Leonhard Rosen

Leonhard Rosen (auch Leonard Röß; * um 1532 in Willanzheim; † 6. Oktober 1591 in Ebrach) war von 1563 bis 1591 Abt des Zisterzienserklosters in Ebrach.

Das Epitaph von Leonhard Rosen in der Abteikirche Ebrach

Leben

Leonhard Rosen wurde um das Jahr 1532 im unterfränkischen Willanzheim geboren. Über die Eltern des späteren Abtes schweigen die Quellen, auch die schulische Ausbildung Rosens wird nicht erwähnt. Ebenso findet sein Eintritt ins Kloster Ebrach keine Nennung in den Quellen. Ob Leonhard Rosen wichtige Ämter innerhalb des Klosters bekleidete, oder bereits früh zum Nachfolger des Paulus Zeller aufgebaut wurde, ist deshalb ebenfalls unklar.

Nach dem Tod seines Vorgängers am 20. Juni 1563 wählte man Leonhard bald zum fünfunddreißigsten Prälaten der Abtei. In der Literatur finden seine großen Geistesgaben ausführliche Erwähnung. Abt Leonhard ließ als eine der ersten Amtshandlungen den zerstörten Klosterhof in Schweinfurt wiederaufbauen. Weiterhin schwelte der Prozess gegen das Hochstift Würzburg, das die Reichsunmittelbarkeit des Klosters nicht anerkennen wollte. Deshalb hielt sich Abt Leonhard häufig in den sicheren Amtshöfen in Herrnsdorf, Bamberg und Nürnberg auf.[1]

Als Leonhard 1573 im befreundeten Kloster Bronnbach weilte, ernannte ihn der Generalabt Nicolas I. Boucherat zum Vaterabt sämtlicher, fränkischer Zisterzienserinnenklöster, außerdem wurde er Visitator der Klöster beider Geschlechter. Wiederum strebte Rosen einen Prozess gegen Würzburg am Reichskammergericht in Speyer an, der allerdings nach zehn Jahren ohne Entscheidung für beendet erklärt wurde. Rosen wollte wegen der vielen Unglücke zeitweise resignieren, stattdessen stellte ihm der Konvent einen Abt-Adjutor, Hieronymus Hölein, zur Seite.

Im Jahr 1585 kam es im Kloster zu einem großen Unglück: Das Dormitorium der Mönche und die Klosterbibliothek brannten und wurden nach dem Bauernkrieg von 1525 nun ein zweites Mal vollständig zerstört. Rosen forcierte den Wiederaufbau der Gebäude und ließ die Anlage bis zum Jahr 1588 wieder neu errichten. Ebenso richtete er eine Singschule für Knaben im Kloster ein. Abt Leonhard Rosen starb am 6. Oktober 1591.[2]

Wappen

Für Abt Leonhard Rosen ist ein persönliches Wappen nachgewiesen. Es findet sich auf seinem Epitaph in der Ebracher Klosterkirche. Beschreibung: In Silber auf grünem Boden ein aus dem Boden wachsender Rosenstrauch mit zwei roten Blüten. Während das Wappen auf dem Epitaph Verwendung fand, ist auf dem ehemaligen Richterhaus in Burgwindheim lediglich das Wappen der Zisterzienser mit den Buchstaben L und A (für Leonhard Abbas) zu sehen.

Literatur

  • Adelhard Kaspar: Chronik der Abtei Ebrach. Münsterschwarzach 1971.
  • Josef Wirth: Die Abtei Ebrach. Zum achthundertjährigen Gedenken. 1127–1927. Gerolzhofen 1928.
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Einzelnachweise

  1. Kaspar, Adelhard: Chronik der Abtei Ebrach. S. 144.
  2. Wirth, Josef: Die Abtei Ebrach. S. 26.
VorgängerAmtNachfolger
Paulus I. ZellerAbt von Ebrach
1563–1591
Hieronymus I. Hölein
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