mhplus Betriebskrankenkasse
Die mhplus Betriebskrankenkasse (kurz mhplus oder mhplus BKK) ist eine deutsche Betriebskrankenkasse mit Sitz in Nürnberg. Als Träger der gesetzlichen Krankenversicherung ist sie eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung. Haftungsträger ist der BKK Landesverband Bayern.
mhplus Betriebskrankenkasse | |
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Sozialversicherung | gesetzliche Krankenversicherung |
Kassenart | Betriebskrankenkasse (offen) |
Rechtsform | Körperschaft des öffentlichen Rechts |
Gründung | 1. Oktober 1952 |
Zuständigkeit | Deutschland |
Sitz | Nürnberg |
Verwaltungssitz | Ludwigsburg |
Vorstand | Heiko Kastner[1] |
Aufsichtsbehörde | Bundesamt für Soziale Sicherung |
Versicherte | 536.794 (2021)[2] |
Geschäftsstellen | 17 |
Mitarbeiter | ca. 1200 (2015) |
Website | www.mhplus-krankenkasse.de |
Geschichte
Die mhplus BKK ist 1952 als Krankenkasse der Mann+Hummel GmbH gegründet worden, einem Zulieferer der Automobilindustrie mit Sitz in Ludwigsburg; sie firmierte bis zum Jahr 2001 unter dem Namen BKK Mann+Hummel. Im Jahr 1999 öffnete sich die vormals ausschließlich unternehmensbezogene BKK für alle gesetzlich Krankenversicherten.
Zum 1. Januar 2000 erfolgte die Vereinigung mit der Betriebskrankenkasse Amann & Söhne (Bönnigheim), zum 1. Januar 2003 der Zusammenschluss mit der BKK PWA (Raubling), 1. Januar 2006 mit der BKK Conzelmann (Albstadt) und BKK TE KA DE-FGF (Nürnberg) und am 1. Oktober 2007 mit der aufgrund von finanziellen Unregelmäßigkeiten und Fehlkalkulation der Beiträge in Schieflage geratenen südbadischen BKK Hochrhein-Wiesental (Rheinfelden). Die nächste Fusion mit der BKK der Hansestadt Lübeck am 1. Januar 2008 weitete das Einzugsgebiet auf Schleswig-Holstein aus. Am 1. Januar 2011 fusionierte die mhplus BKK mit der GBK Köln.
Die mhplus BKK ist in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen geöffnet.[3]
Die Metzinger Betriebskrankenkasse und die mhplus BKK kooperierten in einer Verwaltungsgemeinschaft.[4] Zum 1. Januar 2019 wurde die Metzinger Betriebskrankenkasse in die mhplus BKK eingegliedert.[5][6]
Beitragssätze
Seit 1. Januar 2009 werden die Beitragssätze vom Gesetzgeber einheitlich vorgegeben. Die BKK erhob bis zum 31. Dezember 2014 keinen einkommensunabhängigen kassenindividuellen Zusatzbeitrag. Ab 1. Januar 2015 erhob sie einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag in Höhe von 0,9 Prozent des beitragspflichtigen Einkommens. Ab 2016 wurde dieser in Höhe von 1,1 Prozent und ab 2019 in Höhe von 0,98 Prozent erhoben. Vom 1. Januar 2021 an wurde ein Zusatzbeitrag von 1,28 Prozent erhoben,[7] der zum 1. Januar 2023 auf 1,58 Prozent angehoben wurde.[8]
Kennzahlen und Standorte
Über 1000 Beschäftigte in 17 Geschäftsstellen betreuen mehr als 500.000 Versicherte. Aktuell bestehen folgende Geschäftsstellen: Bonn, Gotha, Lübeck, Ludwigsburg, Marklkofen, Nürnberg, Raubling, Rheinfelden, Stockstadt am Main, Aalen, Albstadt, Augsburg, Metzingen, Meuselwitz, Sonneberg, Speyer und Straubing.
Kritik
Bis 2016 kooperierten die mhplus BKK und zwei weitere Krankenkassen zur Gewinnung von Neukunden mit der inzwischen insolventen Stuttgarter Versicherungsagentur Avens AG. Dabei wurden Familienunternehmen und ihre Mitarbeiter mit der Behauptung akquiriert, in den Unternehmen mitarbeitende Familienangehörige unterlägen nicht der Sozialversicherungspflicht. Gegenüber den Neukunden wurden von den drei Krankenkassen entsprechende Bescheide erteilt, die nach einer Betriebsprüfung von der Deutschen Rentenversicherung in Dutzenden von Prozessen vor den Sozialgerichten erfolgreich angegriffen wurden. Die Unternehmen wurden finanziell erheblich geschädigt. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart begann 2019 mit Ermittlungen.[9]
Einzelnachweise
- Pressemeldung zum Vorstandswechsel. Abgerufen am 8. Februar 2023.
- Mitglieder und Versicherte je Krankenkasse. Abgerufen am 1. Juni 2021.
- Satzung der mhplus Krankenversicherung (Stand 01.01.2023). 1. Januar 2023, S. 7, abgerufen am 27. März 2023.
- Archivierte Kopie (Memento des vom 7. Oktober 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Baden-Württemberg: Neue Kassenfusion geplant. Abgerufen am 27. April 2019.
- Fusionskontrollverfahren B3-110/18 vom 24. Juli 2018 freigegeben am 14. August 2018
- mhplus Krankenkasse passt Zusatzbeitrag an – Pandemie sorgt für steigende Ausgaben und sinkende Einnahmen der Kassen. mhplus Krankenkasse, Pressemitteilung, 11. Dezember 2020, abgerufen am 1. Januar 2021.
- Zusatzbeitrag der mhplus bleibt unter Marktdurchschnitt. Abgerufen am 6. Februar 2023.
- Judith Brosel: Nach rechtwidrigen Bescheiden über Sozialversicherungspflicht: Hohe Nachzahlungen für Familienbetriebe. SWR Recherche Unit, 6. November 2019 (Memento vom 4. November 2021 im Internet Archive)