Leonhard Lutz
Leonhard „Leo“ Lutz (* 24. November 1913 in Nürnberg; † 5. Dezember 1975[1] in München) war ein deutscher Industriemanager und von 1964 bis 1967 Staatssekretär im hessischen Wirtschaftsministerium.
Politik
Lutz, Sohn eines Chemiefabrikanten,[1] studierte Volks- und Betriebswirtschaft. Er wurde 1938 an der damaligen Hindenburg-Hochschule Nürnberg mit einer Arbeit unter dem Titel „Faschistische und Nationalsozialistische Wirtschaft - Der Versuch eines kritischen Vergleiches“ zum Dr. rer. pol. promoviert.
Lutz wechselte dann in die Wirtschaft und war von 1938 bis 1941 als Konzernrevisor bei der Gutehoffnungshütte tätig, anschließend bis Kriegsende als Direktionsassistent bei der I.G. Farben. 1949 wurde er Finanzdirektor bei Th. Goldschmidt, dann Finanzvorstand der Düsseldorfer Schneider-Gruppe und schließlich stellvertretender Generaldirektor von Henschel in Kassel. 1964 wechselte er als Staatssekretär ins hessische Wirtschafts- und Verkehrsministerium.
Er kehrte zum 1. Januar 1969 als Vorstandsvorsitzender der Gebrüder Stumm GmbH in die Wirtschaft zurück.[2] Nachdem der Konzern aufgrund von Fehlspekulationen in der Zeit der ersten Ölkrise 1974 in Konkurs gegangen war, wurde Lutz am 4. Dezember 1975 wegen des Verdachts auf Untreue und weiterer Vergehen inhaftiert und nahm sich tags darauf in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim das Leben.[3]
Weblinks
- Lutz Leonhard (Leo) in der Datenbank Saarland Biografien
- Lutz. Leo brüllte nicht. In: Der Spiegel. Nr. 14, 1963, S. 33 f. (online).
- Manager/Stumm-Konzern. Erbe vom Patriarchen. In: Der Spiegel. Nr. 8, 1968, S. 52 (online).
- Heinz Blüthmann: Wenn die Macher versagen. In: Die Zeit. 19. Mai 1978, abgerufen am 12. April 2018.
Einzelnachweise
- Max Kruk: Die Kurzschlußhandlung des Dr. Leonhard Lutz. Nach dem Selbstmord des früheren Chefs des Stumm-Konzerns werden viele Fragen unbeantwortet bleiben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Dezember 1975.
- Personalnotizen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Dezember 1967.
- Ex-Stumm-Chef entzieht sich seinen Richtern. In: Süddeutsche Zeitung, 6./7. Dezember 1975, S. 23.