Ludwig von Paar
Graf Ludwig Johann Baptist Emanuel von Paar (* 26. März 1817; † 6. Jänner 1893) war ein österreichischer Diplomat und Kunstsammler.
Leben
Ludwig von Paar war ein Mitglied des österreichischen Adelsgeschlechts von Paar. Sein Vater war Johann Karl Fürst von Paar (1773–1819); Karl Johann Fürst von Paar (1806–1881) war sein älterer Bruder. Ludwig stand im auswärtigen Dienst der k.k. später k.u.k. Monarchie und war von 1853 bis 1857 österreichischer Gesandter in Sardinien-Piemont, dann 1857 bis 1859 in gleicher Funktion in Modena.[1]
Am 14. Juni 1858 heiratete er Marie Anna geb. Gräfin Esterházy-Galantha[2] (1834–1863) und wechselte im Jahr darauf als k.k. Gesandter an den schwedischen Hof nach Stockholm.[1] 1864 bis 1866 bekleidete er die gleiche Funktion am kurhessischen Hof in Kassel;[1][3], anschließend von 1866 bis 1869 am dänischen Hof, nach einer Mission als nunmehr österreich-ungarischer Gesandter beim sächsischen Hof in Dresden[1][3] (1869 bis 1872), war er von 1872 bis 1873 nochmals in Kopenhagen, danach wurde er 1873 als Botschafter an den Heiligen Stuhl in Rom versetzt, und blieb auf diesem Posten bis 1888.[1] Von Paar besaß eine nennenswerte Autographensammlung, unter anderem auch Briefe von Michelangelo.[4] Er war auch Besitzer von Mozarts Kindergeige, die 1896 von seinem Sohn der Internationalen Stiftung Mozarteum übergeben wurde.
Weblinks
Einzelnachweise
- Erwin Matsch: Der Auswärtige Dienst von Österreich(-Ungarn) 1720-1920, Böhlau, Wien 1986, ISBN 3-205-07269-3
- Paar. [3]. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Band 12: Nishnei-Nowgorod–Pfeufer. Altenburg 1861, S. 543 (zeno.org).
- Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer, K. G. Saur, München 2012
- Günther Mecklenburg: Vom Autographensameln: Versuch einer Darstellung seines Wesens und seiner Geschichte im deutschen Sprachgebiet, J. A. Stargardt, Berlin 1963, S. 57
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Rudolf Apponyi von Nagy-Appony | Österreichischer Gesandter in Sardinien-Piemont 1853–1857 | – |
Eduard von Lebzeltern-Collenbach | Österreichischer Gesandter in Modena 1857–1859 | – |
Ferdinand von Langenau | Österreichischer Gesandter in Schweden 1859–1863 | Ladislaus von Karnicki |
Ladislaus von Karnicki | Österreichischer Gesandter in Hessen-Kassel 1864–1866 | – |
Joseph von Werner | Österreich-ungarischer Gesandter in Sachsen 1869–1872 | Johann Karl von Frankenstein |
Raphael von Hübener | Österreich-ungarischer Gesandter beim Heiligen Stuhl 1873–1888 | Friedrich Revertera von Salandra |