Wecker

Ein Wecker ist eine Uhr, die zu einer zuvor einzustellenden Uhrzeit aus dem Schlaf wecken oder an einen bestimmten Termin erinnern soll. Dies geschieht meist durch ein akustisches Signal.

Analoger batteriebetriebener Wecker
Digitaler Wecker mit Fallblattanzeige

Geschichte

Frühgeschichte der Wecker

Lange Zeit waren Uhren Luxusgegenstände. Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung endete der Schlaf, wenn es hell wurde oder wenn der Hahn krähte. Die wenigen, die vor der Dämmerung aufstehen mussten, wurden vom Nachtwächter geweckt.

Uhren mit zusätzlicher Weckfunktion gibt es aber ebenso lange wie Räderuhren überhaupt, also seit dem 14. Jahrhundert. In Dantes Meisterwerk, seiner „Göttlichen Komödie“ von 1320, findet sich die erste präzise Beschreibung eines Uhrwerks. Schon dieses Uhrwerk ist mit einem Weckmechanismus ausgestattet.[1]

Aus der Antike haben sich Beschreibungen von Wasseruhren erhalten, bei denen der Wasserstand in einem Gefäß die Zeit anzeigte. Dabei konnten in das Gefäß Schwimmer eingesetzt werden, die bei einer bestimmten Füllhöhe über einen Hebel Glocken- oder Figurenwerke auslösten.[2] In den Klöstern des 12. Jahrhunderts sollen Weckuhren mit Glockensignalen an die Einhaltung der Gebetszeiten erinnert haben. Überliefert sind solche „Horologien“ aber nicht.[3]

Die ältesten erhalten gebliebenen Wecker sind Wanduhren, die den Turmwächtern den Einsatz zum Schlagen der Kirchenglocken gaben. Diese sogenannten Türmeruhren werden gemeinhin ins 15. und 16. Jahrhundert datiert.[4]

Renaissance und Barock

Mit der Erfindung der Unruh und der Feder als Energiespeicher wurden die Uhren mobil – auch die mit Weckfunktion.[5] Sie waren als Luxusaccessoires für reiche Bürger und Adelige beliebt. Auf der Fahrt waren sie allerdings noch nicht zu gebrauchen, sondern nur in den Nachtquartieren oder am Ankunftsort.

Für die Reise mit der Kutsche oder dem Pferd benutzte man vom 17. bis zum 19. Jahrhundert übergroße Taschenuhren mit Wecker. Sie benennen bereits in ihrem Namen „Kutschenuhren“ oder „Satteluhren“ den Verwendungszweck. Diese Kutschenuhren hielten trotz der Stöße und dem Schaukeln auf den holprigen Straßen die Zeit einigermaßen korrekt ein.

Offizierswecker, Wien um 1820

An der Wende zur Neuzeit gab es mit den „Offiziersweckern“ erste Uhren, die vor allem zum Wecken dienten.[6] Der Name „Offizierswecker“ rührt angeblich daher, dass Offiziere, die außerhalb der Kasernen schliefen, zuverlässige Weckuhren brauchten, damit sie pünktlich zum Morgenappell erscheinen konnten. In wohlhabenden Kreisen schätzte man diese tragbaren Tischuhren als Reisebegleiter. Sie wurden deshalb auch „Pendule de Voyage“ genannt.

Industrialisierung und Wecker

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mussten Arbeiter und Angestellte pünktlich zur Arbeit erscheinen. Robuste Holzuhren aus den Werkstätten und kleineren Fabriken des Schwarzwaldes waren lange Zeit die günstigste Möglichkeit, sich zuverlässig wecken zu lassen.[7] Etwas teurer waren industriell hergestellte Tischuhren mit Weckfunktion nach dem amerikanischen Vorbild der „Cottage-Clocks“. Diese ersten massenindustriell gefertigten Uhren hatten häufig einen Wecker.

Noch kompakter war ab den 1860/70er Jahren der zunächst in Frankreich produzierte „Pariser Wecker“. Anders als sein amerikanisches Pendant hatte er noch ein Uhrwerk mit massiven Platinen und Zahnrädern. Dieser Massivwecker mit Kurzpendel richtete sich eher an kleinbürgerliche Haushalte.[8]

Der wohl bekannteste Wecker aus dem 19. Jahrhundert ist der Babywecker. Er besteht aus einem runden Metallgehäuse auf kleinen Füßchen mit einer sichtbaren Glocke.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde der Wecker dem Zeitgeschmack angepasst. Die aufgesetzte Glocke verschwand, die Rückwand diente nun als Klangkörper. Kräftige Farben verliehen den Weckern ein freundliches Aussehen. Es entstanden zahllose Formen, damit jeder „seinen“ Wecker finden konnte. Auch Alarm und Werk wurden verbessert: Es gab Wecker mit Repetition, mit Schwellton oder mit einem leise gehenden Werk. Dank Eisenbahn und Automobil ging der Wecker nun öfters auf Reisen. Hierfür konnte man sich spezielle Etuiwecker kaufen. Ein Armbandwecker (Armband-Weckeruhr)[9] wurde 1908 von der Firma Eterna zum Patent angemeldet. Bekannte Armbanduhr-Modell mit Wecker wurden 1950 Memovox von Jaeger-LeCoultre und 1955 Duofon von Pierce.[10] Auch wenn sich die Gehäuse dem Zeitgeschmack der Gesellschaft anpassten, die Technik blieb lange Zeit dieselbe. Erst mit der Elektronik änderte sich die Konstruktion der Weckerwerke. Quarzrevolution und Funkuhrtechnik sorgten dafür, dass es bald hochpräzise Wecker für wenig Geld zu kaufen gab.[11]

Seit Ende des 20. Jahrhunderts wird der Wecker vielfach von Handy oder auch Smartphone mit integrierten Wecksystemen verdrängt. Dieser Trend zeigt, dass der Wecker oftmals nur noch eine Zusatzfunktion bei gängigen Haushaltsgegenständen ist. Und auch die Wecker besitzen zahlreiche Extras. Die Weckfunktion rückt wieder deutlich in den Hintergrund.

Weckertypen

Babywecker

Babywecker, Badische Uhrenfabrik, Furtwangen, um 1925

Der Babywecker hat das Aussehen des Weckers stark geprägt. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert veränderte das gesellschaftliche Leben. Die neue Arbeitsweise in den Fabriken zwang die Menschen, sich einer zeitlichen Disziplinierung zu unterwerfen.[12] Die Schichtarbeit brachte einen wechselnden Arbeitsbeginn mit sich, so dass es in einem Haushalt keine einheitlichen Zeiten für Wecken und Aufstehen mehr gab. Gleichzeitig war Pünktlichkeit wichtig.

Daher wurden zuverlässige Aufstehhilfen benötigt. Als erste erkannten dies die Uhrenfabriken in den USA. Dort stellte man schon seit längerem preisgünstige Uhren in Fabriken mit Hilfe von Maschinen in großen Mengen her. Sie bekamen ein dosenförmiges, rundes Gehäuse aus Blech, dazu ein Uhrwerk mit einer Unruh, das in jeder Lage funktionierte. Diesen Wecker konnte man sowohl hinstellen wie auch, dank eines Tragrings auf der Glocke, an die Wand hängen. Der dosenförmige „Globe“ war das erste Modell, das auf den Markt kam. Doch er wurde bald vom „Baby“ abgelöst, dessen runder Metallkörper sich nach hinten ausweitete. Das hatte mehrere Vorteile: Während beim Globe das Gehäuse noch gebogen und verlötet werden musste, konnte man beim Baby das Gehäuse mittels Pressen formen. Der hintere Rand bot auch einen besseren Stand.[13]

1871 fuhr der junge Schwarzwälder Arthur Junghans in die USA, um sich dort über den Stand der amerikanischen Uhrenproduktion zu informieren. Zurück im Schwarzwald, setzte er das erworbene Wissen in seiner Fabrik in Schramberg um.[14] Arthur Junghans führte 1881 den Uhrentyp in Deutschland ein revolutionierte damit die deutsche Uhrenproduktion.[15] Junghans übernahm nicht nur die Form, sondern auch die englischen Namen der Modelle. Das Unternehmen entwickelte für seine Wecker ein robustes Werk, das günstig in großen Mengen hergestellt werden konnte. Das W10 genannte Werk setzte Maßstäbe und wurde von vielen anderen Uhrenfabriken kopiert. Junghans selbst produzierte über ein halbes Jahrhundert hinweg viele Millionen W10-Werke für die unterschiedlichsten Weckergehäuse.

Stilwecker

Der Verkaufskatalog der Garantiegemeinschaft Deutscher Uhrmacher von 1913 zeigt die Erweiterung des Weckerangebots an Nippes- und Kleinwerkweckern.[16] Zwar blieben die amerikanischen Impulse weiterhin im Mittelpunkt der Produktion von Weckerwerken, es begann dennoch eine Diversifizierung an Gehäuseform, Farbe oder Zifferblattgestaltung. In der Industriegesellschaft des Deutschen Kaiserreiches spielte die zeitliche Koordinierung eine immer wichtigere Rolle. Gleichzeitig war die Uhrenindustrie bestrebt, die neue Alltagsuhr zu perfektionieren und sie dem Zeitgeschmack anzupassen. Der Designaspekt spielte gerade bei Weckern eine immer wichtigere Rolle für den Absatz.[17]

Stil- und Nippesuhren waren bei der Mittelschicht sehr beliebt. In diesen Markt konnte die Weckerproduktion einsteigen, als sich die wirtschaftliche Situation 1924 durch die Einführung der Rentenmark stabilisierte. Der Kunde wollte hochwertige Stilwecker. Diese Stilwecker zeichneten sich durch eine höherwertige Verarbeitung, aufwendigen Materialien, hochwertige Werke und ein nicht weckertypisches Design aus. Oft waren sie von herkömmlichen Tisch- und Nippuhren kaum zu unterscheiden.[18] Bald setzt sich die Bezeichnung „Boudoir-Wecker“ für diese Qualitäts-Nippwecker durch. Demnach war der Wecker auf dem Frisiertisch der Spiegelkommode zu platzieren. Gelegentlich wurden die Wecker in Etuis verkauft, die es ermöglichten, ihn auf Reisen mitzunehmen.[19]

Reisewecker

Reisewecker, Schatz, Triberg um 1956

Bereits mit der Erfindung der tragbaren Uhren waren die Wecker im 16. Jahrhundert dank der Feder als Energiespeicher und der Unruh mobil geworden. In den 1920er Jahren wurden Reisewecker mit der steigenden Mobilität zum Massenartikel. Zunächst ähnelten sie den Reiseweckern aus früheren Zeiten. Hübsche Nippwecker erhielten ein edles Etui, das die Uhr unterwegs schützte. Abends wurde die Uhr aus dem Schutzgehäuse herausgenommen und auf den Nachttisch gestellt. Später wurde das Werk fest mit dem Etui verbunden. Jetzt schützte das Etui den Wecker nicht nur, sondern war gleichzeitig sein Aufsteller.[20]

Radiowecker

Telefunken-Röhrenradio „Jubilate“ mit Schaltuhr (1953), Exponat im Deutschen Uhrenmuseum, Furtwangen im Schwarzwald

Anfang der 1930er Jahre gingen sowohl in Europa als auch in den USA zahlreiche Patentanträge für Radioschaltuhren ein. Der erste Radiowecker, der in Serienproduktion hergestellt wurde, dürfte der Musalarm 8H59 von der US-amerikanischen Firma Telechron sein. Die Uhr basiert auf dem Patent von Francesco Collura, der 1946 einen „Radioempfänger und eine Zeitschaltuhr“ kombinierte.[21] Telechron brachte seinen kleinen, kompakten Musalarm als Kleinserie auf den Markt. 1948 wurden sechs Modelle à 60 Stück produziert. Drei Jahre später, mit Musalarm 8H67, waren es schon 20 Modelle, die in 500-Stück-Produktion hergestellt wurden.[22]

1949 schwärmte die Deutsche Uhrmacher-Zeitung von der „sensationellen Erfindung“ des Stuttgarters Fritz Niethammer, der eine elektrische Radioschaltuhr erfunden hatte: „Durch ein kleines Standührchen, das seinen Platz auf dem Nachttisch einnimmt, wird das Radiogerät eingeschaltet. […] Am […] Morgen wird man zur gewünschten Zeit aus tiefstem Schlaf im Traum versunken, statt des schnurrenden Weckers durch frohe Musikklänge und frohen Mutes in das Alltagleben geweckt.“[23] Allem Lob zum Trotz tauchten in Deutschland die ersten markttauglichen Radiowecker erst in den 1950er Jahren auf. Es waren relativ große Röhrenradios mit eingebauter Schaltuhr. So war 1953 z. B. das Telefunken-Modell „Jubilate“ auch mit Uhr erhältlich.[24] Eine solche „Radiouhr“ wog ca. 5 kg. Die Entwicklung stieß bei den Uhrmachern nicht auf Begeisterung.[25] Radiowecker in allen Größen und Formen überschwemmten bald den Markt. Die 24-Stunden-Anzeige hingegen war keine Errungenschaft der 1970er Jahre. Schon die „Jubilate“ wiederholte die Weckzeit erst am Folgemorgen. „Das Wecken im zwölfstündigen Rhythmus dürfte unerwünscht und vielfach störend sein, für den Nachbarn u. U. mehr als für den Besitzer“, wusste Diplom-Ingenieur Werner Kausch schon in den 1950er Jahren.[26]

Ausstattungsmerkmale

Digitalanzeige

Digitaler Funkwecker

Digitalwecker verfügen über ein elektronisches Uhrwerk mit Ausgabemöglichkeit verschiedener Daten über ein Display. Das ermöglicht es, zahlreiche Zusatzfunktionen zu integrieren, die in mechanischen oder elektromechanischen Weckern nicht oder nur sehr aufwendig realisierbar wären. Neben den üblichen Zusatzfunktionen von Digitaluhren gibt es zusätzliche Weckzeiten, die auch wochentagsabhängig sein können, oder ein automatisches früheres Wecken bei Unterschreitung einer vorgegebenen Außentemperatur.

24h-Weckzeitskala

Wecker mit 12-Stunden Zifferblatt und 24-Stunden-Weckzeitskala.

Bei analogen Weckern mit einem 12-Stunden-Zifferblatt gibt es das Problem, dass der eingeschaltete Wecker alle 12 Stunden weckt. Der Benutzer kann den Wecker also erst am Abend und nicht früher als 12 Stunden vor der Weckzeit einschalten, um einen Alarm am Abend zu vermeiden. Um dieses Problem zu umgehen, gibt es analoge Wecker mit einem 24-Stunden-Zifferblatt oder mit einem 12-Stunden-Zifferblatt und einer 24h-Skala für die Weckfunktion (abgebildet).

Projektion der Anzeige

Wecker, die über eine Projektionsoptik verfügen, können Informationen (i. d. R. die Uhrzeit) an die Wand oder Decke projizieren, so dass nicht das Display des Weckers selbst abgelesen werden muss. Je nach Model und Einstellung ist die Projektion dauerhaft aktiv oder wird über eine Taste aktiviert. Diese Projektion ist immer eine Zweitanzeige neben der Anzeige auf dem Gerät, wo üblicherweise noch mehr Informationen angezeigt und die Einstellungen vorgenommen werden.

Funkmodul

Wecker mit integriertem Funkmodul erhalten die exakte Uhrzeit von dem Zeitzeichensender DCF77 in Mainflingen bei Frankfurt am Main, dessen Sendesignal von einer Atomuhr der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig synchronisiert wird. Dadurch entfällt das manuelle Einstellen der Uhrzeit (Uhrenfehler) sowie die Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit.

Schlummertaste

Die Schlummertaste (englisch snooze button) dient dazu, das Wecksignal des Weckers kurzzeitig zu unterbrechen (um weiter zu „schlummern“). Das Wecksignal ertönt nach einer gewissen Zeitspanne von alleine wieder, je nach Gerät nach fünf bis zehn Minuten. Diese Unterbrechung kann beliebig oft wiederholt werden, das endgültige Ausschalten des Alarms erfolgt erst durch das Deaktivieren der Weckfunktion.

Die Schlummertaste ist in der Regel so ausgeführt, dass sie im Dunkeln leicht gefunden werden kann. Neben einer Taste auf dem Wecker hat Braun in den 1980er Jahren verschiedene Modelle eingeführt, deren Weckton sich auch durch Rufen („voice control“) oder Winken („reflex control“) unterbrechen lässt.

Info zur Audio-Datei
Mechanischer Reisewecker mit Klangbeispiel

Wecker mit speziellen Weckfunktionen

Lichtwecker

Lichtwecker

Lichtwecker sind Wecker, die durch ein stufenweises oder kontinuierliches Erhellen des Raumes wecken. Durch den simulierten Sonnenaufgang soll der menschliche Organismus langsam auf das Aufstehen vorbereitet werden. Nach Angaben der Hersteller werde die zunehmende Helligkeit des Schlafzimmers vom Schlafenden unbewusst wahrgenommen und bewirke eine gesteigerte Serotonin-Produktion. Zudem werde gleichzeitig der Melatonin-Spiegel gesenkt. Beides begünstige das natürliche Erwachen. Unterstützt wird diese natürliche Aufwachphase in der Praxis durch natürliche Töne wie Vogelgezwitscher.

Wecker für Gehörlose und Schwerhörige

Diese Wecker besitzen zusätzlich oder anstelle des akustischen Signalgebers Blitzleuchten, die starke Lichtblitze aussenden, oder eine Vorrichtung, die Vibrationen auslöst, um Personen mit beeinträchtigtem Gehör zu wecken. Inzwischen sind durch das Aufkommen von Smartphones beziehungsweise Smartwatches solche Wecker nur noch selten gefragt, da stattdessen die Lichtfunktion (Handyblitz) bzw. der Vibrationsalarm des Smartphones oder des Smartwatches benutzt wird.

Die Impulse eines entsprechenden Lichtweckers oder eines Smartphone-Blitzes reichen aus, um eine schlafende Person auch bei geschlossenen Augen zu wecken, soweit diese nicht z. B. von Kissen oder Decken abgedeckt sind.

Ein mit einem integrierten Vibrationsalarm ausgestatteten Wecker bzw. Smartphone wird unter die Matratze oder am Kopfkissen befestigt, eine Smartwatch wird am Handgelenk belassen. Stationäre Modelle liefern ein Vibrationskissen oder einen am Bettrahmen zu befestigenden Vibrationsmotor mit, die per Kabel am Wecker angeschlossen werden.

Sofern eine Hörminderung durch einen Arbeitsunfall eintritt, zahlt in Deutschland bisweilen auch die gesetzliche Unfallversicherung einen entsprechenden Wecker. In diesen Fällen zählt zu den Hilfsmitteln für Schwerhörige und Gehörlose auch ein Lichtwecker. Unter bestimmten Voraussetzungen leistet innerhalb Deutschlands das Integrationsamt oder die Bundesagentur für Arbeit eine Zuzahlung.

Schlafphasenwecker

Schlafphasenwecker (auch Biorhythmus-Wecker) wecken während einer leichten REM-Schlaf-Phase. Durch die körperliche Unruhe und Bewegung im Bett ermittelt der Sensor die Leichtschlafphase und weckt passend in einem vordefinierten Zeitfenster. Entsprechende Tests zeigen positive Auswirkungen, wenn der Start in den Tag nicht entgegen dem chronobiologischen Rhythmus beginnt.

Bewegliche Ausführungen

Das Ziel von diesen Weckern ist es, die zu weckende Person zu einer größeren körperlichen Aktion zu nötigen als nur die Hand auszustrecken um den Wecker auszuschalten. Hierunter zählt u. a. das Aufstehen um den Wecker oder Teile von ihm aufzufinden, das Anheben eines Weckers in Hantel-Form oder das Zielen mit einem Lichtpunkt auf einen Wecker mit einer Zielscheibe. Weitere Beispiele:

  • Wurfwecker: ein Wecker der nur durch Werfen auf den Boden oder an die Wand zum Verstummen zu bringen ist.
  • Radwecker: ein Wecker der mit motorisierten Rädern ausgestattet ist. Zum Alarm setzen sich der Wecker mit den Rädern in Bewegung, so dass die zu weckende Person zum Aufstehen genötigt wird um den Alarm am Wecker abzustellen.
  • Rotorwecker: ein Wecker der mit einem aufgesteckten Rotor ausgestattet ist. Zum Alarm hebt der Rotor ab und kann nur durch das wieder-Aufstecken des Rotors abgestellt werden.

Weitere

  • Wecker sind als Zusatzfunktion auch in vielen Geräten vorhanden, die eine Uhr enthalten, beispielsweise Stereoanlagen und Mobiltelefone.
  • Kurzzeitwecker – auch als Eieruhren bekannt – geben nach Ablauf einer einstellbaren Zeitspanne vom meistens maximal 60 Minuten ein Signal ab.

Galerie

Literatur

  • Claire Hölig (Hg.): Rasselbande. Kleine Kulturgeschichte des Weckers. Furtwangen 2017, ISBN 3-922673-36-8.
  • Richard Mühe, Helmut Kahlert, Beatrice Techen: Wecker. Callwey, München 1991, ISBN 978-3-7667-1000-0.
  • Helmut Kahlert: Wie der Wecker ans Handgelenk kam. In: Uhren Magazin. Heft 3, 1993, S. 104–111.
  • Helmut Kahlert: Wecker/Deutsches Uhrenmuseum Furtwangen. Callwey, München 1991, ISBN 3-7667-1000-1 (mit Richard Mühe, Beatrice Techen).
  • Gisela Lixfeld (Hg.): Störenfried, Leisetick & Co. Weckuhren im Lauf der Zeit. Stadtmuseum Schramberg, Schramberg 2013, DNB 104799268X.
  • Gisela Lixfeld (Hg.): Amerikaneruhren – weltweit. Stadtmuseum Schramberg, Schramberg 2012, DNB 1025615204.
  • Gerhard Dohrn-van Rossum: Die Geschichte der Stunde. Uhren und moderne Zeitordnungen. München/Wien 1992. (Neuauflage 2007, ISBN 978-3-86647-139-9)
  • Lukas Stolberg: Wecker mit Steinschloß, Pulverdampf und Kerze. In: Alte Uhren und moderne Zeitmessung. Band 12, 1989, Heft 4, S. 9–15.
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Einzelnachweise

  1. Dante Alighieri: Die Göttliche Komödie. Übersetzt v. Karl Witte, Berlin (1916), S. 326: „gleich dem Uhrwerk, das zur Stunde (…) / Uns ruft, und, wie die Räder zieh’n und treiben, / Tin Tin erklingen läßt, so süßen Tones.“
  2. Landels, John: Water-clocks and time measurement in classical antiquity, in: Endeavour Jg. 3, 1979, H. 1, S. 32–37. doi:10.1016/0160-9327(79)90007-3
  3. Dohrn-van Rossum, Gerhard: Die Geschichte der Stunde. Uhren und moderne Zeitordnungen, München / Wien 1992, S. 64.
  4. Dohrn-van Rossum, Gerhard: Die Geschichte der Stunde. Uhren und moderne Zeitordnungen, München / Wien 1992, S. 102.
  5. Wie das folgende: Graf, Johannes: Der Wecker – von Anfang an dabei, in: Rasselbande. Kleine Kulturgeschichte des Weckers, hrsg. von Claire Hölig, Furtwangen 2017, S. 13.
  6. Vgl. dazu: Charles Allix: Carriage Clocks. Their History & Development, Woodbridge 1974.
  7. Kahlert, Helmut: Als die Uhren zu den Menschen kamen. Die Entwicklung der Uhr zum Alltagsgut (1993), abgedruckt in: Ders.: „Dem Uhrenfreund zuliebe.“ Verstreute Beiträge zur Geschichte der Uhr. Hrsg. v. Johannes Graf, Furtwangen 2012, S. 164–179, hier S. 174.
  8. Graf, Johannes: Das französische Jahrhundert, in: Rasselbande. Kleine Kulturgeschichte des Weckers, hrsg. von Claire Hölig, Furtwangen 2017, S. 25.
  9. B. Humbert: Die Armband-Weckeruhr. In: Schweizer Uhren und Schmuck Journal. 1958, S. 385–397 (in Fortsetzungen).
  10. Helmut Kahlert, Richard Mühe, Gisbert L. Brunner, Christian Pfeiffer-Belli: Armbanduhren: 100 Jahre Entwicklungsgeschichte. Callwey, München 1983; 5. Auflage ebenda 1996, ISBN 3-7667-1241-1, S. 506.
  11. Hölig, Claire: Nur für mich, in: Rasselbande – Kleine Kulturgeschichte des Weckers, hrsg. von Claire Hölig, Furtwangen 2017, S. 42–47.
  12. Über den Zusammenhang von Industrialisierung und der Entstehung bzw. Verbreitung der Wecker vgl.: Kahlert, Helmut: Zeitplanung und Zeitnutzung, in: Richard Mühe, Helmut Kahlert, Beatrice Techen: Wecker, München 1991, S. 17–19.
  13. Hölig, Claire: Einer für alle – ein Wecker für jedermann, in: Rasselbande –Kleine Kulturgeschichte des Weckers, hrsg. von Claire Hölig, Furtwangen 2017, S. 31ff.
  14. Lixfeld, Gisela: Die Imitation des Vorbilds. Schwarzwälder produzieren Amerikaneruhren, in: Amerikaneruhren weltweit. Hrsg. v. Gisela Lixfeld, Schramberg 2012, S. 19–41.
  15. Krämer, Reinhold: Der Wecker. Massenproduktion eines notwendigen Zeitmessers, in: Störenfried, Leisetick & Co. Weckuhren im Lauf der Zeit. Hrsg. v. Gisela Lixfeld, Schramberg 2013, S. 19–32.
  16. Verkaufskatalog der Garantiegemeinschaft Deutscher Uhrmacher e.V., Leipzig 1913, Nachdruck in: Uhren 1913, Furtwanger Beiträge zur Uhrengeschichte, Bd. 1, Furtwangen 1980.
  17. Mühe, Richard / Kahlert, Helmut / Techen, Beatrice: Wecker, Furtwangen/München 1991, S. 134.
  18. Mühe, Richard / Kahlert, Helmut / Techen, Beatrice: Wecker, Furtwangen/München 1991, S. 127.
  19. Lixfeld, Gisela: Auf der Höhe der Zeit. Wecker im Wandel, in: Störenfried, Leisetick & Co. Weckuhren im Lauf der Zeit, hrsg. von Gisela Lixfeld, Schramberg 2013, S. 46.
  20. Hölig, Claire: Nur für mich, in: Hölig, Claire: Rasselbande – Kleine Kulturgeschichte des Weckers, Furtwangen 2017, S. 42 f.
  21. Collura, Francesco: Combination Radio Receiver and Timer Clock Case, Patentschrift Nr. 145996, United States Patent Office, 21. Januar 1946.
  22. Walter, Kris: Telechron 8H67 Musalarm, in: greenhillsgf.com
  23. Deutsche Uhrmacher-Zeitung 7/1949, S. 187.
  24. Jubilate mit Uhr (Schaltuhr) auf radiomuseum.org, abgerufen am 28. November 2022
  25. Schindler, Georg: Die Radiouhr, in: Die Uhr 4/1954, S. 10.
  26. Kausch, Werner: „Die technische Funktion eingebauter Schaltuhren“, in: Die Uhr 4/1954, S. 13.
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