Luka Rocco Magnotta

Luka Rocco Magnotta (* 24. Juli 1982 in Scarborough, Ontario als Eric Clinton Kirk Newman[1]), auch bekannt unter den Pseudonymen Vladimir Romanov oder Mattia Del Santo, ist ein verurteilter kanadischer Mörder, Tierquäler und ehemaliger Pornodarsteller. Er wurde 2014 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Leben

Magnotta begann seine Karriere als Darsteller in Pornofilmen im Jahre 2003. Er betätigte sich ebenfalls gelegentlich als Stripper und professioneller Begleiter. Ein Jahr später wurde er in Toronto wegen Betrugs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er hatte unter anderem mit der Kreditkarte einer Frau 16.500 kanadische Dollar ausgegeben. 2005 war er unter dem Pseudonym „Jimmy“ als Model in einer Ausgabe des an homosexuelle Männer gerichteten Torontoer Magazins fab zu sehen.[2] 2007 bewarb er sich für die Fernsehserie COVERguy.[3]

Magnotta veröffentlichte mehrere Videos auf YouTube, in denen er Katzen tötete. Aus diesem Grund versuchten ihn bereits mehrere Internetnutzer und Tierschützer ausfindig zu machen und der Polizei auszuliefern.[4] Die Suche erstreckte sich über zwei Jahre. Immer wieder wurden dabei Hinweise an die Polizei geliefert. Die Tierschützer konnten seinen Wohnsitz in Toronto ausfindig machen, jedoch stellte sich heraus, dass er dort nicht mehr wohnte. Weitere Spuren führten nach Montreal. Dort lockte er den chinesischen Studenten Jun Lin alleine in die Wohnung und tötete ihn sowie einen Hund. Diese Tat filmte er und stellte das Video ins Internet.[5] Danach floh er nach Paris und von dort nach Berlin. In einem Internetcafé wurde er vom Besitzer erkannt und dieser rief die Polizei.[6] Diese nahm ihn fest und er wurde an Kanada ausgeliefert.

Mord

Magnotta wird beschuldigt, in Montreal den 32-jährigen chinesischen Studenten Jun Lin ermordet und zerstückelt zu haben. Weiter wird ihm vorgeworfen, die Tat gefilmt, ins Internet gestellt und Leichenteile an politische Parteien in Kanada versendet zu haben.[7] Am 4. Juni 2012 wurde er aufgrund eines kanadischen Haftbefehls in einem Internetcafé in Berlin-Neukölln festgenommen[8] und am 18. Juni 2012 an Kanada ausgeliefert.[9]

Im Dezember 2014 wurde er schuldig gesprochen.[10] Nach kanadischem Recht zieht ein Schuldspruch in einem Mordfall eine Gefängnisstrafe von mindestens 25 Jahren nach sich. Der Richter verurteilte ihn zu lebenslanger Freiheitsstrafe mit der Möglichkeit einer Bewährung nach 25 Jahren Haft.[11]

Filme

Die Geschichte der Internetnutzer, die Magnotta aufgrund der Tierquälerei ausfindig machen wollten, und der polizeilichen Ermittlungen wurde von Netflix als Dokumentarfilm mit dem Titel Don’t F**k with Cats – Die Jagd nach einem Internet-Killer produziert und wurde am 18. Dezember 2019 als Serie in drei Folgen veröffentlicht.[12][13]

Der am 7. April 2024 erstausgestrahlte ARD-Tatort: Schau mich an ist ebenfalls durch den hier beschriebenen Kriminalfall inspiriert.

Einzelnachweise

  1. Justin Lin, 33, identified as victim in grisly slaying. 1. Juni 2012, abgerufen am 23. Dezember 2019 (englisch).
  2. Luka Rocco Magnotta: Vom Callboy zum grausamen Mörder. 5. Juni 2012, abgerufen am 3. März 2020.
  3. Lin Jun described as gentle, upbeat. 30. Mai 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juni 2012; abgerufen am 6. Juni 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.xtra.ca
  4. Stephen Maher: Maher: Animal rights activists started chasing Magnotta years before mutilation murder. In: Canada.com. 30. Mai 2012 (canada.com [abgerufen am 4. Dezember 2019]).
  5. Timeline of Events. Montreal Gazette, abgerufen am 14. August 2014 (englisch).
  6. Zeitungsartikel. In: Montreal Gazette. Abgerufen am 24. Oktober 2014 (englisch).
  7. International - german.china.org.cn - Chinesischer Student als Opfer von Homosexuellen-Mord in Kanada identifiziert. Abgerufen am 5. Februar 2020.
  8. Mordverdacht: Luka Rocco Magnotta in Berlin festgenommen. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 23. Dezember 2019]).
  9. RP ONLINE: Pornodarsteller jetzt in Kanada: Mutmaßlicher Mörder Magnotta ausgeliefert. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  10. Ex-Pornodarsteller: Luka Magnotta wegen Mordes schuldig gesprochen. In: Spiegel Online. 23. Dezember 2014 (spiegel.de [abgerufen am 23. Dezember 2019]).
  11. Luka Magnotta given life imprisonment for first-degree murder. (theglobeandmail.com [abgerufen am 23. Dezember 2019]).
  12. Jake Kanter: ‘Gold Rush’ Producer Raw TV Wins First Netflix Commission With Documentary On Canadian Killer Luka Magnotta. In: Deadline. 20. November 2019, abgerufen am 4. Dezember 2019 (englisch).
  13. Netflix Is Releasing A True Crime Docuseries On Canadian Murderer Luka Magnotta. Abgerufen am 4. Dezember 2019 (kanadisches Englisch).
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