (Laugwitz).

Geschichte

Lithographie der Schlacht bei Mollwitz aus dem 19. Jahrhundert
St.-Jakob-Kirche mit Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs
Innenraum der Kirche St. Jakob
Schloss Mollwitz

Das Dorf wird erstmals im Jahr 1288 als Malewicz erwähnt.[2] 1350 wurde das Dorf vom Vinzenzstift aus Breslau erworben, dem es bis 1810 unterlag.[3] 1358 erfolgte die Erwähnung des Dorfes als Moliwcz.[2]

1534 wird das Dorf protestantisch.

Am 10. April 1741 fand südlich des Dorfes die Schlacht bei Mollwitz statt. Preußen errang hier den ersten Sieg über die österreichischen Habsburger im Ersten Schlesischen Krieg. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Mollwitz mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Rosenthal ab 1816 zum Landkreis Brieg im Regierungsbezirk Breslau. Zwischen 1842 und 1843 wurde in Mollwitz ein neues Küster- und Schulhaus erbaut. 1845 bestand das Dorf aus einer evangelischen Kirche, einem Schloss, einer evangelischen Schule und weiteren 95 Häusern. Im gleichen Jahr lebten in Mollwitz 525 Menschen, davon 27 katholisch.[2] 1874 wurde aus der Landgemeinde Mollwitz, der Amtsbezirk Mollwitz gebildet. Dieser bestand aus den Landgemeinden Bärzdorf, Grüningen, Laugwitz und Mollwitz.[4] 1885 zählte Mollwitz 728 Einwohner.[5]

1933 lebten in Mollwitz 640, 1933 wiederum 620 Menschen. Bis 1945 gehörte das Dorf Mollwitz zum Landkreis Brieg.[6]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Mollwitz 1945 wie der größte Teil Schlesiens unter polnische Verwaltung. Nachfolgend wurde der Ort in Małujowice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde es der Woiwodschaft Breslau eingegliedert. 1999 kam der Ort zum neu gegründeten Powiat Brzeski (Kreis Brieg).

Sehenswürdigkeiten

St. Jakob

Die römisch-katholische St.-Jakob-Kirche (poln. Kościół św. Jakuba) stammt aus dem Jahr 1250 und wurde im gotischen Stil erbaut. Das Gotteshaus besitzt reiche, aus der Mitte des 14. bis zum ersten Viertel des 16. Jahrhunderts stammenden Wandmalereien. Wegen der Zerstörung durch die Hussiten wurden die Wandmalereien um 1480 erneuert. Sie beinhalten Themen aus dem Alten und Neuen Testament (Biblia pauperum) und gehören zu den besten gotischen Wandmalereien in Polen. Im Jahre 1526 wurde die Kirche evangelisch, danach wurden die Wandmalereien verputzt. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die Bilder im Hauptschiff vom Putz befreit und die Wandmalereien freigelegt. Im Jahre 1945 wurde die Kirche katholisch, heute ist sie die katholische Pfarrkirche St. Jakobus. 1974 erfolgte eine Sanierung der Kirche.[3]

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Mollwitz – erbaut in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts[7]
  • Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs – teilweise erhalten, darunter die Marmortafel mit den Namen der Gefallenen[8]
  • Empfangsgebäude des Bahnhofes Małujowice

Verkehr

Der Bahnhof Małujowice liegt an der größtenteils stillgelegten Bahnstrecke Brzeg–Łagiewniki Dzierżoniowskie.

Literatur

  • Hans Lutsch: Die Kunstdenkmäler der Landkreise des Reg.-Bezirks Breslau, Breslau 1889, S. 353–363
Commons: Małujowice – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website der Gmina Skarbimierz, Małujowice, abgerufen am 19. März 2011
  2. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 446.
  3. Hugo Weczerka (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten. Band: Schlesien (= Kröners Taschenausgabe. Band 316). Kröner, Stuttgart 1977, ISBN 3-520-31601-3, S. 318.
  4. Amtsbezirk Mollwitz
  5. AGOFF Kreis Brieg
  6. Verwaltungsgeschichte – Kreis Brieg (Memento vom 3. September 2017 im Internet Archive)
  7. Schloss Mollwitz - Geschichte (poln.)
  8. Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkriegs (poln.)
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