Luca Antonio Colomba
Luca Antonio Colomba (auch Luca Antonio Colombo) (* 19. November 1674 in Arogno; † 22. Dezember 1737 ebenda) war ein Schweizer Kunstmaler.
Leben
Luca Antonio Colombo aus Arogno war der Sohn und Schüler des Giovanni Battista Colomba, Maler, Stuckateur und Architekt[1][2], der vielleicht auch sein Lehrer war; auch einer seiner Söhne trug diesen Namen[3]. Ein Schüler von ihm war sein Neffe Giovanni Battista Innocenzo Colombo. Luca Antonio Colomba war von 1715 bis 1717 Hofmaler des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg in Ludwigsburg, wo er Fresken im Residenzschloss Ludwigsburg malte. Weiterhin war er in Frankfurt am Main für das Palais Thurn und Taxis und für die Ausmalung der Deckengemälde des Münsters des Deutschhofes zu Heilbronn (1721) tätig.
Werke
Er arbeitete eine Zeit lang im Dienste von Prinz Eugen von Savoyen in Wien, Pest und Prag, kam dann nach Württemberg, wo er 24 Jahre lang für den Herzog Eberhard tätig war. Von seinen Werken in Württemberg gab es folgendes:
- Sakralarchitektur:
- 1721 Deckenmalereien in der Deutschhauskirche in Heilbronn: Da das Münster des Deutschhofes zu Heilbronn, früher nicht nur eine Marienkirche, sondern auch eine Heilig-Kreuz-Kirche des Deutschritterordens gewesen war, gab es für jedes der beiden Kuppelgewölbe im Münster eine Gruppe von Fresken.
- Eine Gruppe war der Marienverehrung gewidmet. Die Gruppe bestand aus einem großen runden Mittelbild, mit dem Thema Mariae Himmelfahrt, und aus den folgenden vier Medaillonbildern, die das Mittelbild umgaben:
- Maria Verkündigung mit der Inschrift: ecce ancilla Domini (siehe ich bin die Magd des Herrn)
- Christi Geburt mit den Worten: Gloria in excelsis Deo (Ehre sei Gott in der Höhe)
- Christus im Tempel mit der Inschrift: quaeretis me et non invenietis (ihr werdet mich suchen, aber nicht finden)
- der hl. Geist, der auf Maria niederschwebt mit den Worten: sapientia aedificavit sibi domum (die Weisheit hat sich ein Haus gebaut)
- Das Mittelbild der zweiten Gruppe zeigte Verehrung und Triumph des Kreuzes. Die sie umgebenden Medaillonbilder zeigten:
- Moses vor der Schlange am Stab mit den Worten: Non est in alio salus (In keinem anderen ist Heil)
- David und Goliath mit der Inschrift: Omnis armatura fortium (Die ganze Waffenwehr der Starken)
- Kreuz mit 5 Wunden mit den Worten: Pacificans per sanguinem crucis (er stiftete Frieden durch sein Blut am Kreuz)
- Hl. Helena findet das Kreuz mit der Inschrift: Causa salutis nostrae (Ursache unseres Heils)
- Eine Gruppe war der Marienverehrung gewidmet. Die Gruppe bestand aus einem großen runden Mittelbild, mit dem Thema Mariae Himmelfahrt, und aus den folgenden vier Medaillonbildern, die das Mittelbild umgaben:
- in der Zisterzienserkirche zu Schöntal verschiedene Deckenfresken.
- in der Schlosskapelle von Ettlingen das Fresco: Geschichte des heiligen Nepomuk.
- Fresken in der Nonnenkirche zu Frauenalb.
- Fresken in der Schlosskirche zu Ludwigsburg.
- Deckenfresko im Fuldaer Dom. Columba als Maler der vier Evangelistendarstellungen in den Zwickeln der Vierungskuppel.
- 1721 Deckenmalereien in der Deutschhauskirche in Heilbronn: Da das Münster des Deutschhofes zu Heilbronn, früher nicht nur eine Marienkirche, sondern auch eine Heilig-Kreuz-Kirche des Deutschritterordens gewesen war, gab es für jedes der beiden Kuppelgewölbe im Münster eine Gruppe von Fresken.
- Profanarchitektur:
- Residenz Ludwigsburg: 1710/1712 Fresken: Huldigung Württembergs an den Kaiser, Apoll mit den Musen, Titanensturz, Amoretten, Puttenbacchanal.
- Im Schloss Biebrich bei Wiesbaden verschiedene Fresken.
- Im Lustschloß Favorite zu Mainz, weiterhin hat er für die Fürsten von Schwarzenberg und Lichtenstein gearbeitet.
- 1735–1737 war er in Frankfurt am Main im Palais Thurn und Taxis beschäftigt: 1736 Der Olymp
In seinem Heimatort Arogno hat Colomba Fresken in der Pfarrkirche sowie in der benachbarten Kirchlein von Val Mara gemalt.[4]
Literatur
- Luca Antonio Colomba. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 20, Saur, München u. a. 1998, ISBN 3-598-22760-4, S. 374.
- Hans-Christoph Dittscheid, Reinhard Schneider: Ein Pantheon am Rhein. Zur Tätigkeit von Maximilian von Welsch, Luca Antonio Colomba und Friedrich Joachim Stengel am Schloss zu Biebrich. Festschrift für Fritz Arens zum 70. Geburtstag. Sonderdruck aus Kunst und Kultur am Mittelrhein. Werner’sche Verlagsgesellschaft, Worms 1982.
- Zsuzsanna Dobos: L’attività di Luca Antonio Colomba in Ungheria. In: Arte Lombarda, Nr. 121, Cesano Maderno 1997, S. 78–90.
- Stadtpfarrer Albert Laub: Die Heilbronner Deutschordenskirche im Wandel der Jahrhunderte. Selbstverlag des katholischen Stadtpfarramtes St. Peter und Paul, Heilbronn 1952.
- Gian Alfonso Oldelli: Luca Antonio Colombo. In: Dizionario storico-ragionato degli uomini illustri del Canton Ticino. Band 1, S. 71, 72, (PDF Digitalisat), Francesco Veladini, Lugano 1807.
- Lucia Pedrini Stanga: I Colomba di Arogno: ristampa con schede complementari su Giovan Battista, Luca Antonio e Giovanni Battista Innocenzo Colomba e aggiornamento della bibliografia. Band 1 von Artisti dei laghi. Itinerari europei. Fidia edizioni d’arte, Lugano 1994, S. 153–187, (mit Bibliographie und Werkverzeichnis), ISBN 88-7269-062-5.
- Lucia Pedrini Stanga: Luca Antonio Colomba. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. Januar 2004.
- Celestino Trezzini: Luca Antonio Colomba. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 2, S. 604 (PDF Digitalisat)
Weblinks
- Ursula Stevens: Luca Antonio Colomba. In: tessinerkuenstler-ineuropa.ch. Abgerufen am 14. Februar 2016.
- Luca Antonio Colomba auf sik-isea.anton.ch/actors (italienisch)
Einzelnachweise
- Lucia Pedrini Stanga: Giovanni Battista Colomba. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 3. Mai 2005.
- Colomba. In: Sikart
- Artisti Italiani Austria, unter dem Namen Colomba, Luca Antonio
- Colombo (Colomba, Columba), Luca Antonio. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 7: Cioffi–Cousyns. E. A. Seemann, Leipzig 1912, S. 250 (Textarchiv – Internet Archive).