Liegenbach

Liegenbach (fränkisch: Lichaba[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Liegenbach
Kreisfreie Stadt Ansbach
Koordinaten: 49° 17′ N, 10° 29′ O
Höhe: 454 m ü. NHN
Einwohner: 14 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91522
Vorwahl: 09823

Geografie

Der Weiler liegt am Höllmühlbach, einem linken Zufluss der Altmühl. 0,5 km südlich des Ortes liegt der Käferbuck. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Höfen (1 km östlich) bzw. nach Oberdombach (0,7 km westlich).[4]

Geschichte

Der Ort wurde 1452 als „Lügenbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Gewässernamen ab (heute Höllmühlbach genannt). Die Bedeutung des Gewässernamens kann nicht sicher geklärt werden. Elisabeth Fechter geht von Bach bei dem Wilderversteck aus.[5]

Laut dem 16-Punkte-Bericht des Fürstentums Ansbach von 1684 bildete Oberdombach mit Liegenbach eine Realgemeinde.[6] Auch gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Oberdombach mit Liegenbach eine Gemeinde. In Liegenbach gab es 3 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hofkastenamt Ansbach. Grundherren waren das Vogtamt Aurach des Hochstifts Eichstätt (2 Söldengüter) und die Pfarrei Aurach (1 Halbhof).[7][8][9] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[10]

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Liegenbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Elpersdorf und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Elpersdorf zugeordnet.[11] Diese wurde am 1. Juli 1972 im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Ansbach eingegliedert.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 2530212022202525141514
Häuser[12] 33444444
Quelle [13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][1]

Religion

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Veit (Neunstetten) gepfarrt.[7][23] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Elpersdorf bei Ansbach) gepfarrt.[21]

Literatur

Fußnoten

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 323 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 126. Dort folgendermaßen transkribiert: „lichəba“.
  3. Gemeinde Ansbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 126.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2753. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 689.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 884.
  8. Johann Bernhard Fischer: Lüchenbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 21 (Digitalisat).
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 403: „Lügenbach, Leonhardi schreibt Lüchenbach, Eichstättischer Weiler nur von 3 Unterthanen, wovon einer zum Ober- und Vogtamte Wahrberg Aurach, die 2 übrigen aber zum fürstlichen Steueramte des Kollegiatstifts Herrieden gehören. Dieser Weiler macht mit Oberdombach eine Gemeinde aus, ist nach Neunstetten gepfarrt und liegt im Fraischbezirke des Oberamts Ansbach, anderthalb Stunden nördlich ob Herrieden, zwischen Oberdombach und Wüstenbruck.“
  10. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 985 f.
  11. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 54 (Digitalisat).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 37 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 984, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1088 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1152 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1024 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
  23. Pfarrverband Herrieden-Aurach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 20. März 2023.
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