Luise Krüger (Leichtathletin)

Martha Luise Krüger (Kosename Lies; * 11. Januar 1915 in Dresden-Cotta; † 13. Juni 2001 in Dresden) war eine erfolgreiche deutsche Leichtathletin. Sie gewann 1936 die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin im Speerwerfen. Später war sie als Sportlehrerin tätig.

Die Medaillengewinnerinnen Tilly Fleischer, Maria Kwaśniewska und Luise Krüger bei den Olympischen Spielen 1936

Leben

Lies Krüger wuchs im Dresdner Stadtteil Cotta auf. Seit ihrem sechsten Lebensjahr war sie in Sportvereinen aktiv. 1930 gelang ihr ihr erster Erfolg bei den Frauen-Weltspielen. Seit diesem Jahr arbeitete sie im Konsumverein Vorwärts, seit 1933 bei der Schokoladenfabrik Jentzsch. Seit Jahr 1933 trainierte sie bei dem bekannten Dresdner SC. 1935 wurde sie Kontoristin bei dem Bauunternehmer Paul Rauchfuß. 1936 gelang Luise Krüger der zweite Platz bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin. Seit 1938 war sie als Kontoristin bei der DREWAG tätig.

Auch nach dem Krieg war sie weiter sportlich aktiv. Sie gewann 1948 und 1949 die Ostzonenmeisterin im Speerwerfen. Seit 1952 war Luise Krüger als Sportlehrerin an der TU Dresden tätig. Dort unterrichtete sie alle Studenten, die vier Semester Sportunterricht obligatorisch belegen mussten. Sie trainierte auch Hildrun Claus, die unter ihr DDR-Meisterin und DDR-Rekordlerin wurde, und später Weltmeisterschafts-Dritte und Weltrekordlerin.

1975 ging sie im Alter von 60 Jahren in den Ruhestand.

Sportliche Laufbahn

Erfolge

Im Speerwerfen (außer 1941/42)

  • 1941/1942 1. Platz Deutsche Meisterschaften, im Fünfkampf.
  • 1948 1. Platz Ostzonenmeisterschaft
  • 1949 1. Platz Ostzonenmeisterschaft

Weitere sportliche Aktivitäten

Luise Krüger startete auch im Fünfkampf (deutsche Meisterin 1941/42) und spielte Tennis, Handball, Faustball und Hockey, dieses noch 1950 in der BSG Lokomotive Dresden.

In ihrer aktiven Zeit war sie 1,66 m groß und 54 kg schwer.

Sportvereine

Wertschätzung

Luise Krüger gehört zu den erfolgreichsten Dresdner Sportlerinnen bis 1945. Sie war auch als Sportlehrerin danach sehr beliebt. Zwischen 2015 und 2018 wurde sie als Namensgeberin für das Stadion an der Bodenbacher Straße in Dresden vorgeschlagen.[1][2] Dieses wurde aber bisher nicht umgesetzt.

„Sie war bei den Dresdner Sportlern beliebt. Auch heute erinnern sich noch viele gern an sie. (...) Für sie stand der Spaß am Sport im Vordergrund, das Ergebnis war zweitrangig. Karl Schreiber erinnert sich an sie als „optimistische Trainerpersönlichkeit – herzhaft, einfühlsam wie humorvoll zugleich.““[3]

„An einem Tag im Februar 1960 waren die Mädels der Hockeymannschaft von Lokomotive Dresden extrem aufgeregt. Die Jugendmannschaft stand im Endspiel der DDR-Meisterschaft in Magdeburg und die jungen Spielerinnen drohten angesichts der Herausforderung den Kopf zu verlieren. Doch ihre Trainerin Luise Krüger wusste die Mädchen zu beruhigen und erzählte zur Ablenkung von ihren Erlebnissen bei den Olympischen Spielen 1936. Die Motivation wirkte. Die Dresdnerinnen gewannen mit 8:0 gegen Magdeburg und wurden DDR-Hallenmeister.“[4]

Commons: Luise Krüger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sophie Arlet, Extrarunde für Luise Köhler. Das Stadion in der Bodenbacher Straße soll umbenannt werden. Aber in der Verwaltung hakt es, in Sächsische Zeitung, vom 1. August 2017 Text
  2. Christine Pohl, Streit um Stadionnamen. Wird die Sportstätte an der Bodenbacher Straße nach Luise Krüger benannt?, in Dresdner Stadtteilzeitungen vom 12. September 2018 Text
  3. Extrarunde für Luise Köhler, in Sächsische Zeitung vom 1. August 2017 Text
  4. Extrarunde für Luise Köhler, in Sächsische Zeitung vom 1. August 2017 Text (Erinnerung von Karl Schreiber, der selbst dort Hockey spielte)
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