Linda Fowler-Magerl
Linda Fowler-Magerl (geboren als Linda Fowler am 12. September 1939 in Cleveland; gestorben 12. Januar 2017 in Regensburg) war eine amerikanische Historikerin mit dem Forschungsschwerpunkt mittelalterliche Rechtsgeschichte.
Ihre wichtigsten Forschungen waren dem mittelalterlichen Prozessrecht (Ordo iudicarius) und den kanonischen Sammlungen gewidmet. Sie war Mitarbeiterin des Max-Planck-Instituts für Rechtsgeschichte und arbeitete mit Peter Landau an mehreren DFG-Projekten mit. Von den 1970er Jahren bis kurz vor ihrem Tod arbeitete Fowler(-Magerl) an einer Datenbank, die mittelalterliche kanonische Sammlungen für die Forschung erschloss. Verschiedene Fassungen wurden unter anderem auf CD-ROM zirkuliert, ehe die Datenbank 2010 auf den Servern der MGH online verfügbar gemacht wurde und auch nach ihrem Tod gepflegt wird. Die Datenbank hat zahlreiche Forschungen insbesondere zu nicht edierten Sammlungen erleichtert oder erst möglich gemacht.
Literatur
Im Jahr 2009 wurde ihr eine Festschrift gewidmet, was für Personen außerhalb des Universitätsbetriebes sehr ungewöhnlich ist.[1]
- Kathleen Grace Cushing, Martin Brett (Hrsg.): Readers, Texts and Compilers in the Earlier Middle Ages. Studies in Medieval Canon Law in Honour of Linda Fowler-Magerl (= Church, Faith and Culture in the Medieval West). Ashgate, Aldershot 2009, ISBN 978-0-7546-6235-8.
- Franck Roumy: In memoriam Linda Fowler-Magerl (1939–2017). In: Revue historique de droit français et étranger 95, 2017, S. 129–136.
Weblinks
- Fowler-Magerls Clavis canonum-Datenbank (online-Fassung)
Anmerkungen
- Siehe die Rezension ihrer Festschrift durch Gerhard Schmitz in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, 66, 2010, S. 344 (online): „Wer im Universitätsleben steht und keine Festschrift bekommt, kann sich ‚von‘ schreiben. Wer nicht im Universitätsleben steht und eine bekommt, kann es auch: Anzuzeigen ist eine von 12 Freunden und wissenschaftlichen Weggefährten bestrittene Festgabe für die gelehrte Kanonistin, die sich vor allem durch die Bereitstellung ihrer Clavis canonum (MGH Hilfsmittel 21, 2005) um die Erforschung des mittelalterlichen (vorgratianischen) Kirchenrechts größte Verdienste erworben hat.“