Leptospermum
Leptospermum ist eine Pflanzengattung in der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Die etwa 87 Arten sind hauptsächlich in Australien verbreitet. Sorten von wenigen Arten werden als Zierpflanzen verwendet.
Leptospermum | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Leptospermum | ||||||||||||
J.R.Forst. & G.Forst. |
Beschreibung und Ökologie
Erscheinungsbild und Blätter
Leptospermum-Arten sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume, die Wuchshöhen von 1 bis 8 oder selten 15 bis 20 Metern erreichen. Die ganzen Pflanzen enthalten ätherische Öle.
Die wechselständig und spiralig am Zweig angeordneten, sitzenden bis kurz gestielten Laubblätter sind einfach, können klein bis mittelgroß sein und haben einen ganzen Blattrand. Nebenblätter sind wenn vorhanden meist abfallend oder sie fehlen ganz.
Blütenstände und Blüten
Die meist weißen bis rötlichen Blüten stehen achselständig, einzeln oder zu wenigen in zymösen Blütenständen zusammen. Die meist gestielten bis sitzenden, zwittrigen oder funktional männlichen Blüten sind radiärsymmetrisch, fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es ist ein Blütenbecher vorhanden. Die Kelchblätter sind haltbar oder früh abfallend. Die fünf Kronblätter sind weiß, rosafarben oder rot. In der Regel sind viele (5 bis 55) fertile Staubblätter vorhanden. Am Konnektiv der Antheren kann eine Drüse, ein Nektarium, vorhanden sein. Zwei bis zwölf Fruchtblätter sind zu einem unter- bis halbunterständigen Fruchtknoten verwachsen mit einem kurzen Griffel und einer Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie) oder Vögel (Ornithophilie).
Früchte und Samen
Sie bilden trockene, lokulizidale Kapselfrüchte mit einigen oder vielen, selten geflügelten oder meist ungeflügelten, länglichen, leichten Samen. Die Früchte stehen teils lange an der Pflanze. Oft sind viele Samen steril.
Photoperiodismus
Leptospermum-Arten sind Kurztagpflanzen, deren kritische Tageslänge von der Temperatur abhängig ist. Unter Langtagbedingungen kommt es bei über 20 °C zu einem kräftigen Längenwachstum.
Systematik und Verbreitung
Die Gattung Leptospermum wurde 1776 durch Johann Reinhold Forster und Georg Forster in Characteres Generum Plantarum, S. 71, Tafel 36 aufgestellt. Typusart ist Leptospermum scoparium J.R.Forst. & G.Forst. Der botanische Gattungsname Leptospermum leitet sich aus den griechischen Wörtern leptos für zart oder dünn und sperma für Samen ab. Synonyme für Leptospermum J.R.Forst. & G.Forst. sind: Agonomyrtus Schauer ex Rchb., Fabricia Gaertn., Glaphyria Jack, Leptospermopsis S.Moore, Macklottia Korth.[1][2]
Die Gattung Leptospermum ist hauptsächlich in Australien weitverbreitet, die größte Artenvielfalt gibt es dabei im Süden des Kontinents. Das Verbreitungsgebiet zweier Arten reicht bis Malaysia und die Art Leptospermum scoparium ist in Neuseeland beheimatet.
Es gibt etwa 80 bis 87 Leptospermum-Arten:[3][2][1] |
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Nutzung
Einige Arten und ihre Sorten sind Zierpflanzen.
Aus einigen Arten stellten die ersten australischen Siedler einen Tee-Ersatz her.[4]
Aus der Südseemyrte oder Manukastrauch (Leptospermum scoparium) wird das Manukaöl gewonnen. Dieses ätherische Öl dient heute der Körperpflege. Aus den Blättern und jungen Zweigen wird es durch schonende Wasserdampfdestillation gewonnen. Es ist gelblich-klar, aromatisch duftend und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Es macht die Haut widerstandsfähiger, fördert Wundheilung und Vernarbung, hilft bei Herpes und Pilzerkrankungen und soll verträglicher sein als das bekanntere australische Teebaumöl. Die Ureinwohner Neuseelands, die Māori, behandelten mit Pflanzenteilen Verbrennungen, Entzündungen, Insektenstiche und Verwundungen ihrer Krieger.
Quellen
- Eintrag in der Flora of Western Australia. (Abschnitt Beschreibung)
- Beschreibung in des Australian National Botanic Gardens. (engl.)
Literatur
- H. Baillon: The Natural History of Plants. Vol. VI, Reeve, 1880, S. 360.
- George Bentham, Ferdinand von Mueller: Flora Australiensis. Vol. III, Reeve, 1866, S. 100 f.
- K. Kubitzki: The Families and Genera of Vascular Plants. Vol. X: Flowering Plants Eudicots, Springer, 2011, ISBN 978-3-642-14396-0, S. 263.
Einzelnachweise
- Leptospermum. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. Januar 2015..
- Eintrag bei Australian Plant Name Index = APNI. letzter Zugriff am 30. Januar 2013
- Leptospermum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Einträge zu Leptospermum bei Plants For A Future