Lola Landau

Lola Landau (geboren 3. Dezember 1892 in Berlin; gestorben 3. Februar 1990 in Jerusalem), eigentlich Leonore Landau, war eine deutsch-israelische Schriftstellerin.

Leben

Leonore Landau war die Tochter des Arztes Theodor Landau und der Philippine Fulda[1]. Sie wuchs in Berlin auf, wo sie ein Mädchengymnasium besuchte, und hielt sich in London in einem Pensionat auf. Zwischen 1910 und 1912 erschienen erste Gedichtveröffentlichungen von ihr im Berliner Tageblatt. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Lehrerin und arbeitete anfänglich in dem Beruf.

Ihre erste Ehe ging sie mit dem Breslauer Philosophen und Sozialdemokraten Siegfried Marck ein. Seit 1920 war sie in zweiter Ehe mit dem Schriftsteller Armin T. Wegner verheiratet und lebte mit ihm in Neuglobsow am Stechlinsee. Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten gelang es Lola Landau, ihre Kinder im Ausland in Sicherheit zu bringen. Sie selbst floh 1935 nach Palästina, wo sie sich mit verschiedenen Jobs durchschlug. 1939 wurde die Ehe mit Armin T. Wegner geschieden.

Sie schrieb Erzählungen, Gedichte, zwei Theaterstücke sowie Hörspiele für den Rundfunk in Israel. Sie war Mitglied im Verband deutschsprachiger Schriftsteller Israels.

Ehrung

Werke

  • Positano oder Der Weg ins dritte Leben, Berlin : Verlag Das Arsenal, 1995, ISBN 3-921810-62-0
  • Vor dem Vergessen, Berlin : Ullstein, 1992, ISBN 3-548-30285-8
  • Leben in Israel, Deutsche Ausgabe: Marbach : Dt. Schillergesellschaft, 1987
  • Die zärtliche Buche, Bodman/Bodensee : Hohenstaufen-Verlag, 1980
  • Variationen der Liebe, Bodman (Bodensee) : Hohenstaufen-Verlag, 1973, ISBN 3-8056-2104-3
  • Hörst du mich, kleine Schwester?, Bodman (Bodensee) : Hohenstaufen-Verlag, 1971, ISBN 3-8056-2103-5
  • Noch liebt mich die Erde, Bodman (Bodensee) : Hohenstaufen-Verlag, 1969
  • Abgrund, Berlin-Charlottenburg : Weltgeist-Bücher, (1926)
  • Das Lied der Mutter, Charlottenburg : F. Lehmann, (1919)

Literatur

  • Jörg Deuter: „Noch liebt mich die Erde.“ Lola Landau – Lebensweg einer deutschen Dichterin von Berlin nach Jerusalem. In: Walter Höllerer, Norbert Miller (Hrsg.): Sprache im technischen Zeitalter 91, 1984. S. 209–235.
  • Birgitta Hamann: Lola Landau: Leben und Werk. Ein Beispiel deutsch-jüdischer Literatur des 20. Jahrhunderts in Deutschland und Palästina/Israel. Philo-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8257-0151-4.
  • Landau, Lola. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 15: Kura–Lewa. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. Saur, München 2007, ISBN 978-3-598-22695-3, S. 33–39.
  • Karina von Tippelskirch: Landau, Lola. In: Andreas B. Kilcher (Hrsg.): Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur. Jüdische Autorinnen und Autoren deutscher Sprache von der Aufklärung bis zur Gegenwart. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2012, ISBN 978-3-476-02457-2, S. 319–321.
  • Landau, Lola, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,2. München : Saur, 1983, ISBN 3-598-10089-2, S. 685
  • Landau, Lola, in: Renate Wall: Verbrannt, verboten, vergessen. Kleines Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1933 bis 1945. Köln : Pahl-Rugenstein, 1989, S. 98–100
  • Landau, Lola, in: Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Köln : Böhlau, 2010, S. 467f.
  • Jörg Deuter: Lola Landau. Dichterin - Zionistin - Pazifistin. Buchholz: Laugwitz Verlag, 2023, ISBN 978-3-933077-69-1

Einzelnachweise

  1. Landau, Philippine, in: Gudrun Wedel: Autobiographien von Frauen. Ein Lexikon. Köln : Böhlau, 2010, S. 468
  2. Bundespräsidialamt
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