Ludwig August Rieche

Ludwig August Rieche (geboren 10. Oktober 1839 in Sarstedt; gestorben 28. Februar 1893 in Hannover) war ein deutscher Zinngießer-Meister und Unternehmer. Er wurde im 19. Jahrhundert vor allem durch das in seiner Werkstatt hergestellte Kinderspielzeug bekannt.[1]

Leben

Ludwig August Rieche absolvierte eine Lehre bei Georg Friedrich Harnisch,[2] dem späteren Vorsteher des Zinngießeramtes der Stadt Hannover.[3] Anschließend arbeitete Rieche als Geselle[2] bei dem Hofzinngießer und Zinnwaren-Fabrikanten[4] Johann Ernst Dubois.[2]

Mit dem Titel als Zinngießer-Meister erwarb Ludwig August Rieche 1866 das Bürgerrecht der Stadt Hannover und eröffnete eine eigene Zinngießerwerkstatt[2] in dem angeblich noch heute existierenden Gebäude in der Heiligerstraße 6, an der Ecke zur ehemaligen Straße Spreenswinkel.[5] Bekannt wurde Rieche durch seine[2]

„in Gravur, Guß und Bemalung gleichermaßen hervorragenden Figuren aus vielen Epochen der hannoverschen wie der Weltgeschichte,[2]

etwa von dem Römischen Reich oder vom Reich der Azteken.[6]

Das Kinderspielzeug hatte einen lehrhaften Charakter und eignete sich aufgrund des kleinen Formats zur Darstellung volkreicher Szenen, insbesondere zur Nachstellung historischer Schlachten in großen Dioramen oder auch in großen Panoramen.[2]

Nach dem Eintritt eines Sohnes von Rieche firmierte das Unternehmen bis 1903 als August Rieche und Sohn.[7]

Werke

Literatur

  • Christoph Adler: Gebrüder Rieche. Eine norddeutsche Zinfiguren Offizin in Wort und Bild, mit zahlreich farbigen Abbildungen [online mit einer Vorschau], Jacobsdorf: Verlag Die Furt, 1. Aufl. 2005, ISBN 978-3-933416-54-4; Buchvorstellung online, zuletzt abgerufen am 26. Juli 2012
  • Helmut Plath: Abteilungskatalog des Historischen Museums, stadtgeschichtliche Abteilung, 1970, S. 135
  • Helmut Plath: Das Zinngießeramt der alten Stadt Hannover 1690–1884, ungedrucktes Typoskript im Historischen Museum Hannover, S. 94
  • Alheidis von Rohr: Zinn und Zinnfiguren aus Hannover, in der Reihe: Schriften des Historischen Museums Hannover, hrsg. vom Historischen Museum Hannover, Bd. 9, Hannover: Historisches Museum Hannover, 1996, ISBN 3-910073-10-7, S. 42–45
  • Waldemar R. Röhrbein: RIECHE, Ludwig August. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 296; online über Google-Bücher
  • Waldemar R. Röhrbein: Rieche, Ludwig August. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 523.

Einzelnachweise

  1. o. V.: Rieche, Ludwig August in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 4. Juli 2023
  2. Waldemar R. Röhrbein: Rieche, Ludwig August (siehe Literatur)
  3. Waldemar R. Röhrbein: Harnisch, (1) Georg Friedrich. In: Stadtlexikon Hannover, S. 270
  4. Waldemar R. Röhrbein: Dubois (auch du Bois), Johann Ernst. In: Stadtlexikon Hannover, S. 140
  5. Chris Wheeler: Gebrüder Rieche (Inhaber Walter Beißner) (siehe Weblinks)
  6. Christoph Adler: Gebrüder Rieche ... (siehe Literatur)
  7. Vergleiche den Normdatensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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