Ludwig Deutsch
Ludwig Deutsch (auch Louis Deutsch; * 13. Mai 1855 in Wien; † 9. April 1935 in Paris) war ein österreichischer Maler des Orientalismus. Er war in Paris tätig und erhielt 1919 die französische Staatsbürgerschaft.
Leben
Ludwig Deutsch war der Sohn des späteren k. k. Hofwechslers[1] Ignaz Deutsch und der Charlotte Löwit.[2] Er studierte nach dem Abitur von 1872 bis 1875 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Anselm Feuerbach und seit 1876 bei Leopold Carl Müller.
Im Jahre 1878 zog er nach Paris, wo er sein Studium bei Jean-Paul Laurens fortsetzte. In Paris war er mit dem österreichischen Orientalisten Rudolf Ernst befreundet. Auch Deutsch spezialisierte sich im orientalen Milieu. Er gründete sein eigenes Studio in Paris in der Rue Le Pelletier.
Im Jahre 1886 unternahm Deutsch seine erste, 1890 seine zweite Reise nach Ägypten. Während seines Aufenthaltes in Ägypten sammelte Deutsch viele Skizzen und auch Fotografien, die ihm später im Pariser Studio als Vorlagen für Ölbilder dienten.
Während des Ersten Weltkrieges musste Deutsch Frankreich verlassen und verbrachte die Kriegszeit wahrscheinlich in Nordafrika.
Nach dem Krieg erhielt Deutsch 1919 die französische Staatsbürgerschaft und begann, seinen Namen „Louis Deutsch“ zu schreiben.
Werke (Auswahl)
- Le Tombeau du khalife, 1884
- La Jeune favorite, 1888
- L’Université au Caire, 1890
- Garde du Palais, 1896
- Le Jeu d’échecs, 1896
- Le Tribut, 1897
- Le Scribe, 1904
Literatur
- Deutsch, Ludwig. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 9: Delaulne–Dubois. E. A. Seemann, Leipzig 1913, S. 175 (Textarchiv – Internet Archive).
- Guenther Wimmer, Martina Haja: Les Orientalistes des Ecoles allemande et autrichienne. Courbevoie 2000. ISBN 978-2-86770-140-5
Weblinks
Einzelnachweise
- Erlaß des Obersthofmeisteramtes von Wien vom Juni 1864.
- Jüdische Matriken von Wien, Buch B 1848–58, Band B, Zahl 2293.