Luise Jansen
Luise Jansen, auch Louise Jansen, geborene Siebke (* 28. Januar 1835 in Oberkirchen (Schmallenberg); † 16. Januar 1912 in Düsseldorf), war eine deutsche Landschafts-, Blumen- und Stilllebenmalerin der Düsseldorfer Schule.
Leben
Als Louise Siebke war sie zunächst Schülerin des Marinemalers Wilhelm Krause sowie des Architektur- und Landschaftsmalers Karl Eduard Biermann in Berlin. In Düsseldorf bildete sie sich bei Graf Stanislaus von Kalckreuth, der selbst Schüler von Krause und Biermann gewesen war, und bei Carl Jungheim weiter. In dessen Umfeld lernte sie den Landschaftsmaler Joseph Jansen kennen und heiratete ihn. Fortan (seit 1864) signierte sie ihre Arbeiten, die sie in den „Permanenten Kunstausstellungen“ von Eduard Schulte und Bismeyer & Kraus in Düsseldorf zeigte, mit „Louise Jansen“. Gemeinsam arbeitete sie mit ihrem Mann und unternahm mit ihm Studienreisen an Rhein, Mosel und Lahn sowie in die Schweiz.
Die am 26. September 1871 in Düsseldorf geborene Tochter Emilie († 1918) war bis 1910 ihre Schülerin und ab 1918 als Blumen- und Stilllebenmalerin in Darmstadt tätig.
Werke (Auswahl)
- Kapelle bei Bacharach, ausgestellt 1862 bei Eduard Schulte, Düsseldorf[1]
- Mühle im Schweigerthale bei St. Goarshausen, ausgestellt 1862 in Düsseldorf[2]
- Morgenlandschaft, Ankauf des Kunstvereins Dessau zur Verlosung (60 Thaler) auf der Ausstellung des Westlichen Cyclus[3]
- Abendlandschaft. Motiv aus dem Bergischen, ausgestellt auf der akademische Kunstausstellung Dresden 1867 (Boetticher, Nr. 1)
- Beilstein an der Mosel, ausgestellt auf der akademischen Kunstausstellung Dresden 1879, Kunstausstellung Hannover 1880 (Boetticher, Nr. 2)
- Kloster Bornhofen am Rhein mit den Ruinen Sternberg und Liebenstein, ausgestellt auf der akademischen Kunstausstellung Dresden 1880, Kunstausstellung Hannover 1880 (Boetticher, Nr. 3)
- Diez an der Lahn, Dom zu Limburg an der Lahn, ausgestellt auf der Kunstausstellung Hannover 1882 (Boetticher, Nr. 4, 5)
- Abendlandschaft. Motiv von der Lahn, ausgestellt auf der Kunstausstellung Magdeburg 1888 (Boetticher, Nr. 6)
- Mühle im Neckartal, Öl/Lwd., 47 × 70,5 cm, signiert (unten rechts) mit „Louise Siebke 186…“ (Kunsthandel)[4]
- Romantische Flußlandschaft (Burg über einem Fluss mit Brücke), Öl/Lwd., 30 × 27,5 cm, signiert (unten links) mit „Louise Jansen“ (Kunsthandel)[5]
- Stadt am Fluss, darüber eine Burgruine, Öl/Lwd., 47 × 72 cm; signiert (Kunsthandel)[6]
- Alpenlandschaft
- Burg in einer Berglandschaft
- Runkel an der Lahn
- Das Pilatus-Massiv bei Luzern
Literatur
- Jansen, Luise. In: Friedrich von Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1 /2, Bogen 31–61: Heideck–Mayer, Louis. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1895, S. 608 (Textarchiv – Internet Archive).
- Gustav Adolf Müller (Hrsg.): Jansen, Louise. In: Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Gelehrte, Künstler und Schriftsteller in Wort und Bild. Hannover 1908, S. 370–371.
- Heinrich Zernin: Jansen, Joseph. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 18: Hubatsch–Ingouf. E. A. Seemann, Leipzig 1925, S. 398 (biblos.pk.edu.pl).
- Jansen, Luise In: Dictionnaire Critique et Documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs de tous les temps et de tous les pays. Band 6, 1976.
- Chris Petteys: Dictionary of Women Artists. An International Dictionary of Women Artists Born Before 1900. G. K. Hall, 1985, ISBN 0-8161-8456-9, S. 371.
- Janna Westerholz: Jansen, (geb. Siebke), Luise (Louise). In: Hans Paffrath, Kunstmuseum Düsseldorf (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. Band 2, Bruckmann, München 1998, ISBN 3-7654-3010-2, S. 174.
- Hanna Klarenbeek: Penseelprinsessen en broodschilderessen. Vrouwen in de beeldende kunst 1808–1913. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-588-6, S. 118.
Weblinks
- Louise Jansen, Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
- Louise Jansen, Auktionsresultate im Portal artnet.de
Einzelnachweise
- Düsseldorfer Anzeiger, Nr. 193, 19. August 1862, S. 1 (Schulte): „Von den übrigen Landschaften erwähnen wir noch eines Bildes von Fräulein L. Siebke: Kapelle bei Bacharach, welches sich durch lebendige Auffassung und warme Farbenstimmung auszeichnet.“
- Düsseldorfer Anzeiger, Nr. 159, 10. Juli 1862, S. 1/2
- Dioskuren, 8. Jg., 1862/63, S. 307 f.
- Katalog der 93. Auktion, Kunsthaus am Museum, Köln, 20. – 23.10.1982, Nr. 1958 (Abb.), Schätzpreis 6000 DM
- Katalog 42, W. Körs, Düsseldorf, 17.10. – 1.11.1998, Farbabb. S. 34, Preis 9800 DM
- Auktionskatalog 411, Ruef, München, 8. – 10.12.1982, Nr. 1548 (Abb.), Schätzpreis 800 DM