Lhota

Lhota (alttschechisch u. slowakisch: Lehota, abgeleitet von lhůtaGnadenfrist) ist einer der häufigsten Ortsnamen in Tschechien.

Entstehung

Dabei handelt es sich um Ortsgründungen des slawischen Landesausbaus im 12.–14. Jahrhundert, die für einen befristeten Zeitraum von der Zahlung von Abgaben und den Frondiensten befreit waren (vgl. auch „Újezd“ in den gleichen Gebieten). Die älteste Erwähnung erfolgte im Jahre 1199 für das heutige Dorf Nový Jiří in Ostböhmen, und in Mähren für Panská Lhota. In Böhmen gibt es 322 Siedlungen namens Lhota bzw. Lhotka, in Mähren 130.[1] Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Niederschlesien und Oberschlesien bis nördlich von Breslau in Polen.[1] Dort war die Namensform Lgota verbreitet.[1] In der Slowakei ist die Ortsbezeichnung als Lehota ebenfalls häufig. Manchmal tritt der Ortsname auch in Gruppen auf. In den früheren Bezirken Jilemnice und Pelhřimov bilden sie ein Zehntel der Ortsnamen.[2]

In den deutschen Siedlungsgebieten wurde der Name in Welhotten, Ölhütten, Ellgoth oder ähnlich eingedeutscht, in Schlesien ist heute die polnische Namensform Ligota gebräuchlich.

Seit 1981 findet jährlich der Sjezd Lhot a Lehot statt, bei dem Einwohner der so benannten Ortschaften (Lhota und Lehota) aus der Slowakei und Tschechien zusammenkommen.[3]

Orte

Gemeinden

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Sortiert nach Bestimmungsname:

Sonstige Gemeinden:

Ortsteile

Wüstungen

Namensträger

  • Adalbert H. Lhota (1946–2022), österreichisch-schweizerischer Vorsitzender der Geschäftsführung des Automobilclubs von Deutschland
  • Joe Lhota (* 1954), US-amerikanischer Politiker, öffentlicher Bediensteter, Lobbyist und Investmentbanker

Siehe auch

Lehota (Begriffsklärung), Lhotta, Lhotka, Lhotky, Ligota, Ellgoth, Ellguth, Welhotta, Welhota, Welhoten, Welhotten

Einzelnachweise

  1. Marie Daňková: Soustava místních jmen ve Zlínském kraji. Magisterdiplomarbeit, Masarykova univerzita, Brünn 2006, S. 69 (online als MS Word; 8,8 MB), mit Landkarte des Verbreitungsgebietes von Lhota und Lhotka nach Ivan Lutterer, Milan Majtán, Rudolf Šrámek: Zeměpisná jména Československa. Mladá fronta Praha, Prag 1982, S. 37.
  2. Walter Sperling: Tschechoslowakei: Beiträge zur Landeskunde Ostmitteleuropas. Ulmer, Stuttgart 1981.
  3. Oficiální stránky sjezdu Lhot a Lehot. In: lhoty.cz (deutsch).
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