Müs

Müs ist ein Ortsteil der Gemeinde Großenlüder im osthessischen Landkreis Fulda.

Müs
Gemeinde Großenlüder
Koordinaten: 50° 35′ N,  30′ O
Höhe: 264 (262–293) m ü. NHN
Fläche: 8,76 km²[1]
Einwohner: 1101 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 126 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36137
Vorwahl: 06648
Teilansicht mit den Kalkbergen im Hintergrund
Teilansicht mit den Kalkbergen im Hintergrund
Die Burg in Müs

Geographie

Müs liegt westlich von Großenlüder zwischen „Wernersberg“ und „Langer Berg“ eingebettet in das Tal der Altefeld. Im Nordosten führt die Bundesstraße 254 am Ort vorbei. Im Süden liegt ein Kalksteinbruch.

Geschichte

  • Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 915.
  • Die Grundherrschaft und der Grundbesitz kamen im Rahmen eines Tauschgeschäfts des Eigenbesitzes von Graf Konrad den Älteren in Müs um 900 an das Kloster Fulda.
  • Später war der hier befindliche adlige Hof Lehen vom Fuldaer Abt. Er hieß auch die „Burg“.
  • 1572 Trotz großer Anhängerschaft innerhalb der Bevölkerung konnte sich die Reformation in der Fürstabtei Fulda nicht durchsetzen. Der Ort blieb katholisch.
  • Bereits 1656 wird eine Kapelle erwähnt. Das Patrozinium war dem hl. Antonius der Eremit geweiht.
  • Im Jahre 1656 und im Jahre 1797 gehörte er dem Konvent des Klosters Fulda (Fuld. Kammerarch. 8).
  • Der auf einem Hang oberhalb des Altefeldbaches errichtete kleine Schlossbau (Anfang des 17. Jahrhunderts) befindet sich an der Stelle einer früheren Burg oder eines befestigten Hofes.
  • 1787: zählte es zur Fürstabtei Fulda, Gericht Lüder (Domkapitel zu Fulda)
  • Mit der Säkularisation der Fürstabtei Fulda in 1803 zählte es zum Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, Fürstentum Fulda, Amt Großenlüder
  • 1812 ist Müs Tochterkirche von Großenlüder

Gebietsreform

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Müs kraft Landesgesetz zum 1. August 1972 in die Gemeinde Großenlüder eingemeindet.[3][4] Für Müs wie für alle im Zuge der Gebietsreform nach Großenlüder eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerentwicklung

  • 1812: 70 Feuerstellen, 489 Seelen[1]
Müs: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2019
Jahr  Einwohner
1812
 
489
1834
 
665
1840
 
581
1846
 
568
1852
 
552
1858
 
585
1864
 
597
1871
 
579
1875
 
514
1885
 
633
1895
 
679
1905
 
672
1910
 
651
1925
 
645
1939
 
765
1946
 
994
1950
 
997
1956
 
989
1961
 
959
1967
 
971
1970
 
1.002
1982
 
1.083
1990
 
1.117
1995
 
1.156
2000
 
1.128
2005
 
1.124
2010
 
1.114
2011
 
1.098
2015
 
1.085
2019
 
1.101
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

Die Mariengrotte in Müs

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

 1885:5 evangelische (= 0,79 %), 625 katholische (= 98,89 %), zwei jüdische (= 0,32 %) Einwohner
 1961:22 evangelische (= 2,29 %), 937 katholische (= 97,71 %) Einwohner

Politik

Ortsvorsteher ist Edgar Möller (Stand Mai 2021).[7]

Infrastruktur

Im Ort gibt es eine Grundschule, eine katholische Kirche, eine Kindertagesstätte und ein Bürgerhaus.

Industrie

Müs ist Standort eines Kalk- und Zementwerkes.

Einzelnachweise

  1. Müs, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushalt 2020. (PDF; 35,7 MB) Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, S. 6, abgerufen im September 2020.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Fulda und Hünfeld und der Stadt Fulda (GVBl. II 330-14) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 220, § 14 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.
  5. Hauptsatzung. (DOC; 40 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Großenlüder, abgerufen im September 2020.
  6. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  7. Ortsteil Müs. Gemeinde Großenlüder, abgerufen am 20. November 2016.
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