Mömbris

Mömbris [mœmbʁɪs] ist seit dem 31. Januar 1964 ein Markt im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Mömbris ist die fünftgrößte Gemeinde des Landkreises auf einer Fläche von 35,87 km². Der größte Teil (32,81 km²) sind Wälder, Wiesen und Ackerland. Der Ort liegt zwischen 165 m und 337 m ü. NHN.

Wappen Deutschlandkarte
Mömbris
Deutschlandkarte, Position des Marktes Mömbris hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 4′ N,  10′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Unterfranken
Landkreis: Aschaffenburg
Höhe: 180 m ü. NHN
Fläche: 35,86 km2
Einwohner: 11.594 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 323 Einwohner je km2
Postleitzahl: 63776
Vorwahl: 06029
Kfz-Kennzeichen: AB, ALZ
Gemeindeschlüssel: 09 6 71 143
Marktgliederung: 23 Gemeindeteile
Adresse der
Marktverwaltung:
Schimborner Straße 6
63776 Mömbris
Website: www.moembris.de
Erster Bürgermeister: Felix Wissel (parteilos)
Lage des Marktes Mömbris im Landkreis Aschaffenburg
Karte
Karte
Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Markt
Gemeindegebiet
Gemeindeteile und Gemarkungen von Mömbris
Landschaft um die Gemeindeteile von Mömbris
Detaillierter Ortsplan von Mömbris
Rathaus des Marktes Mömbris
Katholisches Pfarramt St. Cyriakus
Mömbris und Mensengesäß

Geographie

Geographische Lage

Der Markt Mömbris liegt in der Region Bayerischer Untermain im mittleren Kahlgrund auf halber Strecke von Schöllkrippen nach Alzenau am Fuße des Vorspessarts mit seiner höchsten Erhebung, dem Hahnenkamm (436 m ü. NHN). Im nördlichen Gemeindegebiet verläuft am Teufelsgrund die Landesgrenze zu Hessen. Der Fluss Kahl fließt durch die Marktgemeinde. Der topographisch höchste Punkt der Gemeinde befindet sich an einem Nebengipfel der Stempelhöhe nordwestlich von Angelsberg mit 418 m ü. NN (Lage), der niedrigste liegt an der Kahl in der Nähe der Kläranlage auf 147 m ü. NHN (Lage).

Das Dorf Mömbris liegt zentral im Gemeindegebiet zwischen Schimborn und Niedersteinbach an der Staatsstraße 2305 auf 180 m ü. NHN. Es ist mit Fronhofen, Rappach und Mensengesäß baulich zusammengewachsen. Südwestlich von Mömbris befindet sich die Ortschaft Heimbach. Höchster und niedrigster Punkt der Dorfgemarkung entsprechen denen der gesamten Gemeinde.[2]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus zehn Gemarkungen:

Gemarkung Fläche
(ha)
Daxbergca. 0270
Dörnsteinbachca. 0200
Hemsbachca. 0160
Hohl / Mömbrisca. 0090
Königshofen a.d.Kahlca. 0200
Mensengesäßca. 0250
Mömbrisca. 1340
Niedersteinbachca. 0220
Reichenbachca. 0330
Schimbornca. 0530
Markt Mömbrisca. 3590

Die Gemeinde hat 23 Gemeindeteile:[3][4]

Gemeindeteil Siedlungstyp Einwohner[5] Gemarkung Höhe
(m ü. NHN)
AngelsbergDorf50Mömbris305
BrückenDorf569Mömbris156
DaxbergDorf740Daxberg313
DörnsteinbachKirchdorf640Dörnsteinbach294
FlederichsmühleWeilerKönigshofen a.d.Kahl185
FronhofenDorfMömbris170
GunzenbachPfarrdorf572Mömbris257
HauhofWeilerSchimborn185
HeimbachDorf147Mömbris240
Hemsbach*Kirchdorf261Hemsbach296
HohlKirchdorf443Hohl / Mömbris286
KaltenbergDorfSchimborn190
Königshofen a.d.KahlKirchdorf775Königshofen a.d.Kahl189
MensengesäßDorf1.104Mensengesäß170
MolkenbergDorf67Mömbris340
MömbrisHauptort2.232Mömbris180
NiedersteinbachPfarrdorf934Niedersteinbach159
RappachDorf278Mömbris207
ReichenbachKirchdorf392Reichenbach225
RothengrundDorf246Mömbris226
SchimbornPfarrdorf1.595Schimborn185
StrötzbachDorf594Mömbris170
Markt Mömbris11.639
* 
Großhemsbach und Kleinhemsbach zusammen

Die abgegangenen Ortschaften Wohnstadt, Hüttenberg und Karlesberg befanden sich auf dem heutigen Gebiet des Marktes Mömbris.

Die früheren Dörfer Niedersteinbach, Mittelsteinbach und Obersteinbach bilden heute gemeinsam den Gemeindeteil Niedersteinbach.

Bayerisch-hessische Grenze

Hessen ragte mit einer Landzunge in den Markt. 2007 wurde deshalb ein Flächentausch von ca. 10 Hektar zwischen Bayern und Hessen vereinbart, der am 1. Juli 2011 in Kraft trat, wobei das Territorium Bayerns um 1,77 Hektar verkleinert wurde. Bis dahin verlief die Landesgrenze quer durch das Sportlerheim des FV Viktoria 1930 e. V. Brücken. Des Weiteren teilte die Grenze ein kleines Teilstück der Staatsstraße 2305 im Gemeindeteil Niedersteinbach ab und verlief kurz auf hessischer Seite weiter (Hessenkurve).[6][7]

Nachbargemeinden

Gemeinden Freigericht
und
Geiselbach
Gemeinde Krombach
Stadt Alzenau Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Gemeinde Blankenbach
Gemeinde Johannesberg Markt Hösbach

Name

Etymologie

Der Name übertrug sich von der Burg Mömbris auf den Ort. Im Kahlgründer Dialekt wird der Ort heute Memersch (Aussprache: [me:mɛʃ]) genannt.[8][9] Wovon sich der Name Mömbris tatsächlich ableitet, ist nicht genau bekannt. Es bestehen zwei mögliche Theorien:

  • Der Name Mömbris geht auf das mittelhochdeutsche Wort Hemelris zurück, das so viel wie Sumpfrodung bedeutet, die vor dieser Zeit in der Umgebung von Mömbris stattfand.[8]

Frühere Schreibweisen

Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[10]

  • 1340 Hemmelrisz
  • 1346 Memmilriz
  • 1361 Memmelris
  • 1386 Memelris
  • 1389 Memelrisz
  • 1468 Membris
  • 1481 Meymelryß
  • 1592 Membreß
  • 1625 Memers
  • 1805 Membris
  • 1832 Mömbris

Geschichte

Mittelalter

Im Mittelalter gehörte Mömbris zum gleichnamigen Gericht Mömbris, dessen Hauptort es war. Das Gericht Mömbris wiederum war Teil des Freigerichts Alzenau. Das Freigericht war zwar reichsunmittelbar, aber das Reich verpfändete oder vergab das Gebiet immer wieder. So wechselten die Landesherren, zu denen die Herren und späteren Grafen von Hanau, die Herren von Randenburg und die Herren von Eppstein zählten.

Die Burg Mömbris stand um 1300 dort, wo sich heute der alte Friedhof befindet. Sie wird fälschlicherweise als Womburg bezeichnet, weil sie im 19. Jahrhundert noch nicht zu lokalisieren war.[8]

Neuzeit

1500 belehnte der römisch-deutsche König Maximilian I. den Erzbischof von Mainz und den Grafen von Hanau-Münzenberg gemeinsamen mit dem Freigericht, das sie nun als Kondominat verwalteten. Da im Freigericht auch zur Zeit des Kondominats die kirchliche Jurisdiktion bei den Erzbischöfen von Mainz verblieb, konnte sich die Reformation – im Gegensatz zur Grafschaft Hanau-Münzenberg – hier nicht durchsetzen. Mömbris blieb römisch-katholisch. 1603 fiel Mömbris komplett an Kurmainz. Mömbris wurde laut Reichsdeputationshauptschluss 1803 ein Teil des neugebildeten Fürstentums Aschaffenburg des Fürstprimas von Dalberg, mit welchem er 1814 (damals ein Departement des Großherzogtums Frankfurt) schließlich an Bayern fiel.

Widerstand im Nationalsozialismus

Die Verhaftung des Pfarrers August Wörner am 28. Dezember 1936 löste bei der katholischen Bevölkerung Mömbris Wut und Empörung aus. Der Pfarrer, der selbst Kriegsveteran des Ersten Weltkrieges war und Inhaber des Eisernen Kreuzes I. Klasse, hatte sich gegen das Anbringen eines „Stürmer“-Kastens in seiner Gemeinde ausgesprochen. Im Sonntagsgottesdienst am 20. Dezember 1936 hatte der Geistliche eine Unterschriftenaktion gegen die Anbringung des Stürmer-Kastens befürwortet und ein Ultimatum gestellt, keine Messe mehr zu halten. Dieser Aufruf veranlasste viele katholischen Gemeindemitglieder zum Bürgermeister und gleichzeitigen NSDAP-Ortsgruppenleiter Gottfried van Treek zu gehen und sich in die Unterschriftenliste einzutragen. Daraufhin wurde der Pfarrer Wörner am 28. Dezember 1936 von der Gestapo verhaftet und ins Gefängnis nach Aschaffenburg gebracht. Der Kaplan der Gemeinde Mömbris Hermann Dümig setzte den Widerstand gegen das NS-Regime fort. Pfarrer August Wörner wurde am 2. August 1937 aus der sogenannten Schutzhaft entlassen.[11] Hermann Dümig wurde im Januar 1941 verhaftet, wegen „Beunruhigung des Volkes“ verurteilt und schließlich ins KZ Dachau gebracht, wo er fast vier Jahre lang inhaftiert war.[12]

Nachkriegszeit

Die Gemeinde Mömbris gehörte zum Bezirksamt Alzenau, das am 1. Juli 1862 gebildet wurde. Dieses wurde am 1. Januar 1939 zum Landkreis Alzenau in Unterfranken. Mit dessen Auflösung kam Mömbris am 1. Juli 1972 in den neu gebildeten Landkreis Aschaffenburg.

Eingemeindungen

  • Zu Mömbris gehören seit 1818 die Gemeindeteile Brücken, Strötzbach, Rappach, Heimbach, Gunzenbach, Rothengrund, Angelsberg, Karlesberg (heute Wüstung) und Molkenberg.
  • Als erste Gemeinden wurden mit Wirkung vom 1. Januar 1972 Daxberg, Hemsbach und Mensengesäß in den Markt Mömbris eingegliedert.[13]
  • Am 1. Juli 1972 folgte die Gemeinde Niedersteinbach als 13. Gemeindeteil.[13]
  • Am 1. Januar 1974 wurden Dörnsteinbach und Hohl eingemeindet.[14]
  • Die Gemeinde Reichenbach gab am 1. Januar 1976 ihre Selbständigkeit auf.[14]
  • Schimborn, das schon am 1. Januar 1972 mit Königshofen an der Kahl fusionierte und zusammen mit diesem Ort die Gemeinde Schimborn bildete[13], kam am 1. Mai 1978 zu Mömbris.[14]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 11.103 auf 11.480 um 377 Einwohner bzw. um 3,4 %. 2000 hatte der Markt 12.362 Einwohner. Quelle: BayLfStat

Hochwasser am 4. Mai 2017

Am 4. Mai 2017 wurde der Kahlgrund von einem gewaltigen Unwetter heimgesucht, bei dem die Kahl und ihre Nebenbäche starkes Hochwasser hatten. Besonders heftig traf es dabei die Ortsteile des Marktes Mömbris.[15] Siehe dazu Hochwasser der Kahl 2017.

Politik

Marktgemeinderat

Der Marktgemeinderat besteht aus 24 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Gemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 10.001 und 20.000.[16] Der Marktgemeinderat wird für sechs Jahre gewählt.

Stimmberechtigt im Marktgemeinderat ist außerdem der erste Bürgermeister. Dies ist der parteilose Felix Wissel.

Die letzten Kommunalwahlen vom 3. März 2002, 2. März 2008, 16. März 2014[17] und vom 15. März 2020[18] brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2020 2014 2008 2002
Sitze Veränderung Sitze Veränderung Sitze Veränderung Sitze Veränderung
CSU11+ 110+ 19− 312± 0
SPD3− 47− 18+ 35± 0
Wählergemeinschaft Markt Mömbris3− 14± 04− 15± 0
Unabhängige Bürger3± 03± 03+ 12± 0
Grüne3+ 3
AfD1+ 1

Bürgermeister

Erster Bürgermeister ist seit 2008 der parteilose Felix Wissel.[19] Dieser wurde bei der Bürgermeisterwahl am 16. März 2014 mit 96,49 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,08 %.[20] Am 15. März 2020 wurde er, nominiert vom Wahlvorschlag Aller guten Dinge sind Drei, mit 85,9 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt; die Beteiligung lag bei 67,5 %.

Liste der Bürgermeister in Mömbris

  • Georg Grünewald (1876–1910)
  • August Grünewald (1911–1938)
  • Gottfried van Treek (1939–1945)
  • Anton Volk (1945)
  • Leopold Wissel (1945–1951)
  • Anton Reising (CSU) (1951–1986)
  • Michael Schneemeier (SPD) (1986–1998)
  • Reinhold Glaser (CSU) (1998–2008)
  • Felix Wissel (parteilos) (seit 2008)

Gemeindepartnerschaft

Wappen

Wappen von Mömbris
Wappen von Mömbris
Blasonierung: „In Rot ein gestürztes silbernes Schwert mit goldenem Griff, beseitet rechts von einem sechsspeichigen silbernen Rad, links von einer goldenen Laubkrone.“[22]
Wappenbegründung: Mömbris war bis 1500 Königsgut, worauf die Laubkrone im Wappen hinweist. Der Ort war Sitz eines Freigerichts, was durch das Schwert symbolisiert wird. Im Jahr 1487 erlangte Kurmainz einen Teil der Landeshoheit und 1738 die Gesamtherrschaft über das Gebiet. Das sechsspeichige Rad (Mainzer Rad) erinnert daran.

Das Wappen wurde 1961 entworfen und wird seitdem geführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Kirchen und Kapellen

Die Grenze der Pfarreiengemeinschaft Mittlerer Kahlgrund entspricht nicht ganz der der politischen Gemeinde.

Auf dem Gebiet der politischen Gemeinde befinden sich folgende Kirchen und Kapellen, die dem Dekanat Alzenau angehören:

  • Dreifaltigkeitskapelle (Rappach)
  • Heilig-Geist-Kirche (Dörnsteinbach)
  • Hüttenberger Kapelle (Mensengesäß)
  • Kreuzerhöhung, Kirche (Daxberg)
  • Mariä Heimsuchung, Kirche (Hohl)
  • Maria am Wäldchen, Kapelle (Daxberg)
  • Maria Hilfe der Christen, Kirche (Reichenbach)
  • Maria am Weg, Kapelle (Schimborn)
  • Maria im Aufgang, Kapelle (Schimborn)
  • Maria Patrona Bavariae, Kapelle (Rothengrund)
  • Marienkapelle / Dorfkapelle, alte Kirche (Daxberg)
  • St. Anna, Kapelle (Mömbris)
  • St. Barbara, Kapelle (Kleinhemsbach)
  • St. Barbara, Kapelle (Strötzbach)
  • St. Cyriakus und St. Valentin, Kirche (Mömbris)
  • St. Jakobus der Ältere, alte Kirche (Schimborn)
  • St. Jakobus der Ältere, neue Kirche (Schimborn)
  • St. Michael, Kirche (Gunzenbach)
  • St. Wendelin, Kapelle (Brücken)
  • St. Wendelin, Kirche (Großhemsbach)
  • St. Wendelin, Kirche (Königshofen)
  • St. Wendelin, Kirche (Niedersteinbach)

Heimatmuseum

Heimatmuseum mit Volkskundlicher Sammlung in Gunzenbach

Das Heimatmuseum des Marktes Mömbris befindet sich im Ortsteil Gunzenbach und entstand durch die Initiative des damaligen Kreisheimatpflegers Emil Griebel in der alten Gunzenbacher Schule und besteht seit dem 14. Mai 1977.

Mühlenmuseum

Im Gemeindeteil Strötzbach befindet sich in einer historischen Doppelmühle an der Kahl das Mühlenmuseum; es ist nach Absprache von Mai bis Oktober zu besichtigen. Der Bau der Doppelmühle begann um das Jahr 1700. Der aus Sonthofen im damaligen Bistum Augsburg stammende Jakob Koch und der einheimische Andreas Brückner sind die Stammväter der Doppelmühle. Beide Mühlen befanden sich unter einem Dach. Sogar in den einzelnen Stockwerken waren die Mühlenteile ineinander verschachtelt. Durch die Einrichtung des Mühlenmuseums wurden die alten Mühleneinrichtungen in der „Brückner Mühle“ konzentriert und der Mahlvorgang wie in früheren Zeiten ermöglicht. Der „Koch-Anteil“ wurde Wohnung der Familie. Die beiden Mühlenräder blieben erhalten.

Freilandmuseum

In der Nähe des Ortszentrums von Mömbris befindet sich ein kleines Freilandmuseum. Eine historische Ölmühle und eine alte Schmiede bilden zunächst den Grundstock des Museums, das noch ausgebaut werden soll.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die hohe Einwohnerzahl kann darüber hinwegtäuschen, dass Mömbris eine sehr ländlich geprägte Kommune ist, da seit der großen Gebietsreform in Bayern Ende der 1970er-Jahre zu Mömbris 23 Gemeindeteile gehören. Diese haben durchgehend wenige Einwohner vorzuweisen (Größenordnung: ca. 200–1000 Einwohner, Ausnahme: Schimborn (1800 Einwohner) und Mömbris selbst (2000 Einwohner)), so dass der Markt Mömbris im Jahr 2004 etwa 12.000 Einwohner zählte. Nachdem der Markt Mömbris lange mit Bevölkerungsrückgang und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte (Kaufkraftverlust in die benachbarten Kahlgrundgemeinden Schöllkrippen und Alzenau), sorgen seit einigen Jahren neu entstandene Gewerbegebiete mit den dort ansässigen Firmen und Einkaufsmärkten für eine positive Entwicklung.

Im Jahr 2020 gab es nach amtlicher Statistik 1731 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 4976. Im verarbeitenden Gewerbe gab es drei, im Bauhauptgewerbe 29 Betriebe. Zudem bestanden 2016 48 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1176 Hektar. Davon waren 366 Hektar Ackerfläche und 789 Hektar Dauergrünfläche.

Verkehr

Der Haltepunkt Mömbris-Mensengesäß und der Bahnhof Mömbris-Strötzbach liegen jeweils an der Bahnstrecke Kahl–Schöllkrippen.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2021):

  • 9 Kindertageseinrichtungen: 503 Kindergartenplätze mit 460 Kindern
  • 3 Volksschulen: 29 Lehrern und 463 Schülern
  • Volkshochschule Kahlgrund-Spessart e. V., zuständig für die Markt-Gemeinde Mömbris, die VG Schöllkrippen, Geiselbach, Johannesberg, VG Heigenbrücken, VG Mespelbrunn

Vereinsleben

Das Vereinsleben im Markt Mömbris gestaltet sich vielfältig. Neben einigen Sportvereinen sind mehrere Heimat- und Kulturvereine vertreten. In Mömbris ist die Ringer-Bundesligamannschaft der RWG Mömbris-Königshofen ansässig.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne der Gemeinde

  • Domkapitular Ivo Fischer (* 25. Dezember 1881 in Mömbris; † 28. April 1937 in Würzburg). 1907 Priesterweihe in Würzburg, 1909 Kaplan in der Dompfarrei Würzburg, 1914–1928 Domvikar und bischöflicher Sekretär, 1928 bis zum Tod Domkapitular. Außer den seelsorgerischen Obliegenheiten erfüllte er zahlreiche andere Aufgaben, z. B. leitete er das Kunstreferat im bischöflichen Ordinariat und betreute das Diözesanarchiv
  • Pater Ivo Zeiger SJ (* 29. Juli 1898 in Mömbris; † 24. Dezember 1952 in München), Professor für Kirchenrecht, 1939 Rektor des Germanikums in Rom und 1945 päpstlicher Diplomat in Kronberg im Taunus. Zu seinem Gedächtnis nannte die Gemeinde die 1959 erbaute Volksschule Ivo-Zeiger-Schule und das kirchliche Gemeindezentrum Ivo-Zeiger-Haus. Pater Ivo Zeiger ist auf dem Jesuitenfriedhof in Pullach bei München begraben
  • Ludwig Volk (* 14. September 1926 in Mömbris; † 4. Dezember 1984 in München), deutscher Jesuit und Historiker.
  • Fritz Amrhein (* 24. April 1928 in Mömbris; † 5. Mai 2000 in Hösbach). Dr. jur., Direktor des Amtsgerichts Aschaffenburg (1972–1983), Präsident des Landgerichts Aschaffenburg (1983 bis zum Ruhestand), Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
  • Hans Schneider (* 18. Januar 1929 in Mensengesäß; † 10. Februar 2023), deutscher Zoologe, ehemaliger Direktor des Zoologischen Instituts der Universität Bonn.
  • Helmut Bauer, (* 18. März 1933 in Schimborn). Studium der Philosophie und Theologie in Würzburg, Priesterweihe am 21. Juli 1957 ebenfalls in Würzburg. Am 11. Juli 1988 Ernennung zum Weihbischof durch Papst Johannes Paul II. Erste Amtshandlung als Weihbischof war die Weihe des Altars der Kirche in Daxberg. Entbindung von seinem Amt am 18. März 2008.
  • Roland Lohkamp (* 10. Juni 1944 in Mömbris), Botschafter in Luxemburg und Bukarest
  • Peter Behl (* 12. Februar 1966 in Mömbris), Ringer im griechisch-römischen Stil. Fünf Mal deutscher Meister, 1983 Vizeweltmeister der Junioren, 1988 Fünfter bei den Olympischen Sommerspielen in Seoul
  • Sebastian (Basti) Müller, Musiker, Radio- und Fernsehmoderator u. a. ARD Buffet und SWR3
  • Johannes Zenglein (* 12. September 1986 in Aschaffenburg), Herkunftsort: Mömbris-Mensengesäß, Radio- und Fernsehmoderator

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

  • Heinrich Degen (* 2. Oktober 1902 in Burgbrohl; † 9. März 1970 in Mömbris), Landrat des ehemaligen Landkreises Alzenau.
  • Raimund Merget, 1970–1986 Pfarrer von Mömbris, Ideengeber und Mitgestalter für viele soziale Einrichtungen, u. a. Initiator und Erbauer des Ivo-Zeiger-Hauses
  • Anton Reising, 1951–1986 Bürgermeister, maßgeblich an Neustrukturierung der Gemeinde beteiligt; Initiator der sogenannten Ortskernsanierung, eine Neuordnung des städtebaulichen Mittelpunktes des Ortes.
  • Felix Wissel (* 1. November 1978 in Alzenau-Wasserlos) ist ein deutscher Bundesliga-Ringer und Bürgermeister des Marktes Mömbris.

Literatur

  • Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung (Hrsg.): Heimatjahrbuch Unser Kahlgrund, 1956–2007
  • Arbeitsgemeinschaft für Heimatforschung (Hrsg.): Bildstöcke und Flurdenkmäler des Landkreises Alzenau, 1971
  • Bierschneider, Wilhelm: Unterfranken. Historische Daten von Städten, Gemeinden und Ortsteilen der Landkreise und der kreisfreien Städte sowie die Entwicklung der Ortsnamen, 2003
  • Eichelsbacher, Josef August: Heimatbuch des Kahlgrundes, I.Teil, Geschichte und Sagen, 1928
  • Eichelsbacher, Josef August: Heimatbuch des Kahlgrundes, II.Teil, Land und Leute, 1930
  • Griebel, Emil: Chronik des Marktes Mömbris, 1982
  • Geschichtsverein Mömbris: Beiträge zur Geschichte der Marktgemeinde Mömbris, 1. Heft 1991, 2. Heft 1993
  • Schmittner, Monika: ...befindet sich hier eine Anzahl staatsfeindlicher Elemente. Verfolgung und Widerstand 1933–1945 in Stadt und Land Aschaffenburg, Frankfurt 1985.
  • Pleikard Joseph Stumpf: Mömbris. In: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches. Zweiter Theil. München 1853, OCLC 643829991, S. 795 (Digitalisat).
Commons: Mömbris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
  3. Gemeinde Mömbris in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 11. April 2021.
  4. Gemeinde Mömbris, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 5. Dezember 2021.
  5. Ortsteile. Abgerufen am 4. August 2022.
  6. Bayerischer Rundfunk online – Reportage Land und Leute (Januar 2007) (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  7. Artikel der Süddeutschen Zeitung Kuriose Flurbereinigung 4. Januar 2007
  8. Unser Kahlgrund 2004. Heimatjahrbuch für den Landkreis Alzenau. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft zur Heimatforschung und Heimatpflege des Landkreises Alzenau, Landrat des Kreises. ISSN 0933-1328.
  9. Reihold Hein (Hrsg.): Kahlgrünner Wörderbuch. M. Kroeber, Linsengericht 2015, ISBN 978-3-00-051705-1.
  10. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 150 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Schmittner, Monika: … befindet sich hier eine Anzahl staatsfeindlicher Elemente. Verfolgung und Widerstand 1933–1945 in Stadt und Land Aschaffenburg. Frankfurt, 1985. S. 134–143
  12. Grafe, Roman und Schneider, Maximilian: Sie können mich einsperren, ich bin bereit. Wie zwei fränkische Pfarrer mit ihrer Gemeinde den Nazis trotzten. Hörgeschichte, Eigenverlag 2020 / HR 2021
  13. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 418.
  14. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 736.
  15. Sat1 Nachrichten:Unwetter in Unterfranken
  16. Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern (Gemeindeordnung – GO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. August 1998; Art. 31 – Zusammensetzung des Gemeinderats (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gesetze-bayern.de, abgerufen am 11. Juli 2014
  17. Ergebnis zur Gemeinderatswahl 2014 am 16.03.2014 – Markt Mömbris (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/okwahl.osrz-akdb.de, abgerufen am 11. Juli 2014
  18. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2020 - Markt Mömbris, abgerufen am 8. September 2020
  19. Grußwort. Gemeinde Mömbris, abgerufen am 26. September 2020.
  20. Ergebnis zur Bürgermeisterwahl 2014 am 16.03.2014 – Markt Mömbris (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/okwahl.osrz-akdb.de, abgerufen am 12. Juli 2014
  21. Partnergemeinde auf Markt-Moembris.de
  22. Eintrag zum Wappen von Mömbris in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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