Luftangriff bei Garani

Karte: Afghanistan
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Luftangriff bei Garani
Ein Opfer im Krankenhaus in Farah

Der Luftangriff bei Garani bezeichnet mehrere am 4. Mai 2009 von der US-Luftwaffe durchgeführte Luftangriffe, bei denen zwischen 86 und 145 Menschen ums Leben kamen.

Der Luftschlag

Am 4. Mai 2009 flog die US-Luftwaffe auf Anforderung Luftangriffe gegen die Ortschaft Garani in der Provinz Farah im Westen Afghanistans. Das Ziel der Angriffe waren Stellungen der Taliban. An dem mehrere Stunden dauernden Angriff nahmen insgesamt drei F18-Kampfjets und später ein B1-Bomber teil.[1]

Eine genauere Aufklärung, ob sich Zivilpersonen in den Zielgebäuden befanden, hatte es nicht gegeben. Über die Zahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben. Laut der afghanischen Regierung kamen 140 Menschen, darunter Frauen und Kinder, durch das Bombardement um.[2] Andere Schätzungen reichen von 86 Toten[3] bis 145 Toten.[4] Eine frühe Schätzung der US-Militärs sprach von 20–30 toten Zivilisten und 60–65 getöteten Aufständischen.[2] Später räumten die Amerikaner eigene Fehler ein und gaben an, dass sie anwesende Zivilisten nicht erkannten.[3]

Nach dem Vorfall forderte Präsident Hamid Karzai die USA auf, weitere Luftangriffe in Afghanistan zu unterlassen. US-Außenministerin Hillary Clinton entschuldigte sich für den Vorfall.[5] Nachdem Julian Assange im Juni 2010 die Veröffentlichung des Bord-Videos angekündigt hatte, behauptete er 2013, dass Daniel Domscheit-Berg das Video von Wikileaks entwendet habe.[6]

Die Angehörigen der Opfer erhielten Entschädigungszahlungen.[7] Der Fotoreporter Guy Smallman besuchte als einziger westlicher Journalist einige Wochen später das Dorf in dem von Taliban kontrollierten Gebiet.[8]

Einzelnachweise

  1. Mark Tran: US military admits errors in air strikes that killed scores of Afghan civilians. The Guardian, 3. Juni 2009, abgerufen am 18. August 2010 (englisch).
  2. Dan De Luce: We failed to follow bombing rules: Pentagon. AFP, 8. Juni 2009, archiviert vom Original am 10. August 2010; abgerufen am 18. August 2010 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.google.com
  3. Ben Farmer: Wikileaks 'to release video of US strike on Afghan civilians'. The Daily Telegraph, 11. April 2010, abgerufen am 18. August 2010 (englisch).
  4. James Denselow: Hail to the whistleblowers. The Guardian, 23. Juni 2010, abgerufen am 18. August 2010 (englisch).
  5. Neues Wikileaks-Video erwartet. In: taz, 17. Juni 2010 (Neues Wikileaks Video erwartet)
  6. Bericht von Holly Pickett aus dem Krankenhaus von Herat
  7. The innocent are always caught up. In: Channel 4, Juni 2009 (online)
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