Linksufrige Ukraine

Die Linksufrige Ukraine (ukrainisch Лівобережна Україна, russisch Левобережная Украина, polnisch Ukraina Lewobrzeżna) ist ein historischer Name des links (östlich) des Dneprs gelegenen Teils des Hetmanats bzw. der Dnepr-Ukraine, der aus den gegenwärtigen ukrainischen Oblasts Tschernihiw, Poltawa und Sumy sowie den östlichen Teilen der Oblast Kiew und der Oblast Tscherkassy sowie dem Süden der russischen Oblast Brjansk besteht. Der Gegensatz hierzu ist die Rechtsufrige Ukraine, die den rechten (westlichen) des Dnepr gelegenen Teils darstellt.

Linksufrige Ukraine

Der Begriff tauchte erstmals im Jahre 1663 bei der Wahl Iwan Brjuchowezkyjs zum Hetman auf, um diesen vom Hetman Pawlo Teterja besser unterscheiden zu können, der das Gebiet westlich des Dnjeprs beherrschte. Iwan Brjuchowezkyj war der erste bekannte „linksufrige Hetman der Ukraine“ über das zu dieser Zeit unter russischem Einfluss stehende Territorium. Er residierte von 1663 bis 1668 in Hadjatsch. Im Osten grenzte die Region an die nicht zum Hetmanat gehörende Sloboda-Ukraine (heute Oblast Charkiw).

Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte das Gebiet zu Polen-Litauen, seit dem Vertrag von Perejaslaw (1654) fiel es – abgesehen vom südlichsten Teil – unter die Kontrolle des Zarentums Russland. Dies wurde später im Vertrag von Andrussowo (1667) und im Ewigen Frieden von 1686 zwischen Polen-Litauen und Russland bekräftigt. Unter russischer Herrschaft erfreute sich die Linksufrige Ukraine als Kosaken-Hetmanat anfänglich eines gewissen Grades an Autonomie innerhalb Russlands (ab 1721 Russisches Kaiserreich). Diese wurde ihr aber im 18. Jahrhundert sukzessive entzogen, als das Hetmanat als autonome Einheit aufgelöst wurde.[1][2]

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Orest Subtelny: Ukraine. A History. 3. Aufl. University of Toronto Press, 2000. ISBN 0-8020-8390-0, S. 117, 145, 146 und 148.
  2. Ausführlich: Zaporizhian Cossacks in der englischsprachigen Wikipedia, über die Zerstörung der Sitsch.
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