Lotus 81

Der Lotus 81 war ein Formel-1-Rennwagen des britischen Rennstalls Lotus, der in der Formel-1-Saison 1980 eingesetzt wurde.

Lotus 81

Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Lotus
Designer: Colin Chapman
Peter Wright
Martin Ogilvie
Vorgänger: Lotus 80
Nachfolger: Lotus 87
Technische Spezifikationen
Chassis: Monocoque aus Aluminiumlegierung
Radstand: 2773 mm
Gewicht: 575 kg
Reifen: Goodyear
Benzin: Essex
Statistik
Fahrer: Vereinigte Staaten Mario Andretti
Italien Elio de Angelis
Vereinigtes Konigreich Nigel Mansell
Erster Start: Großer Preis von Argentinien 1980
Letzter Start: Großer Preis der USA Ost 1980
Starts Siege Poles SR
30
WM-Punkte: 15
Podestplätze: 1
Führungsrunden:
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Technische Daten

Lotus 81

Ende 1978 kam Teamchef Colin Chapman zu der Einsicht, dass er das technische Potential des Lotus 79 ausgereizt habe. Von daher begann er mit der Konstruktion eines neuen Wagens, der die Bezeichnung Lotus 80 erhielt. Das Fahrzeug erwies sich jedoch infolge konstruktiver Mängel als nicht konkurrenzfähig. Für seinen neuen Rennwagen kombinierte er das Chassis des Lotus 80 mit Komponenten des Lotus 79. Der Prototyp erhielt die Bezeichnung Lotus 79X. Im Resultat entstand mit dem Lotus 81 ein eher konservatives Bodeneffekt-Fahrzeug, das von Anfang an nur als Übergangslösung bis zur Fertigstellung des Lotus 88 gedacht war.

Im Vergleich zum Lotus 80 hatte der neue Rennwagen ein deutlich verstärktes Chassis, was zwangsläufig zu einer Erhöhung des Gesamtgewichts und damit zu einem schlechten Fahrverhalten führte. Auch war die Höchstgeschwindigkeit auf Geraden unbefriedigend. Das Monocoque selbst war aus einer Aluminiumlegierung gefertigt worden und das Cockpit schmaler gehalten. Weitere optische Veränderungen gegenüber dem Vorgängerfahrzeug waren eine verkürzte Fahrzeugfront und überarbeitete Seitenkästen. Ein weiteres Problem des Fahrzeuges war, dass die Hinterreifen wenig Haftung aufbauten, was schließlich durch Veränderung in der Aufhängung an der Hinterachse behoben werden konnte.

Angetrieben wurde der Lotus 81 von einem Ford-Cosworth DFV. Der wassergekühlte, nicht aufgeladene Achtzylinder-V-Motor mit 90° Bankwinkel mit einem Hubraum von 2993 cm³ leistete rund 470 PS (345 kW) bei einer Drehzahl von etwa 11.100/min. Das manuell zu schaltende, längs eingebaute Lotus/Hewland-Getriebe hatte fünf Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang. Der Tank des Fahrzeuges fasste 175 Liter. Alle Räder waren einzeln an Doppelquerlenkern aufgehängt. Die Stoßdämpfer wurden von Koni bezogen.

Lotus 81B

Der Lotus 81B unterschied sich nur unwesentlich vom Vorgängerfahrzeug, insbesondere in seinem Radstand von jetzt 2819 mm. Die Spurweite betrug vorn 1803 mm und hinten 1676 mm. Das Fahrzeuges wog 588 kg und der Ford-Cosworth-Motor leistete bei unveränderten Hubraum nun etwa 490 PS (360 kW).

Hauptsponsoren des Teams waren der Mineralölkonzern Essex – deshalb die blau-rote Lackierung – und der Schweizer Uhrenhersteller Tissot.

Saisonverlauf

1980

Zu Mario Andretti kam 1980 der junge Italiener Elio de Angelis ins Team, nachdem Carlos Reutemann Lotus nach nur einem Jahr wieder verlassen hatte. De Angelis erzielte das beste Rennergebnis des 81, als er zu Beginn der Saison Zweiter beim Großen Preis von Brasilien wurde. Der spätere Weltmeister Nigel Mansell gab beim Großen Preis von Österreich im 81 sein Debüt in der Formel 1. Am Ende der Saison wurde de Angelis Siebter in der Weltmeisterschaft. Andretti erreichte nur einen einzigen Punkt und wechselte Ende des Jahres zu Alfa Romeo.

Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 Punkte Rang
Formel-1-Saison 1980 15 5.
Vereinigte Staaten M. Andretti 11 DNF DNF 12 DNF DNF 7 DNF DNF 7 DNF 8 DNF DNF 6
Italien E. de Angelis 12 DNF 2 DNF DNF 10 9 DNF DNF 16 6 DNF 4 10 4
Vereinigtes Konigreich N. Mansell 43 DNF DNF

1981

Nach dem Verbot des Lotus 88 musste das Team um Chapman den Beginn der Formel-1-Saison 1981 mit dem Lotus 81B bestreiten, bevor er ab Monaco durch den Lotus 87 ersetzt werden konnte. Mansell erreichte beim Großen Preis von Belgien mit dem Lotus 81 zum ersten Mal in seiner Karriere eine Podiumsplatzierung in einem Weltmeisterschaftslauf.

Fahrer Nr. 123456789101112131415 Punkte Rang
Formel-1-Saison 1981 22 7.
Italien E. de Angelis 11 DNF 5 6 5
Vereinigtes Konigreich N. Mansell 12 DNF 11 DNF 3
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Jean-François Krause: Fahrzeugdatenblatt: Lotus 81-Ford V8. Erneut Fehlerhaft. In: Das große Formel-1-Archiv, Weltbild Verlag Augsburg, o. S.
  • Anthony Pritchard: Lotus: The Competition Cars-All the Racing Type Numbers from 1947 to the Modern Era, Haynes Publishing Sparkford 2006, ISBN 978-1-84425-006-6, S. 174 f., 254.
  • Ulrich Schwab: Grand Prix. Die Rennen zur Automobil-Weltmeisterschaft 1980., Motorbuch Verlag Stuttgart 1983, ISBN 978-3-87943-751-1, S. 36–38.
  • Ulrich Schwab: Grand Prix. Die Rennen zur Automobil-Weltmeisterschaft 1981., Motorbuch Verlag Stuttgart 1981, ISBN 978-3-87943-821-1, S. 26–28.
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