MÁV Ie

Die MÁV Ie war eine Schnellzug-Schlepptenderlokomotivreihe der Ungarischen Staatsbahn MÁV.

MÁV Ie / MÁV-Baureihe 222
MÁV Ie, Werkfoto Wr. Neustadt
MÁV Ie, Werkfoto Wr. Neustadt
MÁV Ie, Werkfoto Wr. Neustadt
Nummerierung: MÁV 733–736
MÁV Ie 401–493
MÁV 222,001–093
Anzahl: 93
Hersteller: Budapest, Floridsdorf, Wr. Neustadt, StEG
Baujahr(e): 1890–1904
Achsformel: 2B n4v
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge: 10.507 mm
Höhe: 4.570 mm
Breite: 3.150 mm
Fester Radstand: 2.400 mm
Gesamtradstand: 6.300 mm
Leermasse: 50,18 t
Dienstmasse: 55 t
Reibungsmasse: 28 t
Höchstgeschwindigkeit: 90 km/h
Treibraddurchmesser: 2.000 mm
Laufraddurchmesser: 1.050 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 4
HD-Zylinderdurchmesser: 320 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 490 mm
Kolbenhub: 650 mm
Kesselüberdruck: 13 atü
Anzahl der Heizrohre: 188
Heizrohrlänge: 4.000 mm
Rostfläche: 3,0 m²
Strahlungsheizfläche: 12 m²
Rohrheizfläche: 122,9 m²
Verdampfungsheizfläche: 134,9 m² (wasserberührt)
Bremse: Westinghouse

Im Unterschied zu den anderen ungarischen Schnellzugloks handelt es sich bei der Reihe Ie um Vier-Zylinder-Verbundlokomotiven. Um den ungleichmäßigen Lauf von Zwei-Zylinder-Verbundmaschinen zu vermeiden, wurden auf beiden Seiten jeweils ein Hoch- und ein Niederdruck-Zylinder hintereinander angeordnet (Tandem-System Woolf), die ein gemeinsames Gussstück bildeten. Bei der Reihe Ie kam zum ersten Mal in Ungarn die Heusinger-Steuerung zum Einsatz. Die Fahrzeuge erfüllten die in sie gesetzten Hoffnungen. Sie konnten gegenüber der Reihe MÁV Ia 40 % mehr Anhängelast bei 80 km/h befördern.

Die 93 Maschinen wurden von Budapest, Floridsdorf, Wr. Neustadt und von der Lokomotivfabrik der StEG geliefert.

Die noch während der Zeit des ersten MÁV-Bezeichnungsschemas gelieferten Maschinen erhielten die Nummern 733–736. Im zweiten Schema ab 1891 wurden sie als Kategorie Ie mit den Nummern 401–493 eingereiht. Im ab 1911 gültigen dritten Schema erhielten sie die Bezeichnung 222,001–093. Die MÁV If wurden 1911 ebenfalls in diese Reihe als 222,094–095 eingeordnet.

Ab 1907 wurden in Budapest einige Maschinen mit einem Brotankessel versehen.

MÁV Ie 459 mit Brotankessel

Literatur

  • Lokomotiv-Typen der k.k. landesbef. Maschinen-Fabrik in Wien der priv. österreichisch-ungarischen Staats-Eisenbahn-Gesellschaft. M. Engel & Sohn, k.k. Hof-Buchdruckerei und Hof-Lithographie, Wien 1888.
  • Typenblätter der Maschinenfabrik der königlich ungarischen Staatsbahnen. 1907.
  • Mihály Kubinszky (Hrsg.): Ungarische Lokomotiven und Triebwagen. Akadémiai Kiadó, Budapest 1975, ISBN 963-05-0125-2.
  • Ernő Lányi et al.: Nagyvasúti Vontatójárművek Magyarországon. Hrsg.: Közlekedési Múzeum. Közlekedési Dokumentációs Vállalat, Budapest 1985, ISBN 963-552-161-8.
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