Lucien Ballard

Leben

Ballard besuchte die University of Oklahoma und die University of Pennsylvania, reiste nach China und arbeitete eine Zeit lang als Holzfäller, bevor er bei Paramount als Kameraassistent zu arbeiten begann. Als Assistent von Lee Garmes war Ballard 1930 an der Produktion von Josef von Sternbergs Marokko beteiligt. Im Jahr 1935 drehte Ballard, mittlerweile Kameramann, einen weiteren Film Sternbergs, Der Teufel ist eine Frau. Eine weitere Zusammenarbeit Sternbergs mit Ballard folgte im selben Jahr mit Schuld und Sühne. Ein Jahr später stand Ballard noch einmal für Sternberg bei The King Steps Out hinter der Kamera.

Mitte bis Ende der 1930er Jahre, Ballard war inzwischen bei Columbia Pictures unter Vertrag, drehte er eine Reihe B-Movies unterschiedlicher Genres, wie Komödien, Kriegsfilme, Abenteuer- und Kriminalfilme. 1941 stand Ballard für Jean Renoirs amerikanischen Debütfilm In den Sümpfen (Swamp Water) hinter der Kamera. Während des Zweiten Weltkrieges wechselte Ballard zur 20th Century Fox, wo er als Kameramann an größeren Filmproduktionen beteiligt war. Im Jahr 1944 wurde Ballard als Kameramann für den Kriminalfilm Laura engagiert, nach Querelen zwischen Produzent Otto Preminger und Regisseur Rouben Mamoulian übernahm Preminger die Regie selbst und ersetzte Ballard durch Joseph LaShelle. Im Jahr 1945 heiratete der Kameramann die Schauspielerin Merle Oberon, mit der er bei Filmen wie Scotland Yard greift ein, Temptation und Berlin-Express zusammenarbeitete. Die Ehe wurde 1949 geschieden.

Während der 1950er Jahre arbeitete Ballard mit Regisseuren wie Henry Hathaway und Budd Boetticher zusammen. Für Hathaway drehte Ballard unter anderen, Fünf Perlen (1952) und Prinz Eisenherz (1954). Im Jahr 1965 stand Ballard noch einmal für Hathaway bei Die vier Söhne der Katie Elder hinter der Kamera. In Zusammenarbeit mit Boetticher entstanden Filme wie Die Nacht gehört uns (1955) und Blutige Hände (1956). Für Stanley Kubricks Die Rechnung ging nicht auf aus dem Jahr 1956 stand Ballard ebenso hinter der Kamera, wie für Robert D. Webbs Western Die weiße Feder.

Ab den 1960er Jahren arbeitete Ballard häufig mit Sam Peckinpah zusammen. Angefangen mit Sacramento aus dem Jahr 1962, währte diese Zusammenarbeit über The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz, 1969 und ein Jahr später Abgerechnet wird zum Schluss, bis zu den 1972 entstandenen Filmen Junior Bonner und Getaway, beide mit Steve McQueen in der Hauptrolle.

Lucien Ballard, der in seiner fünfzigjährigen Karriere für mehr als 100 Filme hinter der Kamera stand, starb 1988 bei einem Autounfall.

Filmografie

Auszeichnungen

Ballard war nur einmal für einen Oscar nominiert, 1964 für Frauen, die nicht lieben dürfen. Für seine Kameraführung bei The Wild Bunch wurde er 1969 mit dem NSFC Award der National Society of Film Critics Awards ausgezeichnet. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig teilte sich Ballard den Preis für die Beste Kameraführung mit Josef von Sternberg für Der Teufel ist eine Frau.

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