Lutz van Dijk
Lutz van Dijk (bis 1992 Lutz van Dick; * 1955 in West-Berlin) ist ein deutsch-niederländischer Autor und Pädagoge.
Leben
Lutz van Dijk arbeitete zunächst als Sonderschullehrer, dann auch als Autor. Er lebt heute in Amsterdam und Kapstadt. Van Dijk nahm die niederländische Staatsangehörigkeit an.
Werk
Seine Dissertation am Fachbereich Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg befasst sich mit dem Thema „Oppositionelles Lehrerverhalten 1933–1945“.[1] Im Sommersemester 2009 hatte er die Poetik-Professur an der Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur der Carl-von-Ossietzky-Universität in Oldenburg inne.[2]
Van Dijk engagierte sich für bundesweite Pädagogen-Friedenskongresse und später Internationale Friedenskongresse, unter anderem in Budapest, Kopenhagen und Paris. In seinen Büchern befasst er sich mit dem Nationalsozialismus und Homosexualität sowie mit der Verbindung der beiden Themen. Seit 2018 veröffentlicht er auch Kinderbücher.
Anfang 2001 gründete Lutz van Dijk zusammen mit der Südafrikanerin Karin Chubb und anderen Aktivisten in einem Township bei Kapstadt die Hilfsorganisation HOKISA (Akronym für Homes for Kids in South Africa), die Kinder und Jugendliche versorgt, die ihre Eltern durch AIDS verloren haben oder selbst infiziert sind. 2002 wurde das erste HOKISA-Heim in der Nähe von Kapstadt eröffnet.
Er ist Mitgründer des PEN Berlin.[3]
Auszeichnungen und Nominierungen
- 1992: Hans-im-Glück-Preis der Stadt Limburg a.d.Lahn[4]
- 1997: Youth Literature Award, Namibia
- 2001: Gustav-Heinemann-Friedenspreis[5]
- 2002: Bestes Sachbuch des Jahres (Kinderbuchforum)
- 2003: Rosa-Courage-Preis, Osnabrück
- 2004: Rosa-Courage-Preis, Osnabrück[6]
- 2009: Poetik Ehren-Professur, Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
- 2014: Citizen of the Year (Lions Club International, Namibia and South Africa)
- 2021: Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis (Preis der Jugendjury)[7]
- 2023: Soul of Stonewall Awards 2023 – Kategorie Aktivistisches Lebenswerk[8]
Werke (Auswahl)
- Alternativschulen. Information, Probleme, Erfahrungen Reinbek 1979, Lutz van Dijk, ISBN 978-3-499-17261-8
- Lernen in der Friedensbewegung 1984. Lutz van Dijk, Die blaue Reihe von b:e, ISBN 978-3-407-33302-5
- Aufstand im Gelobten Land. Erkundungen zur Intifada. Lutz van Dijk, Junius Verlag GmbH Hamburg 1989, ISBN 978-3-88506-171-7
- Feinde fürs Leben? Aufregende Ferien in Jerusalem Lutz van Dijk, Reinbek 1989, mehrere Neuauflagen, ISBN 978-3-499-20555-2
- Verdammt starke Liebe: Die wahre Geschichte von Stefan K. und Willi G. Lutz van Dijk, Rowohlt, Reinbek 1991 (Neuauflage Querverlag: Berlin 2015), ISBN 978-3-89656-229-6
- ‚Ein erfülltes Leben trotzdem‘, Erinnerungen Homosexueller 1933–1945 Lutz van Dijk, Rowohlt Tb. 1992, ISBN 978-3-499-18278-5
- Der Traum vom Regenbogen. Nach der Apartheid: Südafrikas Jugend zwischen Wut und Hoffnung. Lutz van Dijk, Karin Chubb, Rowohlt Tb. 1999, ISBN 978-3-499-22598-7
- Lutz van Dijk erzählt die Geschichte der Juden Lutz van Dijk, Campus Verlag Frankfurt/Main 2001, ISBN 978-3-593-36703-3
- Von Skinheads keine Spur. Lutz van Dijk, cbj München 2009, ISBN 978-3-641-01056-0
- Der Attentäter: Hintergründe der Pogromnacht 1938: die Geschichte von Herschel Grynszpan Lutz van Dijk, cbj München 2003, ISBN 978-3-570-30108-1
- Einsam war ich nie: Schwule unter dem Hakenkreuz 1933–1945 Lutz van Dijk, Günther Grau (Mitarbeit), Nachwort Wolfgang Popp. Berlin 2003, Berlin, ISBN 978-3-89656-097-1
- Themba. Lutz van Dijk, cbj, München 2006, ISBN 978-3-570-40301-3
- Leben bis zuletzt: Geschichten von Freundschaft, Liebe und Tod Lutz van Dijk, cbj München 2007, ISBN 978-3-570-30220-0
- Die Geschichte von Liebe und Sex. Lutz van Dijk, Campus Verlag, 2007, ISBN 978-3-593-37913-5
- Auf Leben und Tod. Wie in der Welt gestorben wird., Lutz van Dijk, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2010, ISBN 978-3-579-06875-6
- Romeo und Jabulile. Lutz van Dijk, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2010, ISBN 978-3-7795-0281-4
- African Kids – Eine südafrikanische Township-Tour. Lutz van Dijk, Desmond Tutu (Nachwort), Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2012, ISBN 978-3-7795-0423-8
- Afrika - Geschichte eines bunten Kontinents: Neu erzählt mit afrikanischen Stimmen Lutz van Dijk, Peter Hammer Verlag Wuppertal 2015, ISBN 978-3-7795-0527-3
- „Endlich den Mut …“ Briefe von Stefan T. Kosinski (1925–2003). Lutz van Dijk, Querverlag Berlin 2015, ISBN 978-3-89656-228-9
- Leseprofi - Mbongis Weg zur Schule. Eine Geschichte aus Afrika Lutz van Dijk, Fischer Duden Kinderbuch Frankfurt/M. 2018, ISBN 978-3-7373-3349-8
- Kampala – Hamburg: Roman einer Flucht, Lutz van Dijk, Querverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-89656-283-8
- Erinnern in Auschwitz auch an sexuelle Minderheiten, Joanna Ostrowska, Joanna Talewiez-Kwiatkowska, Lutz van Dijk (Hrsg.), Querverlag, Berlin 2020, ISBN 978-3-89656-289-0
- Jüdische Leben. Berichte aus 4000 Jahren, Büchergilde Gutenberg, Frankfurt/M. 2021 ISBN 978-3-7632-7283-9
Weblinks
- Literatur von und über Lutz van Dijk im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Autorenseite (englisch)
- HOKISA (englisch)
Einzelnachweise
- Rezension von "Lutz van Dick: Oppositionelles Lehrerverhalten 1933–1945, biographische Berichte über den aufrechten Gang von Lehrerinnen und Lehrern : Weinheim u. a., Juventa Verlag, 1988" durch Reiner Lehberger auf der Homepage der Universität Hamburg.
- Eintrag auf der Website der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
- Mitgründer:innen. Archiviert vom am 18. Juli 2022; abgerufen am 14. Juli 2022.
- Liste der Preisträger auf der Seite der Stadt Limburg
- Liste der Preisträger, p30
- Website der Organisation "Gay in May"
- Nominierungen 2021. AKJ, abgerufen am 22. März 2021.
- Programm der Kundgebung zum CSD Berlin 2023. CSD Berlin e.V., abgerufen am 18. September 2023.