Lymphadenopathie
Die Lymphadenopathie ist die krankhafte Schwellung von Lymphknoten. Beim Menschen haben gesunde Lymphknoten einen Durchmesser von 0,5 bis 1 cm, an Hals und Leiste bis zu 2 cm. Alles größere wird als krankhaft erachtet.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R59.-[1] | Lymphknotenvergrößerung |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Lymphadenopathie ist ein Symptom unter anderem folgender Krankheiten:
- Reaktive Lymphknotenschwellung = Lymphadenitis
- Neoplasien:
- Sarkoidose
- Histiozytose
- HIV-Infektion
- Syphilis
- Infektiöse Mononukleose
- Röteln
- bei Kindern: Juvenile idiopathische Arthritis
Auch die Einnahme gewisser Medikamente kann zur Lymphknotenschwellung führen.
Einteilung
Lymphadenopathien kann in folgende Kategorien eingeteilt werden, nach:
Lokalisation
- tastbar: submandibulär, zervikal, supraklavikulär, axillär, inguinal
- nicht tastbar: mediastinal, abdominal, bihilär
Grad der Ausbreitung
- regional
- generalisiert
Ursachen / Differenzialdiagnosen
Als Ursachen kommen eine Vielzahl von Möglichkeiten in Betracht, was natürlich auch zu einer Vielzahl von Differenzialdiagnosen führt.
Infektionen
- regional: Streptokokken, Staphylokokken
- generalisiert: Virusinfektionen, wie z. B. Mononukleose, Zytomegalievirus, Röteln und Humanes Immundefizienz-Virus oder bakteriell, durch Mykobakterien (TBC), Toxoplasmen oder Borrelien
Erkrankungen des lymphatischen Systems
- Leukämien, Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphome, Langerhans-Zell-Histiozytose
Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises
- Sarkoidose, adulter Morbus Still, Systemischer Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom, Kawasaki-Syndrom
Stoffwechselerkrankungen
- Morbus Gaucher (lysosomale Speicherkrankheit), Morbus Niemann-Pick (Sphingolipidase, Lipidspeicherkrankheit)
Angeborene oder erworbene Immundefizienz
- Omenn-Syndrom (kombinierte T- und B-Zelldefekte), Autoimmunlymphoproliferatives Syndrom (ALPS - Immundysregulation), AIDS
Umweltfaktoren
- exogen-allergische Alveolitis und Pneumokoniosen (wie z. B. Silikose, Berylliose und Asbestose)
Siehe auch
Literatur
- S1-Leitlinie Lymphknotenvergrößerung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). In: AWMF online (Stand 2012) (Die Leitlinie bezieht sich auf Lymphknotenschwellungen im Kindes- und Jugendalter)
Einzelnachweise
- Alphabetisches Verzeichnis zur ICD-10-WHO Version 2019, Band 3. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), Köln 2019, S. 520.