Linha do Minho

Die Linha do Minho, zu Deutsch Hauptbahn des Minho, ist eine portugiesische Eisenbahnstrecke zwischen den beiden Städten Porto und Valença. Der erste Teil der Strecke, zwischen Porto und Nine, wurde 1875 eröffnet; der letzte Teil, zwischen Valença und Monção, 1915. Die 134 Kilometer lange Strecke ist weitestgehend eingleisig, seit 2021 ist sie komplett elektrifiziert. Der Abschnitt zwischen Valença und Monção ist seit 1989 stillgelegt. Von Valença führt eine auch als Ramal Internacional bezeichnete eingleisige Strecke über die Ponte Internacional Valença-Tui nach Tui (Spanien).

Porto–Valença
Strecke der Linha do Minho
Streckenlänge:134,2 km
Spurweite:1668 mm (Iberische Spur)
0,0 Porto São Bento
auch als Ramal do Porto bezeichnet
Linha do Norte
2,6 Porto Campanhã
IP1 Autobahn
5,1 Contumil
Linha de Leixões
7,4 Rio Tinto
IP4/A4 (Autobahn)
9,1 Águas Santas/Palmilheira
Linha de Leixões
11,0 Ermesinde
11,0 Linha do Douro
Leça
12,3 Travagem
14,4 Leandro
15,7 São Frutuoso
18,0 São Romão
IP1/A3 (Autobahn)
21,0 Portela
23,4 Senhora das Dores
Linha de Guimarães
25,5 Trofa
Ave
28,1 Lousado
Linha de Guimarães
31,6 Esmeriz
IC5/A7 (Autobahn)
32,8 Barrimau
34,7 Vila Nova de Famalicão
Linha da Póvoa
EN206
37,5 Mouquim
39,4 Louro
41,6 Nine
Ramal de Braga
45,7 Carreira
48,7 Midões
EN103
IC14/A11 (Autobahn)
Rio Cávado
EN204
52,9 Barcelos
56,6 Silva
59,8 Carapeços
62,6 Tamel
67,6 Durrães
Neiva
70,8 Barroselas
72,4 Senhora das Neves
74,0 Alvarães
EN308
IC1/A28 (Autobahn)
Celulose de Viana
79,4 Darque
80,9 Areia-Darque
Ramal do Porto de Viana (im Bau)
Lima
84,3 Viana do Castelo
Viana-Doca
EN13
84,3 Areosa
91,7 Carreço
94,5 Afife
EN13
Gelfa
99,1 Âncora-Praia
Âncora
103,4 Moledo do Minho
EN13
106,4 Senhora da Agonia
107,3 Caminha
Coura
EN13
110,4 Seixas
Lanhelas
113,1 Esqueiro
116,0 Gondarém
118,2 Vila Nova de Cerveira
Breia
124,7 Carvalha
128,1 São Pedro da Torre
IP1/A3 (Autobahn)
134,2 Valença
Grenzabzweig (auch Ramal Internacional) nach Tui in Spanien
Gantei
Verdoejo
Friesta
Lapela
Senhora da Cabeça
Monção

Streckenverlauf

Die Bahnstrecke hat einen Übergang nach Galicien (Spanien) und ist deshalb eine wichtige Verbindungsstrecke zwischen den beiden iberischen Ländern für den Personen- und Güterverkehr. Es gibt mit dem „Celta“ eine internationale Verbindung von Porto nach Vigo mit zwei Zugpaaren pro Tag und einer Reisezeit von ca. 2 Stunden und 15 Minuten. Die Strecke wird von Comboios de Portugal (CP) betrieben.

Geschichte

Planung

Schon während der Planung der Verlängerung der Linha do Leste bis zur Grenze zu Spanien, im Jahr 1856, argumentierte König Pedro V., dass die Grenzverbindung nicht über Elvas und Badajoz, sondern über Vigo, vorbei an Porto, erfolgen sollte; er argumentierte, dass diese Route näher an der französischen Grenze liegen würde, als die Verbindung über Badajoz.

1867 legte die portugiesische Regierung nach mehreren Studien den Parlamentskammern die Projekte für mehrere Eisenbahnstrecken in iberischer Spurweite vor, die die Stadt Porto mit Braga, der Grenze zu Spanien am Minho und Pinhão verbinden sollten; trotz der Unterstützung durch die Regierung selbst und die Bevölkerung wurde erst am 14. Juli 1872 der Baubeginn der Minho-Bahn beschlossen und Studien zur Douro-Bahn durchgeführt. Das Projekt der Minho-Linie, das als eine der wichtigsten Linien im Norden Portugals gilt, hatte eine gewisse Bedeutung, da die zu bedienenden Regionen eine hohe Bevölkerungs- und Unternehmensdichte aufwiesen; es wurde in seiner Gesamtheit vom portugiesischen Staat gebaut.

Eröffnung

Die ersten Arbeiten wurden am 8. Mai 1872 fertiggestellt und der Abschnitt bis Nine am 20. Mai 1875 zusammen mit der Nebenbahn nach Braga in Betrieb genommen; weitere Verlängerungen der Minho-Bahn gingen stückweise in Betrieb: bis Barcelos am 21. Oktober 1877, Caminha am 1. Juli 1878, São Pedro da Torre am 15. Januar 1879 und bis nach Valença am 6. August 1882.

Am 5. November 1877 wurde der Abschnitt der Linha do Norte zwischen Vila Nova de Gaia und Campanhã eingeweiht, wodurch die Gleise nördlich des Douro an das übrige nationale Netz angeschlossen werden konnten. Der Bau der kombinierten Straßen-und-Eisenbahnbrücke von Valença, die die Grenze über den Fluss Minho überquert, begann 1885, und wurde am 25. März 1886 eingeweiht, wodurch eine direkte Eisenbahnverbindung nach Spanien entstand. Diese Zweigstrecke wird auch als „Ramal Internacional de Valença“ (Internationale Zweiglinie von Valença) bezeichnet.

Weitere Entwicklung

Im Zuge des Ausbau der Ramal de Braga, die von der Linha do Minho am Bahnhof Nine abzweigt, wurde der Abschnitt Porto–Nine in den 1990er Jahren ausgebaut und elektrifiziert. Der restliche Abschnitt Nine–Valença blieb weiterhin unelektrifiziert, und größtenteils eingleisig. Obwohl mehrere Male von verschiedenen Regierungen versprochen,[1] begannen erst 2018 die Arbeiten für die Elektrifizierung des restlichen Streckenabschnitts. Am 15. Juli 2019 fand die Einweihung des elektrifizierten Abschnitts Nine–Viana do Castelo statt. Die Bauarbeiten, unter Aufsicht des Infrastrukturbetreibers Infraestruturas de Portugal, kosteten 16,5 Millionen Euro.[2]

Der Abschnitt Viana do Castelo–Valença wurde ebenfalls ausgebaut und der elektrische Betrieb am 26. April 2021 aufgenommen.

Obwohl die gesamte Strecke von Porto bis Vigo in Spanien mittlerweile elektrifiziert ist, verkehren mangels geeigneter Fahrzeuge die beiden Zugspaare des Celta weiterhin mit Dieselfahrzeugen.

Galerie

Commons: Linha do Minho – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Carlos Cipriano: Governo visita obras atrasadas na linha do Minho. In: Público. Abgerufen am 26. Juli 2019 (portugiesisch).
  2. Concluída a eletrificação da Linha do Minho entre Nine e Viana do Castelo. Abgerufen am 26. Juli 2019.
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