Lieske (Neu-Seeland)
Lieske, niedersorbisch Lěska , ist eine Ortslage des Ortsteils Bahnsdorf der Gemeinde Neu-Seeland. Sie liegt im brandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz und zählt zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.
Lieske Lěska Gemeinde Neu-Seeland | |
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Koordinaten: | 51° 33′ N, 14° 8′ O |
Höhe: | 111 m ü. NN |
Eingemeindung: | 1. Juni 1974 |
Eingemeindet nach: | Bahnsdorf |
Postleitzahl: | 03103 |
Vorwahl: | 035751 |
Geografische Lage
Der Ort liegt südwestlich von Welzow in der Niederlausitz am entstehenden Sedlitzer See.
Geschichte
Ortsgeschichte
Lieske wurde im Jahr 1474 erstmals urkundlich Namen als Leszk erwähnt. Es war als Straßendorf angelegt. Das Dorf gehörte seit dem 15. Jahrhundert zur Herrschaft Senftenberg. Die Bauern aus Lieske waren genau wie die Bauern aus Meuro, Klettwitz und Sorno zu Diensten im Amt Senftenberg verpflichtet. Sie mussten Mist aus den Schafställen in die Weinberge des Amtes transportieren. Diese befanden sich in der sogenannten Hörlitzer Flur.[1]
Zwischen den Jahren 1962 und 1967 kam es zu einem Teilortsabbruch durch den Tagebau Sedlitz. 35 Bewohner wurden umgesiedelt. Zum 1. Juni 1974 wurde Lieske in den Ort Bahnsdorf eingegliedert. Im Zuge der Gemeindegebietsreform kam es zum 1. Februar 2002 zur Bildung der Gemeinde Neu-Seeland aus den Gemeinden Lindchen, Lubochow und Ressen sowie Bahnsdorf mit der Ortslage Lieske.
Im Jahre 1880 waren 96,1 Prozent der Einwohner Sorben, im Jahre 1956 waren nur noch 0,3 Prozent des Sorbischen kundig.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Lieske von 1875 bis 1971[2] | |||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 240 | 1890 | 255 |
1910 | 271 | 1925 | 279 |
1933 | 252 | 1939 | 263 |
1946 | 321 | 1950 | 315 |
1964 | 256 | 1971 | 225 |
Sehenswürdigkeiten
- Die Dorfkirche Lieske ist eine Fachwerkkirche aus dem Jahr 1750. Zur Kirchenausstattung gehörte ursprünglich ein Altarretabel aus dem Jahr 1695, von dem jedoch nur noch das Altarblatt mit der Kreuzigung Christi sowie die Predella mit dem Abendmahl Jesu vorhanden sind. Im Kirchenschiff häng außerdem ein Taufengel aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
- Das Bauerngehöft in der Dorfstraße 30 steht unter Denkmalschutz
- Auf dem Dorfanger erinnert ein Kriegerdenkmal an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges.
- Am Ortsausgang Lieskes gibt es einen Aussichtspunkt am Sedlitzer See.
Verkehr
Lieske liegt an der Bundesstraße 156. Der Ort lag an der ehemaligen Bahnstrecke Knappenrode–Sornoer Buden. Das Bahnhofsgebäude ist noch vorhanden.
Persönlichkeiten
Der sorbisch-deutsche Maler Carl Noack (1873–1959) wurde am 28. November 1873 in Lieske geboren.
Einzelnachweise
- Artikel in der Lausitzer Rundschau vom 9. August 2008 (Digitalisat (Memento des vom 5. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. )
- Statistik Brandenburg (PDF)
Literatur
- Frank Förster: Verschwundene Dörfer – Die Ortsabbrüche des Lausitzer Braunkohlereviers bis 1993. Domowina-Verlag, Bautzen. 1995.