Luise Mössinger-Schiffgens

Luise Mössinger-Schiffgens (* 26. Juli 1892 in Aachen; † 1. Dezember 1954 in Homburg; gebürtig Luise Simons) war eine deutsche Politikerin. Die Frauenrechtlerin gehörte der SPD an, war von 1920 bis 1924 Abgeordnete im Preußischen Landtages und anschließend bis 1930 Mitglied des Reichstages. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie Mitbegründerin der Sozialdemokratischen Partei des Saarlandes (SPS) und von 1947 bis 1954 Abgeordnete im Landtag des Saarlandes.

Luise Schiffgens

Leben

Nach der Volksschule arbeitete sie zunächst als Textilarbeiterin. Sie war Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend und trat der SPD bei. Von 1920 bis 1929 war sie Stadtverordnete in Aachen, von 1920 bis 1924 und erneut 1930 Mitglied im Preußischen Landtag. Außerdem gehörte sie dem Reichstag während der dritten und vierten Wahlperiode (1924–1930) an; sie setzte sich dort hauptsächlich für die Frauenrechte ein.

Im Jahr 1928 zog sie ins Saargebiet, wo sie sich unter anderem am Aufbau der Arbeiterwohlfahrt beteiligte. Von 1930 bis 1933 war sie als Lehrerin für Funktionärsschulung beim SPD-Reichsausschuss für sozialistische Bildungsarbeit tätig. Im Vorfeld der Saarabstimmung 1935 warb sie gegen einen Anschluss an das nationalsozialistische Deutsche Reich. Anschließend emigrierte sie nach Bordeaux. Während des Krieges engagierte sie sich in der Résistance. Sie war Mitglied und Vizepräsidentin des Comité „Allemagne libre“ pour l’Ouest (CALPO)[1] und gehörte dem Vorstand der Refugiés Sarrois en France an.

Nach dem Krieg kehrte sie ins Saarland zurück und war Gründungsmitglieder der SPS. Als Vertreterin der Frauen gehörte sie ab 1948 dem SPS-Vorstand an. Von 1946 bis zu ihrem Tod war sie Stadtverordnete in Saarbrücken. Außerdem war sie ab 1947 Mitglied im Landtag des Saarlandes und bekleidete dort von Oktober 1953 bis zu ihrem Ausscheiden im Dezember 1954 das Amt der Fraktionsvorsitzenden der SPS.

Familie

In erster Ehe war sie ab 1912 mit Joseph Schiffgens verheiratet. Im Jahr 1952 heiratete sie den Sozialdemokraten Karl Mössinger. Luise Mössinger-Schiffgens hatte zwei Töchter.

Literatur

  • Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
  • Schiffgens, Luise, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 646

Einzelnachweise

  1. Luise Schiffgens im DRAFD-Wiki
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