Lobelien-Nektarvogel
Der Lobelien-Nektarvogel (Nectarinia johnstoni) auch Malachitnektarvogel genannt,[1] ist ein Singvogel (Passeri) aus der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) aus der Familie der Nektarvögel (Nectariniidae).
Lobelien-Nektarvogel | ||||||||||||
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Lobelien-Nektarvogel (Nectarinia johnstoni) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nectarinia johnstoni | ||||||||||||
Shelley, 1885 |
Beschreibung
Das Männchen wird mit seinen verlängerten Schwanzfedern 25 bis 30 Zentimeter lang, das Weibchen erreicht eine Länge von 14 bis 15,5 Zentimeter. Die Farbe der Männchen ist metallisch grün, das Gesicht und der Bürzel ist schwarz mit zwei langen Schwanzfedern. Das Weibchen ist unscheinbar grau. Beide Geschlechter verändern ihr Federkleid außerhalb der Brutzeit und besitzen einen scharlachroten Punkt an der Halsseite, woher auch der englische Name abgeleitet ist (Scarlet-Tufted-Malachite-Sunbird). Beide Geschlechter tragen ein Paar pektoraler Federbüschel, die Weibchen deutlich kleinere als die Männchen.[2] Die Länge der Federbüschel ist ein Statuszeichen, die Männchen verteidigen so Blütenstände von Lobelien, deren Nektar ihnen als Nahrung dient.[3] Der lange, dünne Schnabel ist nach unten gebogen. Die Stimme klingt nach einem herb, schnarrendes "tschiiip-tschiip".
Vorkommen
Der Lobelien-Nektarvogel lebt in Moorlandschaften in den Gebirgsregionen Ost-Afrikas. In Kenia kommt er beim Mount-Kenya-Massiv und an der Aberdare Range vor, in Uganda im Ruwenzori-Gebirge und den Virunga-Vulkanen, in Tansania am Kilimandscharo und den Livingstone-Bergen sowie auf dem Nyika-Plateau in Malawi.
Ernährung
Er ernährt sich vom Nektar von Lobelien (Lobelia deckenii, Lobelia telekii[4]), von Riesen-Senezien (Senecio brassica), der Proten (Protea kilimandscharia) und Aloe volkensii[5]. Dieser Nektar bildet oft kaum ein Fünftel der Nahrung.[1] Zum Speiseplan gehören auch Insekten (Zuckmücken, Schmetterlinge), Spinnen und kleine Schnecken.
Lebensweise
Am Morgen sieht man diesen Vogel oft in Bächen baden. Gegen Nachmittag wandert er in der Regel in tiefere Regionen der Berghänge und sucht nächtens oft Schutz in Baumhöhlen oder alten Nestern zwischen toten Blättern.[1]
Literatur
- John G. Williams, Norman Arlott: Birds of East Africa. Reprinted Edition. Harper Collins Publishers, London 1992, ISBN 0-00-219179-2
Einzelnachweise
- Gottfried Mauersberger, Das Urania Tierreich, Vögel Band 3, 1974, Seite 452
- K. C. Tsang, L. K. Wang, Y. C. Wee: The olive-backed sunbird, Cinnyris Jugularis Linnaeus, 1766 and its pectoral tufts. Nature in Singapore 2008 1: S. 207–210. (PDF, Online, siehe bei Discussion)
- John R. Krebs, Nicholas B. Davies: An introduction to behavioural ecology. Blackwell Publishers, 1993, ISBN 978-0632035465, S. 172. (Vorschau bei books.google.de, englisch, abgerufen am 29. Januar 2010)
- Matthew R. Evans: Nectar and flower production of Lobelia telekii inflorescences, and their influence on territorial behaviour of the scarlet-tufted malachite sunbird (Nectarinia johnstoni). In: Biological Journal of the Linnean Society. 57, 1996, S. 89, doi:10.1111/j.1095-8312.1996.tb01831.x.
- Oscar Uhlworm, F. G. Kohl: Botanisches Centralblatt; Referierendes Organ für das Gesamtgebiet der Botanik. Ohne Angabe der Ersterscheinung, Nachdruck bei Bibliobazaar, 2009, ISBN 978-1115671668, S. 189. (Vorschau bei books.google.de, abgerufen am 29. Januar 2010. Der Google-Abruf ist leider ziemlicher Unsinn.)
Weblinks
- Nectarinia johnstoni in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN. Abgerufen am 16. Januar 2010.
- derberg.com, aufgerufen am 17. Januar 2010
- ITIS Report, aufgerufen am 17. Januar 2010
- birdlife.org, aufgerufen am 17. Januar 2010