Lorich
Lorich ist ein Ortsteil und ein Ortsbezirk in der Ortsgemeinde Newel im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.
Lorich Ortsgemeinde Newel | ||
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Koordinaten: | 49° 48′ N, 6° 38′ O | |
Einwohner: | 78 | |
Eingemeindung: | 16. März 1974 | |
Postleitzahl: | 54309 | |
Vorwahl: | 0651 | |
Lage von Lorich in Rheinland-Pfalz | ||
Ortsmitte (2015) |
Geographie
Der Ort in der südlichen Eifel liegt am Rand des Muschelkalkgebietes des Gutlandes. Die Siedlung füllt eine Hangmulde aus, die zum Loricher Bach hin abfällt.[1]
Zu Lorich gehört der Wohnplatz Bernhardshof.[2]
Nachbarorte sind die Neweler Ortsteile Beßlich und Butzweiler im Nordwesten, die Trier Stadtteile Ehrang, Biewer und Pallien im Osten bzw. Süden, sowie die Ortsgemeinde Aach im Südwesten.
Geschichte
Lorich wird in einer verfälschten Urkunde von 975 als Lorchen sowie 980 als Lorreke erstmals erwähnt. Der Ortsname soll sich von der Langmauer ableiten, die zu römischer Zeit nahe dem heutigen Ort verlief und ein fruchtbares Muschelkalkgebiet schützte, das in der Spätantike als kaiserlicher Domänenbezirk genutzt wurde.[3]
Zuvor vom Trierer Kloster St. Martin verwaltet, übertrug Erzbischof Ludolf nach 1002 die Grundherrschaft an das Stift St. Paulin, das auch die Hoch- und Mittelgerichtsbarkeit ausübte. Daher wurde der Ort auch dem Amt St. Paulin zugeordnet, wo er bis zum Ende der kurtrierischen Zeit verblieb.[3]
Nach der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte das Dorf von 1798 bis 1814 als Teil des Kantons Pfalzel im Saardepartement zur Französischen Republik (bis 1804) und anschließend zum Napoleonischen Kaiserreich und wurde von der Mairie Aach verwaltet. Nach der Niederlage Napoleons kam Lorich 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Das Dorf wurde der Bürgermeisterei Aach im Landkreis Trier zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lorich innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Verwaltungs- und Gebietsreform wurde die selbstständige Gemeinde Lorich mit zuletzt 71 Einwohnern zum 16. März 1974 aufgelöst. Aus ihr wurde – zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Gemeinden Beßlich (107 Einwohner), Butzweiler (894 Einwohner) und Newel (541 Einwohner) – die heutige Ortsgemeinde Newel neu gebildet.[4]
Politik
Lorich ist gemäß Hauptsatzung einer von vier Ortsbezirken der Ortsgemeinde Newel. Der Ortsbezirk umfasst das Gebiet der früheren Gemeinde. Von der Wahl eines Ortsbeirats wird abgesehen. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsvorsteher vertreten.[5]
Johannes Lenerz (CDU) wurde am 22. August 2019 Ortsvorsteher von Lorich.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 97,83 % für fünf Jahre gewählt worden.[7]
Lenerz' Vorgänger waren der 2014 gewählte Norbert Funk (CDU) und zuvor seit 1984 Herbert Feltes (CDU).[8][9][10]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[11]
- Katholische Filialkirche St. Paulinus, kleiner barocker Saalbau (bezeichnet 1737)
- Historischer Ziehbrunnen (19. Jahrhundert)
- Eine Wegekapelle (bezeichnet 1946) und zwei Schaftkreuze in der Gemarkung
Wirtschaft und Infrastruktur
Lorich wird von den im Ort endenden Kreisstraßen 26 und 27 an das Straßennetz angeschlossen. Im Ort befindet sich ein Gasthaus mit Außengastronomie.
Literatur
- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 228.
Weblinks
- Lorich auf den Seiten der Ortsgemeinde Newel
- Lorich in der Reihe Hierzuland im SWR-Fernsehen, Sendung vom 16. Mai 2022
Einzelnachweise
- Unsere Dörfer. Ortsgemeinde Newel, abgerufen am 27. März 2021.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 117 (PDF; 3,3 MB).
- Lorich. Ortsgemeinde Newel, abgerufen am 27. März 2021.
- Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 190 (PDF; 2,6 MB). Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
- Hauptsatzung der Ortsgemeinde Newel vom 9. März 2020. (PDF) § 3 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Trier-Land, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2022; abgerufen am 27. März 2021.
- Niederschrift über die öffentliche konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Newel am 22. August 2019. Tagesordnungspunkt 5: Ernennung des Ortsvorstehers des Ortsbezirkes Lorich, Vereidigung und Einführung in das Amt. In: Ratsinformationssystem. Verbandsgemeinde Trier-Land, 22. August 2019, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. Mai 2023; abgerufen am 27. März 2021.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 27. März 2021 (siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Wahl der Ortsvorsteher. Landkreis Trier-Saarburg, 2014. Abgerufen am 27. März 2021.
- Wer im Trierer Land regieren möchte. In Newel-Lorich wollen Norbert Funk (CDU) und Michael Klein (FW Newel) Nachfolger von Herbert Feltes (CDU) werden. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 23. April 2014, abgerufen am 27. März 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Ohne Attraktion – ohne Streß. Herbert Feltes, seit 1984 Lorichs Ortsvorsteher. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 9. Mai 2004, abgerufen am 27. März 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. (Memento vom 20. November 2021 im Internet Archive) Mainz 2021, S. 44 (PDF; 6,5 MB).