Ließem (Eifel)
Ließem ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm, Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 1′ N, 6° 29′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Bitburger Land | |
Höhe: | 308 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,99 km2 | |
Einwohner: | 75 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 25 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54636 | |
Vorwahl: | 06569 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 074 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hubert-Prim-Straße 7 54634 Bitburg | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Hubert Metz | |
Lage der Ortsgemeinde Ließem im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Der Ort liegt in der Südwesteifel, ca. 10 km nordwestlich der Kreisstadt Bitburg. Durch Ließem fließt der Unterlauf des Ehlenzbaches, ein Nebenfluss der Nims. Die Ortschaft wird von der Landesstraße 7 und der Kreisstraße 74 durchquert, deren Kreuzung den Ortsmittelpunkt bildet. Die nächste Anschlussstelle an der Bundesautobahn 60 ist Bitburg in etwa drei Kilometern Entfernung. Von dem 2,99 km² großen Gemeindegebiet wird mit 82,5 % ein vergleichsweise hoher Anteil landwirtschaftlich genutzt, nur 2,5 % sind von Wald bestanden (Stand 2017).[2]
Zu Ließem gehören auch die Wohnplätze Heidthof und Aussiedlung Ritter sowie ein Teil des Weilers Rittersdell.[3]
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1016 als „Liudesheim“. Zur Nennung einer Burg „Leyseim“ als luxemburgischer Lehenssitz des Grafen von Schönecken kam es 1316. Diese ging später in den Besitz des Trierer Kurfürsten Balduin von Trier über, der sie Mitte des 14. Jahrhunderts zerstörte. Die Burg wurde anschließend wieder neugebaut.
Die Herrschaft Ließem gehörte bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Herzogtum Luxemburg. Von 1795 bis 1814 gehörte der Ort zunächst zur Republik Frankreich, später zum Französischen Kaiserreich, und war dem Wälderdepartement zugeordnet. Die Ließemer Burg wurde 1803 zum Sitz der Biersdorfer Mairie, die 1816 in die gleichnamige preußische Bürgermeisterei Biersdorf überging. Letztere wurde 1856 von der Bürgermeisterei Bickendorf (ab 1927 Amt) abgelöst, die im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform 1970 mit vier Ämtern zur Verbandsgemeinde Bitburg-Land zusammengeschlossen wurde. Seit dem 1. Juli 2014 gehört die Gemeinde der Verbandsgemeinde Bitburger Land an.
1473 wurden drei abgabenpflichtige Feuerstellen registriert, wenige Jahre später sind es zwei Haushalte. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Ort 76 Einwohner in neun Wohnhäusern. Die Einwohnerzahl stieg bis 1895 auf 110 an, ging nach der Jahrhundertwende bis in die 1970er-Jahre kontinuierlich auf etwa 80 zurück und liegt heute bei 75 (Stand 2022).
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ließem, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ließem besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[4]
Bürgermeister
Hubert Metz ist Ortsbürgermeister von Ließem. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,67 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[5]
Wappen
Als Hinweis auf die Burg Ließem, die 1525 an die Familie von Enschringen fiel, ist im Schildhaupt der Zinnenschnitt aufgenommen. Das Enschringer Wappen war siebenmal von Gold und Rot geteilt und mit einem schwarzen Löwen überdeckt, so wie im unteren Schildteil dargestellt.[6]
Sehenswürdigkeiten
Der heute vorhandene Burgbau entstand in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf dem Standort der 1353 zerstörten Burg. Innerhalb des Gebäudes gibt es u. a. eine Takenanlage von etwa 1600 sowie zwei reichlich gegliederte Kamineinfassungen aus dem 18. Jahrhundert. Auf dem Vorplatz der Burg befindet sich eine 1893 errichtete Pietà aus Sandstein. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gehört das Anwesen der Familie Lichter.
- Ehemalige Wasserburg
- Pietà vor der Burg
- Pietà (1893)
- Ehewappen (1622)
Sehenswert sind außerdem die Naturdenkmäler „Platane“ im Burgbereich und die „300-jährige Eiche“ am Hause Johann Meyer sowie die restaurierte Bogenbrücke über den Ehlenzbach.
- Siehe auch
Persönlichkeiten
- Robert Lichter (1884–1950), Landwirt und Politiker (CDU), geboren in Ließem
Weblinks
- Ortsgemeinde Ließem auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land
- Zur Ortsgemeinde Ließem gibt es Einträge in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Wasserburg Ließem
- Literatur über Ließem in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 102 (PDF; 2,6 MB).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bitburger Land, Verbandsgemeinde, 30. Ergebniszeile. Abgerufen am 20. Juni 2021.
- Wappenbeschreibung auf den Seiten der Verbandsgemeinde Bitburger Land (Memento vom 3. April 2016 im Internet Archive)