Landkreis Ludwigslust-Parchim

Der Landkreis Ludwigslust-Parchim ist ein Landkreis im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns. Mit 4752 km² Fläche[2] ist der Kreis nach dem gleichzeitig gebildeten Landkreis Mecklenburgische Seenplatte der zweitgrößte Landkreis Deutschlands. Außerdem weist er die geringste Bevölkerungsdichte der Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern auf. Kreisstadt ist Parchim. In Ludwigslust befindet sich eine Außenstelle der Verwaltung.

Wappen Deutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten: 53° 27′ N, 11° 33′ O
Bestandszeitraum: 2011–
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Verwaltungssitz: Parchim
Fläche: 4.766,76 km2
Einwohner: 214.161 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Kreisschlüssel: 13 0 76
Kreisgliederung: 142 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Putlitzer Straße 25
19370 Parchim
Website: www.kreis-lup.de
Landrat: Stefan Sternberg (SPD)
Lage des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern
Karte
Karte

Geografie

Das Kreisgebiet grenzt im Norden an den Landkreis Nordwestmecklenburg, die Landeshauptstadt Schwerin und den Schweriner See, im Nordosten an den Landkreis Rostock, im Osten an den Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, im Süden an die brandenburgischen Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin, im Südwesten an die niedersächsischen Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg und im Nordwesten an den Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein.

Plauer See und Elde

Die Dichte an Seen nimmt von der Sternberger Seenlandschaft im Nordosten über die Lewitz bis hin zur Griesen Gegend im Südwesten ab. Größere Seen sind der Plauer See, der Schaalsee, der Goldberger See und der Große Sternberger See. Markant sind auch die künstlich angelegten Fischteiche in der Lewitz. Die Elde, die im Nachbarkreis Mecklenburgische Seenplatte entspringt, zieht sich vom Plauer See nach Südwesten durch den Landkreis, nimmt dabei den Störkanal und kleinere Nebenflüsse auf und verzweigt sich bei Eldena in den Elde-Seitenkanal und die Alte Elde. Der Kanal mündet in Dömitz in die Elbe, die auf zwei Teilstücken dort und bei Boizenburg/Elbe die Grenze zu Niedersachsen bildet. Weiterhin entwässert die Sude mit den Nebenflüssen Schaale und Schilde in die Elbe und somit in Richtung Nordsee.

Die Quelle der Warnow liegt nördlich der Nordsee-Ostsee-Wasserscheide im Ort Grebbin. In einem Bogen durchzieht der Fluss den Nordosten des Kreises, nimmt dabei die Mildenitz auf und verlässt den Kreis in Richtung Rostock und Ostsee.

Die höchsten Erhebungen befinden sich mit den bis zu 176,8 m ü. NHN hohen Ruhner Bergen bei Marnitz im Süden des Landkreises. Der Ruhner Berg ist nach den Helpter Bergen die zweithöchste Erhebung im Land Mecklenburg-Vorpommern.

Raumordnerisch kann die Region durch ihre Nähe zur Metropolregion Hamburg sowie die Lage zwischen den Metropolregionen von Berlin und Kopenhagen-Malmö profitieren, ebenso durch die Regiopole Rostock.

Geschichte

Siehe auch: Geschichte der Landkreise Parchim und Ludwigslust
Auswirkungen der Kreisgebietsreform 2011 in Mecklenburg-Vorpommern
Bevölkerungspyramide für den Kreis Ludwigslust-Parchim (Datenquelle: Zensus 2011[3])

Bereits für das Jahr 2009 war in Mecklenburg-Vorpommern eine Kreisgebietsreform vorgesehen, in der die bisherigen Landkreise Parchim und Ludwigslust zusammen mit dem Landkreis Nordwestmecklenburg, der Hansestadt Wismar und dem geplanten Kreissitz Schwerin, in einem Landkreis Westmecklenburg aufgehen sollten. Dieser geplante Landkreis entsprach dem Namen und der Ausdehnung nach der gesetzlich festgelegten Planungsregion des Landes.[4] Diese Planungen wurden nach Verfassungsbeschwerden mehrerer Landkreise in einem Urteil des Landesverfassungsgerichts Greifswald 2007 gestoppt.[5]

Die für 2011 angesetzte Kreisgebietsreform konnte nach Abweisung der Klagen mehrerer Landkreise durchgeführt werden. Der vorläufige Planungsname des neuen Großkreises war Landkreis Südwestmecklenburg. Beide früheren Kreisstädte rangen um die Erhaltung des Kreissitzes. In den Beratungen zum Gesetz über die Kreisgebietsreform entschied sich der Landtag am 7. Juli 2010 für die einwohnerstärkere Stadt Parchim.[6][7]

Am Tag des Inkrafttretens der Kreisgebietsreform und gleichzeitig mit der Landtagswahl wählten die Bürger den neuen Kreistag und stimmten über den Kreisnamen ab. Dabei entschieden sich 55,4 % der Wähler mit gültigen Stimmen für die vom bisherigen Landkreis Ludwigslust vorgeschlagene Bezeichnung Landkreis Ludwigslust-Parchim.[8] Zur Wahl stand auch der Name Landkreis Parchim-Ludwigslust.[9]

Ämter und Gemeinden

Gliederung des Landkreises Ludwigslust-Parchim

Das Oberzentrum für den Landkreis ist die nicht kreisangehörige Stadt Schwerin. Für den westlichen Teil haben auch Lübeck und Hamburg oberzentrale Funktionen. Die größten Städte sind Parchim, Ludwigslust und Hagenow, die Mittelzentren des Landkreises sind.

Im Regionalen Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg von 2011 sind zudem folgende Grundzentren im Landkreis definiert: Boizenburg/Elbe, Brüel, Crivitz, Dömitz, Goldberg, Grabow, Lübtheen, Lübz, Neustadt-Glewe, Plau am See, Sternberg, Wittenburg, Zarrentin am Schaalsee.[10]

(Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2022[11])

Amtsfreie Gemeinden

  1. Boizenburg/Elbe, Stadt * (10.829)
  2. Hagenow, Stadt * (12.399)
  3. Lübtheen, Stadt (4715)
  4. Ludwigslust, Stadt * (12.270)
  5. Parchim, Stadt * (18.278)

Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden und Städten
* Sitz der Amtsverwaltung

  1. Bengerstorf (542)
  2. Besitz (460)
  3. Brahlstorf (712)
  4. Dersenow (488)
  5. Gresse (727)
  6. Greven (736)
  7. Neu Gülze (785)
  8. Nostorf (1204)
  9. Schwanheide (723)
  10. Teldau (932)
  11. Tessin b. Boizenburg (404)
  1. Banzkow (2776)
  2. Barnin (470)
  3. Bülow (328)
  4. Cambs (621)
  5. Crivitz, Stadt * (4778)
  6. Demen (882)
  7. Dobin am See (2038)
  8. Friedrichsruhe (927)
  9. Gneven (365)
  10. Langen Brütz (487)
  11. Leezen (2190)
  12. Pinnow (2038)
  13. Plate (3307)
  14. Raben Steinfeld (1068)
  15. Sukow (1545)
  16. Tramm (884)
  17. Zapel (421)
  1. Dömitz, Stadt * (2981)
  2. Grebs-Niendorf (548)
  3. Karenz (233)
  4. Malk Göhren (399)
  5. Malliß (1089)
  6. Neu Kaliß (1912)
  7. Vielank (1247)
  1. Gallin-Kuppentin (444)
  2. Gehlsbach (555)
  3. Granzin (376)
  4. Kreien (345)
  5. Kritzow (471)
  6. Lübz, Stadt * (6183)
  7. Passow (693)
  8. Ruhner Berge (1878)
  9. Siggelkow (838)
  10. Werder (335)
  1. Dobbertin (1078)
  2. Goldberg, Stadt * (3364)
  3. Mestlin (736)
  4. Neu Poserin (492)
  5. Techentin (697)
  1. Balow (308)
  2. Brunow (309)
  3. Dambeck (286)
  4. Eldena (1134)
  5. Gorlosen (462)
  6. Grabow, Stadt * (5615)
  7. Karstädt (584)
  8. Kremmin (243)
  9. Milow (371)
  10. Möllenbeck (180)
  11. Muchow (271)
  12. Prislich (697)
  13. Zierzow (381)
  1. Alt Zachun (347)
  2. Bandenitz (513)
  3. Belsch (222)
  4. Bobzin (254)
  5. Bresegard bei Picher (283)
  6. Gammelin (481)
  7. Groß Krams (177)
  8. Hoort (600)
  9. Hülseburg (165)
  10. Kirch Jesar (641)
  11. Kuhstorf (727)
  12. Moraas (485)
  13. Pätow-Steegen (416)
  14. Picher (621)
  15. Pritzier (473)
  16. Redefin (553)
  17. Strohkirchen (306)
  18. Toddin (906)
  19. Warlitz (459)
  1. Alt Krenzlin (745)
  2. Bresegard bei Eldena (194)
  3. Göhlen (567)
  4. Groß Laasch (952)
  5. Lübesse (703)
  6. Lüblow (569)
  7. Rastow (1973)
  8. Sülstorf (848)
  9. Uelitz (491)
  10. Warlow (488)
  11. Wöbbelin (935)
  1. Blievenstorf (439)
  2. Brenz (490)
  3. Neustadt-Glewe, Stadt * (6931)
  1. Domsühl (1344)
  2. Groß Godems (400)
  3. Karrenzin (547)
  4. Lewitzrand (1377)
  5. Obere Warnow (809)
  6. Rom (804)
  7. Spornitz (1210)
  8. Stolpe (326)
  9. Ziegendorf (653)
  10. Zölkow (747)
  1. Barkhagen (616)
  2. Ganzlin (1394)
  3. Plau am See, Stadt * (6231)
  1. Blankenberg (366)
  2. Borkow (430)
  3. Brüel, Stadt (2626)
  4. Dabel (1353)
  5. Hohen Pritz (373)
  6. Kloster Tempzin (558)
  7. Kobrow (405)
  8. Kuhlen-Wendorf (811)
  9. Mustin (353)
  10. Sternberg, Stadt * (4023)
  11. Weitendorf (370)
  12. Witzin (458)
  1. Dümmer (1581)
  2. Holthusen (973)
  3. Klein Rogahn (1343)
  4. Pampow (3069)
  5. Schossin (242)
  6. Stralendorf * (1371)
  7. Warsow (660)
  8. Wittenförden (2488)
  9. Zülow (135)
  1. Wittenburg, Stadt * (6400)
  2. Wittendörp (2909)
  1. Gallin (589)
  2. Kogel (664)
  3. Lüttow-Valluhn (863)
  4. Vellahn (2788)
  5. Zarrentin am Schaalsee, Stadt * (5484)

Gebietsänderungen

Politik

Kreistag

Wahl des Ludwigslust-Parchimer Kreistags 2019
Vorläufiges Ergebnis (%)[12]
 %
30
20
10
0
25,9
22,0
16,2
12,5
6,2
4,7
2,5
2,5
2,1
1,7
1,1
2,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014[13]
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−6,1
−3,5
−1,6
+9,6
+2,1
+0,8
−3,4
+2,5
+1,2
−1,8
−0,2
+0,4
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
i 2014: Freie Wähler LUP

Der Kreistag des Landkreises Ludwigslust-Parchim besteht aus 77 Abgeordneten. Gemäß dem Ergebnis der Wahl vom 26. Mai 2019 setzt sich der Kreistag wie folgt zusammen:

Sitzverteilung 2019 im
Ludwigslust-Parchimer Kreistag
Insgesamt 77 Sitze
Parteien und Wählergemeinschaften Prozent
2019
Sitze
2019
Prozent
2014
Sitze
2014
Prozent
2011
Sitze
2011
Prozent
2009
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 25,9 20 32,0 25 27,7 21 33,8
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 22,0 18 25,5 20 32,3 25 25,5
DIE LINKE. DIE LINKE. 16,2 12 17,8 14 17,8 14 18,2
AfD Alternative für Deutschland 12,5 09 02,9 02 0 0 0
GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 06,2 05 04,1 03 05,6 04 04,4
FDP Freie Demokratische Partei 04,7 04 03,9 03 04,8 04 08,4
ABLR Allianz Bauern und ländlicher Raum 02,5 02 05,9 04
Freier Horizont LUP Freier Horizont – Aktionsbündnis für den Landkreis Ludwigslust-Parchim 02,5 02 0 0 0 0 0
FREIE WÄHLER FREIE WÄHLER 02,1 02 00,9 01 01,1 01 0
NPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands 01,7 01 03,5 03 05,5 04 04,1
AfL Alternative für Ludwigslust 01,1 01 01,3 01 0 0 0
WLD Wir leben Demokratie 00,8 01 0 0 0 0 0
AWD Aktive Wählergemeinschaft Dobbertin 00,6 0 00,4 0 0 0 0
AWGV Allgemeine Wählergemeinschaft Großgemeinde Vellahn 00,3 0 0 0 0 0 0
PIRATEN Piratenpartei Deutschland 0 0 00,8 01 0 0 0
WG „Wöbbelin“ Wählergruppe „Wöbbelin“ 0 0 00,2 0 0 0 0
Sonst. Sonstige 0 0 0 0 04,4 03 04,8
EB Einzelbewerber 00,7 0 00,7 0 00,7 01 00,7
Gesamt 100 77 100 77 100 77 100
Wahlbeteiligung 58,6 % 50,5 % 54,5 % 50,6 %

[12][14][15]

  • FREIE WÄHLER ist 2011 als Freie Wähler SWM angetreten.
  • Sonstige: 2011: ABLR (3,2 %), AUF (0,5 %), BfL (0,6 %) und DIE PARTEI (0,1 %); 2009: Agrarbündnis (0,7 %), AWK (0,1 %), BBLR (2,8 %), BfB (0,5 %) und BfL (0,7 %).
  • Einzelbewerber: 2014: Klaus-Dieter Feige (0,2 %), Henry Topp (0,2 %), Maria Griepentrog (0,1 %), Birgit Pfaff (0,1 %), Reiner Preis (0,1 %), Günter Nowak (0,0 %) und David Gliese (0,0 %); 2011: Olaf Hinrichs; 2009: k. A.
  • Das Ergebnis der Kreistagswahl 2009 wurde umgerechnet auf das Wahlgebiet 2011.

Im Kreistag wurden folgende Fraktionen gebildet: CDU (20 Mitglieder), SPD (18 Mitglieder), DIE LINKE. (12 Mitglieder), GRÜNE (5 Mitglieder), FDP-ABlR-AfL (7 Mitglieder), AfD (9 Mitglieder), Freier Horizont/FREIE WÄHLER (4 Mitglieder). Es gibt 2 fraktionslose Kreistagsmitglieder: NPD (1 Mitglieder), Matthias Reimann (Ex-AfD).

Landrat

Bei der am 4. September 2011 gleichzeitig mit der Landtags- und Kreistagswahl stattgefundenen Landratswahl entfielen bei 53,9 % Wahlbeteiligung 45,7 % der Stimmen auf Rolf Christiansen (SPD), den bisherigen Landrat des Landkreises Ludwigslust, und 33 % auf Gudrun Stein (CDU), weiterhin traten Kandidaten der Linken und der NPD an. Da niemand die absolute Mehrheit erreichte, fand am 18. September 2011 zwischen dem Kandidaten der SPD und der Kandidatin der CDU eine Stichwahl statt.[16] Dabei setzte sich bei einer Wahlbeteiligung von 29,1 % Rolf Christiansen mit einem Stimmenanteil von 63,6 % durch.[17]

Am 27. Mai 2018 fand eine Neuwahl zum Landrat statt. Der bisherige Amtsinhaber Rolf Christiansen trat dabei aus gesundheitlichen Gründen nicht erneut an. Zum neuen Landrat wurde Stefan Sternberg (SPD) mit einer Mehrheit von 60 % gewählt. Gegenkandidat war Klaus-Michael Glaser. Die siebenjährige Amtszeit von Sternberg begann am 13. Oktober 2018.[18]

Wappen, Flagge und Dienstsiegel

Am 8. Mai 2014 hat der Kreistag Ludwigslust-Parchim die Annahme eines von Heinz Kippnick entworfenen Wappens beschlossen, das mit Änderung der Hauptsatzung vom 27. Januar 2015 zum offiziellen Kreiswappen wurde.

Blasonierung: „Gespalten und halb geteilt, vorn in Blau ein schreitender, golden (gelb) bewehrter silberner (weißer) Graureiher, hinten oben in Gold (Gelb) ein hersehender, golden (gelb) gekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul, unten in Rot zwei zusammengewachsene goldene (gelbe) Eichenblätter mit goldener (gelber) Eichel.“[19]

Es zeigt vorn einen Graureiher, der für die Natur, die Artenvielfalt und den Wasserreichtum des Kreises steht. Der Stierkopf entstammt sowohl dem Wappen Mecklenburgs als auch dem des Altkreises Parchim, der Eichenzweig entstammt dem Wappen des Altkreises Ludwigslust.[20]

Die Gemeindewappen des Landkreises sind in der Liste der Wappen im Landkreis Ludwigslust-Parchim aufgeführt.

Ebenfalls durch die Satzungsänderung vom 27. Januar 2015 gab sich der Landkreis eine Flagge. Diese ist im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel der Länge des Flaggentuchs gespalten und halbgeteilt. Das Feld am Liek ist Blau. Das Feld am fliegenden Ende ist gleichmäßig längsgestreift von Gelb und Rot. Auf den Feldern liegen jeweils die Figuren des Landkreiswappens: im Feld am Liek mittig ein schreitender, gelb bewehrter weißer Graureiher, am fliegenden Ende jeweils mittig in der Hälfte am Spalt im oberen Feld etwas nach unten verschoben ein gelbgekrönter schwarzer Stierkopf mit geschlossenem Maul, im unteren Feld etwas nach oben verschoben zwei zusammengewachsene gelbe Eichenblätter mit gelber Eichel. Die Höhe des Flaggentuches verhält sich zur Länge wie 3 zu 5.[19]

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen des Landkreises Ludwigslust-Parchim und die Umschrift „LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[19]

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Die Wirtschaft des Landkreises wird stark durch den Tourismus geprägt. Laut Zukunftsatlas 2019 hat der Landkreis „hohe Zukunftsrisiken“, im Ranking aller 401 deutschen Landkreise und kreisfreien Städte belegt der Landkreis Ludwigslust-Parchim Rang 374.[21]

Größere Werke sind unter anderem die Hydraulik Nord, die Hansa Baustoffwerke sowie mehrere Call-Center in der Kreisstadt Parchim. Die Fliesenwerke in Boizenburg/Elbe, das Süßwarenwerk in Grabow, der Nahrungsmittelhersteller Carl Kühne KG in Hagenow, die Lebensmittelhersteller Dr. Oetker und Stern-Wywiol in Wittenburg, die Edeka Nord und Tchibo GmbH in Gallin/Valluhn an der A 24 zählen zu den größten Arbeitgebern im Landkreis.

Verkehr

Eldeschleuse in Bobzin

Durch den Landkreis Ludwigslust-Parchim verläuft die Bundesautobahn 24 zwischen Berlin und Hamburg. Am Autobahnkreuz Schwerin zweigt die Bundesautobahn 14 in Richtung Norden nach Schwerin und Wismar ab. Richtung Süden führt die A 14 seit Dezember 2015 bis Grabow an die B 191 bzw. B 5. Der Lückenschluss der A 14 zwischen Magdeburg und Schwerin ist bereits im Bau. Durch das Kreisgebiet führen die Bundesstraßen 5, 103, 104, 191, 192, 195, 198, 321 und 392.

Im Schienenpersonennahverkehr werden die elektrifizierten und zweigleisigen Hauptstrecken Berlin–Hamburg, Ludwigslust–Wismar und Hagenow Land–Schwerin sowie die eingleisigen, nicht elektrifizierten Nebenbahnen Schwerin–Parchim, Ludwigslust–Parchim und Parchim–Karow(–Waren) (seit 2015 nur noch Sonderfahrten) bedient. Nur einzelne Züge der auf der Strecke Berlin–Hamburg verkehrenden ICE halten in Ludwigslust.

Den Busverkehr im Kreis mit 173 Buslinien, sowie Rufbusangeboten, betreibt die Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim.

Die Müritz-Elde-Wasserstraße und die Stör-Wasserstraße sind als Bundeswasserstraßen ausgewiesen.

Der Flughafen Parchim sollte eine größere Rolle in der Wirtschaft des Landkreises spielen. Mit Geldern eines chinesischen Investors entstand ein neuer Tower, geplant waren Fracht- sowie Passagierflüge zwischen China und Parchim.

Im Mai 2019 stellte die Betreibergesellschaft des Flughafens Schwerin-Parchim einen Insolvenzantrag,[22] zur Ablösung der Schulden wird der Flughafen z. B. als Lagerplatz für Kraftfahrzeuge oder als Rennstrecke umgenutzt.[23]

Schutzgebiete

Im Landkreis befinden sich 59 ausgewiesene Naturschutzgebiete (Stand Februar 2017).

Kfz-Kennzeichen

Am 4. September 2011 wurden dem Landkreis die Unterscheidungszeichen LWL (Ludwigslust) und PCH (Parchim) der beiden Altkreise zugewiesen. Am 1. August 2013 wurde das neue Unterscheidungskennzeichen LUP freigegeben. Zusätzlich zum LWL und zum PCH sind seit diesem Tag die Kürzel HGN (Hagenow), LBZ (Lübz) und STB (Sternberg) erhältlich (Kennzeichenliberalisierung).

Siehe auch

Commons: Landkreis Ludwigslust-Parchim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim – Informationen für Bürgerinnen und Bürger. (PDF; 11,1 MB) 2014, abgerufen am 16. Januar 2017.
  3. Datenbank Zensus 2011 (Memento des Originals vom 22. September 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse2011.zensus2022.de, Kreis Ludwigslust-Parchim, Alter + Geschlecht
  4. Gesetz über die Raumordnung und Landesplanung des Landes Mecklenburg-Vorpommern – Landesplanungsgesetz (LPlG), § 12 – Regionen und regionale Planungsverbände
  5. Urteil des Landesverfassungsgerichtes vom 26. Juli 2007 (PDF; 262 kB)
  6. Schweriner Volkszeitung: Ludwigslust weint und Parchim jubelt., 8. Juli 2010
  7. Gesetz zur Schaffung zukunftsfähiger Strukturen der Landkreise und kreisfreien Städte. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. April 2012; abgerufen am 7. November 2018  8 Abs. 3).
  8. Ergebnis des Bürgerentscheids über den Kreisnamen (Memento vom 5. Februar 2015 im Internet Archive) (PDF; 81 kB).
  9. Namensvorschläge für die Benennung der neuen Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern
  10. Regionales Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (2011), Regionaler Planungsverband, abgerufen am 12. Juli 2015
  11. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  12. Kommunalwahl 2014 Landkreis Ludwigslust-Parchim. Landeswahlleiterin, abgerufen am 22. September 2014.
  13. Die Landeswahlleiterin Mecklenburg-Vorpommern, Endergebnis der Kreistagswahl 2019, abgerufen am 6. Dezember 2019
  14. service.mvnet.de Ergebnis der Kreistagswahl 2011
  15. service.mvnet.de Auf Wahlgebiet 2011 umgerechnetes Ergebnis der Kreistagswahl 2009
  16. Landratswahl 2011 Landkreis Ludwigslust-Parchim. (PDF) Landesamt für innere Verwaltung Mecklenburg-Vorpommern, abgerufen am 9. November 2018.
  17. Wahlergebnis Landratswahl, Stichwahl 18. September 2011 (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive)
  18. Stefan Sternberg zum Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim ernannt. Landkreis Ludwigslust-Parchim, 27. September 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
  19. § 1 der Hauptsatzung. (PDF) Landkreis Ludwigslust-Parchim, S. 1, abgerufen am 25. April 2019.
  20. Große Mehrheit im Kreistag beschließt neues Kreiswappen. in: Unser Landkreisbote Nr. 05 – 23. Mai 2014 – 4. Jahrgang (Memento vom 31. Oktober 2014 im Internet Archive), Seite 3.
  21. PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt. Abgerufen am 24. Mai 2022.
  22. NDR: Flughafen Parchim stellt Insolvenzantrag. Abgerufen am 11. Oktober 2019.
  23. NDR: Flughafen Parchim: Landebahn wird Rennstrecke. Abgerufen am 11. Oktober 2019.
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