Lopare

Lopare (serbisch-kyrillisch Лопаре) ist eine Stadt und die zugehörige Gemeinde im Nordosten von Bosnien und Herzegowina. Es liegt 18 km nordöstlich von Tuzla und gehört zur Republika Srpska. Mit dem Vertrag von Dayton wurde der nordwestliche Gemeindeteil durch die Entitätengrenze von Lopare abgetrennt und bildet seitdem die Gemeinde Čelić in der Föderation.

Lopare
Лопаре

Wappen von Lopare

Lopare (Bosnien und Herzegowina)
Lopare (Bosnien und Herzegowina)
Basisdaten
Staat: Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina
Entität: Republika Srpska
Koordinaten: 44° 38′ N, 18° 51′ O
Höhe:
Fläche:280 km²
Einwohner:13.578 (2018[1])
Bevölkerungsdichte:48 Einwohner je km²
Telefonvorwahl:+387 (0) 55
Postleitzahl:75240
Struktur und Verwaltung (Stand: 2016)
Bürgermeister:Rado Savić (Savez za promjene)
Webpräsenz:
Lage der Gemeinde Lopare in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Lopare in Bosnien und Herzegowina (anklickbare Karte)

Geografie

Die Gemeinde Lopare befindet sich in Nordostbosnien zwischen der Nordseite des Gebirgszuges Majevica (915 m) und den Landschaften Posavina im Norden sowie Semberija im Nordosten. Alle Bäche im Gemeindegebiet münden einige Kilometer weiter nördlich in die Save.

Das Gemeindegebiet wird begrenzt von den Verbandsgemeinden Brčko im Norden, Bijeljina und Ugljevik im Osten, Sapna und Tuzla im Süden sowie Čelić im Westen. Die Grenzen zu den drei letztgenannten Gemeinden sind zugleich die innerbosnische Entitätengrenze.

Zur Gemeinde gehören die 18 Lokalgemeinschaften: Piperi, Bobetino Brdo, Brusnica, Jablanica, Koraj, Koretaši, Lopare, Lukavica, Mačkovac, Milino Selo, Mirosavci, Mrtvica, Peljave, Pirkovci, Priboj, Puškovac, Tobut, Vakuf und Vukosavci. Die 8 Lokalgemeinschaften Brnjik, Čelić, Drijenča, Humci, Ratkovići, Šibošnica, Velino Selo und Vražići bilden seit 1995 die Gemeinde Čelić.

Bevölkerung

Jahr Gesamt Serben Kroaten Moslems Bosniaken Jugoslovenen andere / keine Äußerung / unbekannt
2013[2] 15357 13267 48 0 1310 0 64
1991[3] 20288 17995 1259 12225 0 556 365
1981[4] 33769 19522 1608 11952 0 541 74
1971[5] 33847 20497 1537 11621 0 43 43
1961[6] 18524 14613 1275 57 0 2549 13
1953[7] 35828 19518 1127 0 0 15012 171
1948[8] 32120 18931 981 12196 0 0 13

Zur Volkszählung 1991 hatte die Gemeinde (mit Čelić) 32.537 Einwohner. Davon bezeichneten sich 18.243 als Serben (56,07 %), 11.990 als Moslems (heute vgl. mit: Bosniaken) (36,85 %) und 1263 als Kroaten (3,88 %). 1041 Bewohner gaben andere Zugehörigkeiten an (3,2 %). Ohne Čelić hatte die Gemeinde 18.744 Einwohner, darunter 15.489 Serben (82,63 %) und 2525 Bosniaken (13,47 %).

Im Ort Lopare selbst lebten damals 2755 Menschen. Auch hier stellten die Serben mit 2415 Bewohnern (87,66 %) die absolute Mehrheit. 115 Bewohner bezeichneten sich als Bosniaken (4,17 %). Lokalgemeinschaften mit bosniakischer Bevölkerungsmehrheit waren Koraj (94,86 %) und 6 von 8 Lokalgemeinschaften der heutigen Gemeinde Čelić. In Drijenča stellten die Kroaten die Mehrheit (99 %).

Geschichte

Beim Dorf Donji Bardačilovac in der Nähe von Lopare wurde eine Nekropole mit spätbronzezeitlichen Grabbeigaben gefunden[9].

Im Bosnienkrieg lag Lopare lange Zeit im Hauptkampfgebiet. Die bosnischen Regierungstruppen hielten einen muslimisch besiedelten Gebietskeil, der sich bis zum serbisch gehaltenen Korridor von Brčko erstreckte. Von dort aus versuchten sie, die Verbindung zwischen Serbien auf der einen und den Gebieten um Banja Luka und Knin auf der anderen Seite zu unterbrechen. Die überwiegend serbisch besiedelte Gemeinde Lopare befand sich an der östlichen Flanke dieses Keils und war daher für die VRS eine bedeutende strategische Position.

Sport

Der größte und älteste Fußballverein der Gemeinde ist der FK Majevica Lopare. Er ist 1933 gegründet worden und spielt in der 2. Liga der Republika Srpska.

Quellen

  1. https://www.rzs.rs.ba/front/article/3630/ Fortgeschriebene Bevölkerungszahlen für 2018 vom Institut für Statistik der Republika Srpska. Abgerufen am 9. Juni 2019.
  2. Др Радмила Чичковић: РЕЗУЛТАТИ ПОПИСА, ГРАДОВИ, ОПШТИНE, НАСЕЉЕНA МЈЕСТА, ПОПИС СТАНОВНИШТВА, ДОМАЋИНСТАВА И СТАНОВА У РЕПУБЛИЦИ СРПСКОЈ 2013. ГОДИНЕ. Hrsg.: Републички завод за статистику Републике Српске. Banja Luka 2017.
  3. STANOVNIŠTVO PREMA NACIONALNOJ PRIPADNOSTI BOSNA I HERCEGOVINA, Popis 1991.
  4. Savezni zavod za statistiku, Beograd, Kneza Milosa 20. (Hrsg.): National structure of population in SFR YUGOSLAVIA, Data on localities and communes.
  5. Savezni zavod za statistiku, Beograd, Kneza Milosa 20. (Hrsg.): National structure of population in SFR YUGOSLAVIA, Population, households and dwellings census in 1971. ISBN 86-7479-022-4.
  6. Savezni zavod za statistiku, Beograd, Kneza Milosa 20. (Hrsg.): National structure of population in FNR YUGOSLAVIA, Population, households and dwellings census in 1961. ISBN 86-7479-023-2.
  7. Popis 1953.
  8. Stanovništvo po narodnosti po popisu od 15. marta 1948. godine. Belgrad 1954.
  9. Peter König: Spätbronzezeitliche Hortfunde aus Bosnien und der Herzegowina, Franz Steiner Verlag 2004, Seite 112.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.