Leopoldine Tuczek
Leopoldine Margarethe Tuczek-Herrenburg (* 11. November 1821 in Wien; † 20. Oktober 1883 in Baden bei Wien) war eine österreichische Opernsängerin (Sopran/Koloratursopran).
Leben
Leopoldine Tuczek war die Tochter des Komponisten und Musiklehrers Franz Tuczek (1782–1850). Sie studierte 1829 bis 1834 am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien und debütierte am 7. August 1836 am Kärntnertor-Theater in Joseph Weigls Oper Nachtigall und Rabe. 1841 gastierte sie an der Königlichen Oper in Berlin, wo sie anschließend bis 1861 engagiert war.
Sie wirkte am 7. Dezember 1844 bei der Uraufführung von Giacomo Meyerbeers Oper Ein Feldlager in Schlesien mit und verkörperte die Vielka. Bei der Uraufführung von Otto Nicolais Oper Die lustigen Weiber von Windsor am 9. März 1849 sang sie die Frau Fluth. Als Konzertsängerin trat sie mit Werken von Carl Loewe hervor, der ihr die Ballade Des Glockentürmers Töchterlein op. 112 a widmete.[1]
1850 heiratete sie in Berlin den preußischen Kammermusiker Herrenburg.
Familie
Ihr Bruder Philipp Tuczek (* 1825) war Komponist und Violinist in der Berliner Hofkapelle. Ihre Nichte Felicia Tuczek (1849–1905) war eine Schülerin von Clara Schumann und trat als Pianistin und Komponistin hervor. Ihre Nichte Clara Tuczek (1854–1919) wurde als Konzertsängerin bekannt und heiratete 1881 den Komponisten Max Bruch.
Literatur
- Album des Königl. Schauspiels und der Königl. Oper zu Berlin. Berlin 1858, S. 93 f.; Textarchiv – Internet Archive.
- Carl von Ledebur: Tonkünstler-Lexicon Berlin’s von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Ludwig Rauh, Berlin 1861, S. 609, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10931847-2 (Textarchiv – Internet Archive).
- Constantin von Wurzbach: Tuczek, Leopoldine. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 48. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1883, S. 73–76 (Digitalisat).
- Leopoldine Tuczek. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 290.
Weblinks
- Leopoldine Tuczek bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
Einzelnachweise
- Max Runze (Hrsg.): Carl Loewes Werke. Band 10, S. XI; books.google.de